Koralmbahn: ÖVP und Grüne verhindern Güterbahntrasse im Kärntner Zentralraum

„Das ist ein Schlag ins Gesicht von 200.000 lärmgeplagten Menschen und hunderten Tourismus- und Gastrobetrieben im Kärntner Zentralraum. Dafür werden sich die Parteispitzen der Kärntner ÖVP und der Grünen vor der Bevölkerung und den Bürgerinitiativen zu verantworten haben!“

Mit diesen deutlichen Worten reagiert SPÖ-Kärnten-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher auf das skandalöse Abstimmungsverhalten der Kärntner ÖVP und Grünen Nationalratsabgeordneten beim gestern von den Kärntner SPÖ-Nationalratsabgeordneten Philip Kucher, Klaus Köchl und Petra Oberrauner eingebrachten Antrag, mit der die Bundesregierung, insbesondere die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie aufgefordert werden hätte sollen, die Umsetzung einer Güterverkehrstrasse für Kärnten (Tunnelkette nördlich des Wörthersees samt Entlastungen bzw. Umfahrungen der Städte Klagenfurt und Villach) in den ÖBB-Rahmenplan sowie in das Zielnetz aufzunehmen, dies entsprechend im Bundesfinanzgesetz finanziell zu bedecken und unmittelbar die Planungsarbeit zu beginnen.
 
Was würde eine Güterverkehrstrasse für Kärnten in der Praxis bedeuten?

„Zwei Wörter: Lärmschutz und Klimaschutz für Kärnten, das bedeutet eine Güterverkehrstrasse. Im aktuellen Rahmenplan sind keinerlei Planungen für eine eigene Güterverkehrstrasse vorgesehen, deshalb hat die SPÖ, federführend Nationalrat Philip Kucher, die Bundesregierung per Entschließungsantrag aufgefordert dies schleunigst zu tun. Das Ergebnis der Abstimmung ist eigentlich eine Frechheit – der Antrag wurde von ÖVP und Grünen abgelehnt! An dieser Stelle meinen besonderen Dank an die Nationalrätin und Kandidatin zur Landtagswahl 2023 in Kärnten, Olga Voglauer (Grüne) und die ÖVP-Nationalräte Peter Weidinger, Gabriel Obernosterer, Johann Weber und Elisabeth Scheucher-Pichler, die in Wien theoretisch auch Kärntens Interessen vertreten sollte und nicht die der Grün-Türkise-Koalition“,

so Sucher. 
 
Mit der Fertigstellung der Koralmbahn im Jahr 2026 (laut Planung) wird Kärnten an das Schienennetz der wichtigsten Nord-Süd-Transversalen Europas angeschlossen. Den damit verbundenen Vorteil im Hinblick auf Infrastruktur, Wirtschaftsstandort und Klimapolitik steht die Frage des Lärmschutzes für die Anrainerinnen und Anrainer – vor allem an der sogenannten Wörtersee-Trasse zwischen Klagenfurt und Villach – gegenüber. 

„Tatsache ist, dass Lärm gesundheitsschädlich ist. Durch die Verlagerung des Güterverkehrs würden wir dem entgegen wirken. Ganz einfach. Und jede Tonne mehr Güterverkehr auf Schienen ist ein klimapolitischer Fortschritt. Das sind nachvollziehbare und gute Gründe für eine Güterverkehrstrasse. Nicht nachvollziehbar ist, warum die grüne Nationalrätin Olga Voglauer gegen diesen Antrag gestimmt hat. Nicht nachvollziehbar ist, warum die Gesundheit der Kärntner*innen und der Beitrag zum Klimaschutz anscheinend im Nationalrat in Wien nicht wichtig sind. Es ist schon befremdlich, dass es zwar jede Menge guter Ratschläge von grüner Seite zum Klimaschutz gibt – Stichwort 140 Windräder – aber effektive und sinnvolle Maßnahmen abgewürgt werden“,

so Sucher abschließend.