Internationale Holzmesse in Klagenfurt eröffnet

LH Peter Kaiser bei der Eröffnung der Holzmesse. Foto: Dietmar Wajand
Die Internationale Holzmesse mit der Holz&Bau sowie dem Treffpunkt Jagd wurde heute, Mittwoch, in Klagenfurt eröffnet. 500 Aussteller aus 20 Nationen zeigen bis einschließlich Samstag ihre Produkte, 20.000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet. Seitens des Landes Kärnten hielten Landeshauptmann Peter Kaiser und Forstwirtschaftslandesrat Martin Gruber Grußworte. Alle Eröffnungsredner gingen insbesondere auf die Themen Klimawandel, Energiepreise, Teuerung ein und betonten gleichzeitig die großen Chancen durch den Forstbereich.
Kaiser verwies darauf, dass 60 Prozent der Kärntner Landesfläche Wald seien.

„Jeder fünfte in Kärnten erwirtschaftete Euro stammt aus der Wertschöpfungskette Holz“,

sagte er. Die Holzwirtschaft zähle neben Elektronik und erneuerbaren Energien zu den wichtigen Standbeinen der Kärntner Wirtschaft. Im Land nutze man auch die vielen Möglichkeiten der nachhaltigen Ressource Holz, verwies Kaiser u.a. auf den genossenschaftlichen und gemeinnützigen Wohnbau. Der Landeshauptmann appellierte weiters dafür, in unserer herausfordernden Zeit alle Kräfte zu bündeln.

„Auf europäischer Ebene muss klar sein, dass der Markt nicht alles regeln kann und dass es politische Lenkungen braucht“,

forderte er eine Entkoppelung des Strompreises vom Gaspreis. Es gehe hier um Versorgungssicherheit und Perspektiven für die Menschen. Auf nationaler Ebene müsse die Richtung klar vorgegeben werden.

„Wir müssen Österreich, Kärnten, Europa gemeinsam durch diese schwere Zeit bringen, Beschäftigung und Wertschöpfung sichern“,

so Kaiser.
„Der Bereich Forst gibt Kärnten Zukunft“, betonte Landesrat Gruber und verwies auf eine Bruttowertschöpfung von 640 Mio. Euro pro Jahr in Kärnten. 25.000 Menschen seien in unserem Land in diesem Bereich beschäftigt. „Und es sind sehr innovative Menschen, die unser Holzland Kärnten prägen“, sagte Gruber. Der Forstreferent sprach die großen Herausforderungen durch klimawandelbedingte Unwetterereignisse, aber auch die Borkenkäferthematik an und dass vor Ort mit großem Einsatz tagtäglich daran gearbeitet werde, das Schadholz aus den Wäldern zu bringen. Daher sei es laut Gruber angesichts der globalen Klima- und auch Energieproblematik, aber auch für den Wirtschaftsstandort Gebot der Stunde, die in Kärnten bereits gesetzten Holz-Schwerpunkte noch zu verstärken: „Nachhaltige Forstwirtschaft ist eine regionale Antwort Kärntens auf die Klima- und Energiekrise. Denn bewirtschafteter Wald bindet CO2, bietet Energieressourcen und schafft zeitgleich Wertschöpfung und Beschäftigung vor Ort in den Regionen.“
Land- und Forstwirtschaftsminister Norbert Totschnig nahm die offizielle Eröffnung der Holzmesse vor. Er betonte, dass man den Holzstandort Österreich weiter stärken und ausbauen werde. Auf EU-Ebene wolle man das österreichische Konzept der aktiven und nachhaltigen Waldwirtschaft durchsetzen. Damit reagierte er auf die EU-Überlegung, für den Klimaschutz, konkret die CO2-Speicherung, große Waldflächen außer Nutzung zu stellen. Auch der Minister sprach die Thematik Naturkatastrophen und Schadholz an. Weiters gehe es um mehr Energie- und Rohstoffunabhängigkeit, hierzu nannte Totschnig die Schlagworte Bioenergie und Bioökonomie.
Peter Konrad, Bundesvorsitzender der Forstunternehmer im Fachverband der gewerblichen Dienstleister in der Wirtschaftskammer, zeichnete gemeinsam mit Minister Totschnig und Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer den Forstunternehmer Gottfried Wutte aus Ledenitzen als Vorbild in der Lehrlingsausbildung aus. Lehrling Jakob Sučič wird in seinem Betrieb zum Forsttechniker ausgebildet.
Mahrer hob die Wichtigkeit von Ausbildung, Know-how und Erfahrung im Forstbereich hervor. Er beschrieb den Wald als großen Erholungs- und Freizeitraum, der aber vor allem auch toller Produktionsstandort und „Wirtschaftsfaktor, der lebt und wächst“ sei. In der gesamten Wertschöpfungskette brauche man leistbare, verfügbare Energie, so der Wirtschaftskammerpräsident weiters.
Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl sprach auch für den Aufsichtsrat der Kärntner Messen. Auch er ging auf die Energiepreise und die Bedeutung der Ressource Holz ein. Die internationale Holzmesse ist für ihn eine wichtige Exportplattform.
Kärntens Landwirtschaftskammerpräsident Siegfried Huber verwies auf 20.000 Kärntner Betriebe im Forstbereich. Er behandelte in seiner Rede die Themen Klimawandel und Schadholz und verwies auf den steigenden Holzbedarf: „Holz hat Zukunft.“
Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider dankte allen Messeverantwortlichen. Die Messe habe auch in Pandemiezeiten alles gegeben, um Veranstaltungen sicher durchzuführen. Während die Holzmesse anlaufe, würden die Kärntner Messen auch schon die Herbstmesse planen und seien bei der neuen Eishalle mitverantwortlich.