Kärnten schafft österreichweit einzigartige Studienmöglichkeit

Leben, lernen, arbeiten – das ist das Ziel dieses neuen Bildungscampus beim Klinikum.
Attraktive Ausbildung kommt dringendem Bedarf nach und ist klares Signal an Jugend und älter werdende Gesellschaft. Kärnten sichert Gesundheitsausbildung ab, baut sie aus, verdoppelt das Angebot.
Einen zukunftsweisenden Schritt setzt Kärnten in der nächsten Sitzung der Landesregierung am Dienstag auf Initiative von Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser und Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner in Form eines Letter of Intent: Damit wird der Grundstein dafür gelegt, dass Kärnten einen zukunftsweisenden und in seiner Art einzigartigen Fachhochschul-Gesundheitscampus am Standort des Klinikum Klagenfurt bekommt. Gesamtinvestitionssumme über 50 Mio. Euro. „Das ist eine wichtige und entscheidende Investition in die Zukunft. Wir verbinden eine neue, attraktive Ausbildung mit dem dringenden Bedarf, wir senden ein klares Signal an die Jugend als Bildungsstandort und ein Zeichen gegen den Brain Drain (Abwanderung von Spitzenkräften aus Wissenschaft und Wirtschaft) mit einem Konzept für den Brain Gain (Talentzuwanderung) und wir werden mit einem neuen Ausbildungsangebot den gesellschaftlichen Veränderungen gerecht“, fasste Kaiser in einer Pressekonferenz die Ziele des neuen Gesundheitscampus der FH Kärnten zusammen. 

51 Millionen Euro werden investiert

Es sei diese Investition der Fachhochschule im Gesamtausmaß von rund 51 Mio. Euro laut Kaiser eine Reaktion auf die demographische Entwicklung, das Land brauche mehr ausgebildete Pflegekräfte, steigere damit die akademische Ausbildung durch den Ausbau des tertiären Bildungssektors, schaffe ein neues Studienangebot mitten in der Landeshauptstadt und verbinde Studium, Praxis und Leben in der Stadt.

„Kärnten wird dadurch auch als Lebens-, Bildungs- und Arbeitsstandort insgesamt noch attraktiver. Diese Investition vereint alles: zukunfsfit, nachhaltig und bedarfsorientiert“,

sagte Kaiser.

Junge Menschen für den sicheren Job begeistern

LHStv.in Beate Prettner erklärte die Notwendigkeit der Errichtung des Campus mit dem gesteigerten Bedarf an Gesundheits- und Pflegekräften, sowie mit dem klaren Konzept des Landes, die Pflegeberufe auf allen Ebenen zu attraktivieren, neue Angebote zu schnüren und junge Menschen für den sicheren Job zu begeistern.

„Gerade die Pandemie hat den Stellenwert von Gesundheits- und Pflegeberufen gezeigt. Dieses Projekt ist ein Beitrag, um das Ausbildungsangebot in Kärnten in dieser Hinsicht nicht nur abzusichern, sondern es auch auszubauen“,

so Prettner. Die Studienplätze am neuen Campus werden von aktuell 800 auf 1.200 ausgebaut. Zudem werde die Nähe zum Klinikum, dem „Flaggschiff der Gesundheitsleistungen im Land“, die Vernetzung mit dem Studienangebot wesentlich aufwerten.

Leben, lernen, arbeiten

„Leben, lernen, arbeiten – das ist das Ziel dieses neuen Bildungscampus beim Klinikum“, betonte Prettner. Überhaupt investiere das Land laufend in die Ausbildung im Bereich der Gesundheits- und Pflegeberufe, sodass sich alleine in diesem Jahr durch die bereits gesetzten Maßnahmen 400 neue Arbeitskräfte in Ausbildung befinden. Zusätzlich werden bis zum Jahresende rund 100 zusätzliche Vollzeitstellen in Kärntens Altenwohn- und Pflegeheimen ermöglicht. Rund 50 Stellen davon durch die Reduktion der Wochenarbeitszeit von 38 auf 37 Stunden und die andere Hälfte durch eine Novelle der Kärntner Heimverordnung im Sommer. Eine weitere Maßnahme in der Pflegeausbildung ist ein umfassendes Pflegepaket, hier sind unter anderem die zukünftige Schulgeldübernahme beziehungsweise Übernahme der Kursbeiträge seitens des Landes und eine monatliche Ausbildungsprämie in Höhe von 450 Euro geplant. Ferner werde auch eine Anstellungsmöglichkeit im Rahmen der Ausbildung zur Pflegefachassistenz ab dem ersten Tag der Ausbildung geprüft, eine Maßnahme die in Österreich einzigartig ist.

Einzigartiges Modell in Österreich

Karl Cernic, Vorstandsmitglied der FH Kärnten, erklärte, dass mit dem Bildungscampus auch die Zusammenführung aller FH-Standorte innerhalb Klagenfurts erfolgen werde, die Standorte in den Bezirken davon unberührt bleiben. Siegfried Spanz, Geschäftsführer der FH Kärnten, weist darauf hin, dass mit dem Gesundheitscampus die FH-Standorte insgesamt abgesichert würden, das Angebot ausgeweitet und Kärnten als Gesamt-Hochschulstandort an Attraktivität gewinnen würde.

„Das ist ein einzigartiges Modell in Österreich, durch die Nähe zum Klinikum sind die Kooperationsmöglichkeiten enorm“,

so Spanz.

Meilenstein

Philipp Liesnig, Vizebürgermeister der Stadt Klagenfurt und Bildungsreferent, sieht in diesem Projekt einen Meilenstein für die Entwicklung der Stadt Klagenfurt als Bildungsstandort und Arbeitsplatz.

„Damit erfährt die Stadt Klagenfurt auch einen wichtigen Impuls zur Innenstadtbelebung.“

Baubeginn 2023

Nach dem Beschluss in der Sitzung der Kärntner Landesregierung startet das Ausschreibungsverfahren durch die FH. Geplanter Baustart ist Mitte 2023, die Fertigstellung bzw. Inbetriebnahme soll 2026 erfolgen.
Quelle: Klagenfurt (LPD).