Gemeinsam einen Schritt nach vorne. Zeit für soziale Politik, an der Seite der Menschen
Bei der Landesfrauenkonferenz unter dem Motto: „Frauen-Kraft/Kraft-Frauen“, im Congress Center Wörthersee, in Pörtschach, wurde Nr.in Petra Oberrauner, heute, Samstag, zur neuen Vorsitzenden der SPÖ-Frauen Kärnten gewählt. Die langjährige Vorsitzende Ana Blatnik, trat nicht mehr zur Wahl an. SPÖ Kärnten Landesparteivorsitzender LH Dr. Peter Kaiser und SPÖ Bundesfrauenvositzende NR.in Eva Maria Holzleitner bedankten sich in ihrer Grußworten bei Ana Blatnik für den unermüdlichen Einsatz in ihren politischen Agenden und wünschten der neuen Vorsitzenden viel Kraft und Erfolg für ihre zukünftigen Aufgaben.
„Solche Zeiten wie jetzt, haben wir schon lange nicht mehr erleben müssen. Umso wichtiger ist es für uns als Sozialdemokrat*innen den Menschen angesichts der derzeitigen Teuerung zur Seite zu stehen. Grundnahrungsmittel müssen leistbar sein – das ist unsere klare politische Position. Dasselbe gilt fürs Wohnen. Wir wollen als Land Kärnten jenen zielgerichtet helfen die durch die derzeitige Situation armutsgefährdet sind, jenen, die jetzt unsere Unterstützung brauchen. Wir sind in Kärnten auf und an der Seite der Menschen, die uns brauchen“, stellte LH Peter Kaiser in seinen Grußworten fest.
„Jene zu unterstützen die jetzt Hilfe brauchen, bedeutet in weiterer Folge auch den österreichischen Sozialstaat zu stärken und seine Finanzierbarkeit für die Zukunft sicher zu stellen. 1 Prozent der österreichischen Bevölkerung besitzt die Hälfte des Vermögens in Österreich – das ist keine Verteilungsgerechtigkeit. Hier haben wir als Sozialdemokratie einen klaren politischen Auftrag“,
so Kaiser, der sich zum Abschluss seiner Grußworte noch einmal ausdrückliche bei Ana Blatnik bedankte:
„Liebe Ana, du hast politisch Großes geleistet. Danke, Hvala, für alles was du getan hast. Liebe Petra, viele was in unseren Programmen steht haben wir gemeinsam erreicht. Vieles gilt es noch zu tun. Wir wünschen dir viel Kraft und wir sind alle – Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten – an deiner Seite.“
SPÖ Bundesfrauenvositzende NR.in Eva Maria Holzleitner schloss sich dem Dank an Ana Baltnik an, auch im Namen der Bundesaparteivorsitzenden, Pamela Rendi-Wagner: „Einen großen Dank an Ana Blatnik und den starken Beitrag der SPÖ-Frauen Kärnten, der auch in Zukunft wichtig sein wird“, so Holzleitner, die auf ein diesjähriges Jubiläum hinwies: „Wir feien dieses Jahr 25 Jahre Gewaltschutzgesetz in Österreich. Ein Meilenstein in der Frauenpolitik, aber noch immer sind Frauen Gewalt ausgesetzt Es gibt, auch angesichts einer untätigen Bundesregierung, viel zu tun. Liebe Petra, wir wünschen dir viel Kraft für deine neue Aufgabe.“
Ana Blatnik verabschiedet ist in einer emotionalen Rede von Wegbegleiter*innen und Mitarbeiter*innen:
„Die Freundschaft die ich hier erfahren habe ist keine Selbstverständlichkeit. Freundschaft ist ein Geschenk. Es war nicht immer leicht, es war nicht immer ein Schulterklopfen, aber ich war auch für jede Kritik dankbar. Es war und ist mir eine Herzensangelegenheit miteinander zu gestalten, den Weg miteinander zu gehen. Diese Geschlossenheit brauchen wir auch in Zukunft“,
so Blatnik.
„Es ist Zeit für einen Schritt nach vorne. Zeit für soziale Politik. Die Stimme der SPÖ war im österreichischen Parlament noch nie so wichtig. Auch angesichts einer Frauenministerin in Wien, für die Frauenthemen nicht vorrangig sind und einer Bundesregierung, die die Heldinnen der Corona-Krise zwar beklatscht, aber es nicht schafft den versprochenen 1.000 Euro Bonus zu zahlen – aber 37 Milliarden an Unterstützungen auszahlen, in Kanäle, die für das Parlament nicht nachvollziehbar sind“,
so Oberrauner und weiter:
„Der Krieg in der Ukraine macht das Leben teurer, verschärft eine Teuerung, die es schon davor gegeben hat. Der österreichische Mittelstand muss stabilisiert werden, armutsgefährdeten Menschen muss geholfen werden.“
„Tatsache ist auch, Frauen haben in Österreich noch immer nicht die gleichen Chancen, Möglichkeiten und Wahlfreiheiten wie Männer. Es besteht noch immer eine ungleichen Verteilung gesellschaftlich wichtiger aber unbezahlter Arbeit in den Familien, wie Kinderbetreuung, Hausarbeit und familiäre Kranken- und Altenpflege, die Frauen in die Teilzeit-Falle treibt. Das Ergebnis sind geringere Löhne, geringere Pensionen, ein höheres Armutsrisiko und eine starke finanzielle Abhängigkeit vom Lebenspartner – ich fordere, dass jede Frau Vollzeit arbeiten und eine berufliche Karriere verfolgen können muss, wenn sie dies will“, so Oberrauner.
Oberrauner erneuerte in diesem Zusammenhang die Forderung der SPÖ nach einem Rechtsanspruch auf kostenlose ganztägige Kinderbetreuung verbunden mit dem massiven Ausbau von Betreuungsplätzen, lobte das Kärntner Kinderstipendium und fügte hinzu:
„Ich würde darum bitten, dass wir es in uns Kärnten nicht nur zum Ziel machen, die Kinder- und familienfreundlichste Region Europas zu werden, sondern auch eine Vorzeigeregion für die Gleichberechtigung der Frauen.“
Das Recht auf ein freies und ein selbstbestimmtes Leben werde Frauen in Österreich aber auch durch die vielen Fälle männlicher Gewalttaten eingeschränkt, machte Oberrauner auf ein weiteres Problem aufmerksam. „Jede fünfte Frau in Österreich hat ab ihrem 15. Lebensjahr körperliche und, oder sexuelle Gewalt erfahren. In Kärnten wären das über 50.000 Frauen“, macht Oberrauner deutlich, dass es sich hier um ein gewaltiges gesamtgesellschaftliches Problem handelt – für das es in Bund, Land und Gemeinde mehr Geld und Aufmerksamkeit brauche.
Abschließend stellte Oberrauner ihren Zugang zur Politik klar:
„Ich kann Gerechtigkeit von Ungerechtigkeit unterscheiden und bei Ungerechtigkeit, kann ich nicht schweigen“,
so Oberrauner.