Der erste Ideenwettbewerb zu "Gemeinde neu denken" ist geschlagen. Heute wurden die Sieger verkündet. Einige Ideen der Bürger wurden bereits aufgegriffen und sind in Umsetzung.
Erfolgreich verlief der erste Ideenwettbewerb zum Thema „Gemeinde neu denken“, initiiert von Gemeinde-Landesrat Daniel Fellner. Über die Crowdsourcing-Plattform www.ideen4kaernten.at waren diesmal alle Kärntner eingeladen, ihre Ideen einzureichen.
Das Ergebnis:
- 170 Ideen
- 351 User
- 1.087 Bewertungen der eingereichten Projekte
Das Ziel damit war, Österreichs größtes Netzwerk regionaler Selbstgestaltung zu schaffen.
Bevölkerung will mitreden
Ebenfalls erfolgreich gingen ähnliche Wettbewerbe bereits in Villach und St. Veit über die Bühne. Fellner: „Wir merken, dass die Bevölkerung mitbestimmen will. Ich bin überwältigt von der Anzahl der Ideen.“ Ein breites Spektrum an Ideen langte ein – zu Themen wie Abwanderung, Co-Working, Digitalisierung, Ernährung, Urban Gardening, Reorganisationsfragen der Gemeinden, Innovation oder Tourismus …
Jury hatte die Qual der Wahl
In der hochkarätig besetzten Jury war auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig. „Es geht darum, jene einzubinden, die es betrifft. Die Bürger wissen genau, was in ihren Gemeinden notwendig und umsetzbar ist. Die eingereichten Projekte sind von hoher Qualität. Die Teilnehmer haben uns als Jury die Wahl schwer gemacht.“
🥇Platz 1: Crowdfunding
Den ersten Platz – nach Zusammenführung der Votings von Community und Jury – erreichte Michaela Sahin, eine Steirerin, mit „Crowdfunding starten und nicht (nur) auf Förderungen warten“. Ihre Idee: Gemeinden könnten Projekte, für die sie zu wenig Mittel haben, mit Hilfe der „Crowd“ schneller umsetzen.
🥈Platz 2: Ortsentwicklung digital
Die „Projektplattform für digitale Ortsentwicklung“ von Christian Markoutz belegte den zweiten Platz. Er regte die Umsetzung einer eigens konzipierten kärntenweiten Plattform an. Diese Plattform soll auf den Erkenntnissen von Ortsentwicklungskonzepten aufbauen und den Bürgern einen übersichtlichen Einblick in alle Projekte ihrer Heimatgemeinde bieten.
🥉Platz 3: Nachbar adoptieren
„Adoptiere deinen Nachbarn“ von Sabrina Annalena Sperlich landete auf dem dritten Platz. Dabei geht es um Verantwortung für Mitmenschen.
An Umsetzung wird gearbeitet
Konkrete Ideen sind auch bereits in der Umsetzung. So widmet sich der Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF) im Rahmen von Workshops seit dieser Woche dem Sieger-Thema Crowdfunding. Bürgerbeteiligung und Commitment wird ein wichtiger Teil der Workshops sein. Schaunig dazu: „Alternative Finanzierungsformen gewinnen zunehmend an Bedeutung. In diesem neuen Unterstützungsformat des KWF begleiten im Crowdfunding erfahrene Impulsgeber Unternehmen und Organisationen bei konkreten Projekten. Das im Prozess gewonnene Wissen wird festgehalten. In weiterer Folge könnten sich daraus auch Kombinationsmöglichkeiten mit klassischen Förderprodukten entwickeln.“
Projektplattform im Entstehen
Zum Thema „Projektplattform für digitale Ortsentwicklung“ wird gerade in Paternion eine solche Plattform mitentwickelt, wenn es um die Erstellung des neuen Masterplans zur Ortskernbelebung geht. „Daraus entstehen soll eine digitale Muster-Plattform, die von allen Gemeinden übernommen und individuell mit den jeweiligen Daten befüllt werden kann“, sagt Fellner.
Gemeinde-Kümmerer
Auch die Idee auf Platz acht wurde bereits in die Baukulturförderung 2021 übernommen: einen Innovationsarbeiter oder „Kümmerer“ in ausgewählten Gemeinden installieren. Dieser beschäftigt sich mit der Entwicklung der Gemeinde.
Landesrat Daniel Fellner:
„Ebenfalls bereits in Gesprächen zur möglichen Förderung bzw. Umsetzung sind wir mit diversen Partnern bezüglich der Plätze fünf, sechs und sieben: Motorikparks in Gemeinden, inklusive Information für alle Gemeindebürger sowie das gezielte Vorantreiben des ,Repair und ReUse‘-Gedankens. Weitere Projekte werden folgen.“
Als Sponsoren der drei Hauptpreise gratulierten Timm Bodner von Antenne Kärnten, Kelag-Vorstand Manfred Freitag und Hirter-Bier-Geschäftsführer Klaus Möller.