Kultur 2021: Höchstes Kulturbudget seit sechs Jahren

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Kärntens Kunst und Kultur kann nach einer zehrenden Coronaphase auf eine Wiederbelebung im Jahr 2021 zurückblicken. Der Kulturbericht zum letzten Jahr bestätigt, dass Kunst und Kultur, Künstlerinnen und Künstler, Kulturschaffende, Organisationen, Institutionen und Vereine der publikums- und auftrittslosen Zeit erfolgreich getrotzt haben. „Das Jahr 2021 belegt, wie sehr unsere Kulturschaffenden aller Genres, aller Bereiche, nach ihrem Publikum gedürstet haben, nach Auftritten, nach Ausstellungsmöglichkeiten, einfach sich zu präsentieren. Und umgekehrt zeigt uns das abgelaufene Jahr wie sehr das Publikum, die kulturinteressierte Bevölkerung, die kritische Auseinandersetzung vermisst haben, die Unterhaltung, die Denkanstöße, das Aufrütteln, auch das gesellschaftliche Zusammentreffen“, bestätigt Kulturreferent LH Peter Kaiser bezugnehmend auf den Kulturbericht 2021, der in der kommenden Sitzung der Kärntner Landesregierung nächsten Dienstag thematisiert wird. „Kein Standort in der Geschichte hätte sich weiterentwickelt, wären nicht Kunst und Kultur die treibenden Kräfte einer Gesellschaft, die geistige Nahrung für die Gesellschaft“, weist Kaiser hin.
Gerade der Umgang mit der Pandemie habe den Gegenpol, die Erwiderung, herausgefordert. So habe das zweite Pandemiejahr auch eine Reaktion auf die wirtschaftlichen Engpässe des Kärntner Kulturschaffens von Seiten des Landes erfordert. In Kooperation mit der IG KIKK wurden laut Kaiser erstmals Förderungen für die Entwicklung von Projekten ins Leben gerufen. Als zusätzliche Unterstützungsmaßnahme wurden 2021 weitere 72 Arbeitsstipendien ausgeschrieben.
„Das Land Kärnten hat im Jahr 2021 das höchste Kulturbudget seit sechs Jahren zu verzeichnen. Über 27,43 Mio. Euro – 2016 waren es 24 Mio. Euro – konnten wir der Kultur zur Verfügung stellen. Wann immer wir die Budgets festlegen, auch die Schwerpunkte, sind es nachhaltige Projekte mit ebenso nachhaltiger Wirkung. So haben wir schon wie 2021 auch 2022 in das Schwerpunktjahr Baukultur investiert und Sanierungs- und ua Erhaltungsmaßnahmen im Domenig Steinhaus begonnen“, fasst Kaiser zusammen. Man habe 2021 der Baukultur gewidmet, weil jede Kärntnerin, jeder Kärntner betroffen ist – optisch, persönlich, die Natur, die Bodenressourcen, der Wasserhaushalt, das Ortsbild, die damit verbundene Infrastruktur. „Wir wollten mit diesem Schwerpunkt aufzeigen, welche Verantwortung hinter der Baukultur steckt, was sämtliche Ressourcen angeht, was aber auch künftige Energiernotwendigkeiten betrifft. Baukultur ist im höchsten Maße geprägt von Enkelverantwortung“, so Kaiser. Denn Grund und Boden seien nicht vermehrbar, jede weitere Bodenversiegelung beeinträchtige das Klima. Kärnten habe als erstes Bundesland in Österreich baukulturelle Leitlinien eingeführt.
Selbst das Jubiläumsjahr CARINTHIja 2020 musste auf Grund von coronabedingten Verschiebungen bzw. Ausfällen ebenso ins Jahr 2021 gezogen werden, sodass die mobile Ausstellung zur Volksabstimmung bis in den Oktober 21 durch Kärnten tourte.
„2021 wurde in allen Bereichen der Kultur ein Wiederauferstehen gefeiert, sei es im Stadttheater Klagenfurt, das sein Programm wieder wie gewohnt aufgenommen hat, seien es die Ausstellungen im MMKK oder die Brauchtumsmesse für Tradition, Ehrenamt, Vereinsleben und Kärntner Geselligkeit mit rund 30.000 Besucherinnen und Besuchern. Kunst und Kultur haben bewiesen, dass sie überdauern. Das Publikum hat geduldig ausgeharrt, um dann unvermindert das breite Kulturangebot des Landes, wie es der Kulturbericht 2021 darstellen kann, anzunehmen“, betont Kaiser die allumfassenden Kulturförderungen des Landes.
Eines der größten Bauvorhaben, die Sanierung des Rudolfinum, wurde 2021 weitergeführt und konnte erst kürzlich der Bevölkerung nach der Eröffnung wieder zugänglich gemacht werden. Innerhalb weniger Tage in der ersten Woche wurde bereits der 6.000 Besucher des kärnten.museum gezählt. Mit über 16 Mio. Euro konnte die größte Baustelle im Kulturland Kärnten erfolgreich dem Ende zugeführt werden.
Der Kulturbericht wird als Download auf der Homepage der Abteilung 14 – Kunst und Kultur (www.kulturchannel.at) zur Verfügung stehen.
Quelle:
Rückfragenhinweis: Büro LH Kaiser
Redaktion: Gerlind Robitsch