Kärnten macht Dezember zum Monat des Impfens

723 Neuinfektionen seit gestern, 346 Coronainfizierte, die in den Kärntner Krankenhäusern behandelt werden müssen, und 60 mit Covid-Patientinnen und –Patienten belegte Intensivbetten – mit einer 7-Tages Inzidenz von 1432 liegt Kärnten heute, Dienstag, im Bundesländervergleich an Österreichs Spitze. Der Dezember soll daher zum Monat des Impfens werden. Landeshauptmann Peter Kaiser und Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner appellierten im Rahmen einer Pressekonferenz an die Bevölkerung, die Chance der Impfung zu nutzen, und sich an die Ausgangsbeschränkungen zu halten. Primarius Robert Birnbacher, Facharzt für Kinder und Jugendheilkunde, sprach sich für den Schutz der Jüngsten durch die Impfung aus. Impfkoordinatorin Sarah Pucker verwies auf die neue Anmeldeplattform des Landes, auf der jetzt auch die direkte Terminbuchung möglich ist.

„Mit der Impfung schützen Sie sich vor einem schweren Verlauf und andere vor einer Ansteckung“,

betonte Kaiser ein weiteres Mal und richtete sich gezielt an Skeptiker:

„Jede Kritik ist durch Fakten widerlegbar. Informieren Sie sich, und helfen Sie dann mit, diese Pandemie zu bekämpfen.“

Parteipolitik habe dabei keinen Platz. „Denken wir gemeinsam an unsere Zukunft und lassen wir eine weitere Spaltung der Gesellschaft nicht zu.“ Er betonte:

„Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Freiheit des Einzelnen ein hohes Gut ist. Dennoch erinnere ich daran, dass die Freiheit des Einzelnen dort endet, wo die Freiheit vieler anderer eingeschränkt wird. Wir haben einen gemeinsamen Feind – das ist das Coronavirus. Bekämpfen wir ihn gemeinsam mit aller Kraft!“

Zu diesem Zweck sind ab morgen, Mittwoch, die Impfzentren des Landes vorerst täglich geöffnet, betonte Prettner. Mit dieser Ausweitung des Impfangebotes, soll die Impfquote im Dezember gezielt vorangetrieben werden. Allein in der Vorwoche wurden mehr als 46.000 Dosen der Corona-Schutzimpfung verabreicht. „Diese Zahl soll im Monat des Impfens deutlich erhöht werden. Mit dem Angebot der Schutzimpfung auch für Kinder ab fünf Jahre, wird zudem die Zielgruppe erweitert“, so Prettner. Eltern, Kinder und Jugendliche haben einerseits die Möglichkeit, sich an niedergelassene impfende Kinderärztinnen und –ärzten zu wenden. „Aber auch in unseren Impfzentren sind Kinderärztinnen und Kinderärzte in speziell eingerichteten Kinderbereichen im Einsatz“, sagte Prettner.
Schwere Covid-Verläufe bei Kindern und Jugendlichen seien zwar selten, aber nicht ausgeschlossen, warnte Birnbacher im Rahmen der Pressekonferenz. „Die Impfung ist sicher und sie wirkt“, betonte er und empfahl Eltern, sich genau zu informieren. „Die Impfreaktionen sind dieselben wie auch bei anderen Impfungen und sollten in Anbetracht der schützenden Wirkung des Impfstoffes in Kauf genommen werden.“
Pucker bedankte sich bei allen Partnerinnen und Partnern für die Bereitschaft, die Impfmöglichkeiten binnen kürzester Zeit weiter auszubauen. Die direkte Terminbuchung über kaernten-impft.ktn.gv.at erleichtert die Anmeldung. Zudem wurde das Impfintervall zwischen 2. und 3. Dosis auf vier Monate verkürzt. Alle im System registrierten Betroffenen werden daher in den nächsten Tagen eine Erinnerung zur Boosterimpfung erhalten.