Zehn Jahre Karawanken UNESCO Global Geopark

Fotos: LPD Kärnten/Varh
Fünf slowenische und neun österreichische Gemeinden bilden den Karawanken UNESCO Global Geopark. Diese grenzüberschreitende Natur- und Kulturerlebnisregion umfasst ein Gebiet von ganzen 1.067 Quadratkilometer. Vergangenen Freitag wurde im Verwaltungszentrum des Geoparks in Tichoja, Gemeinde Sittersdorf, mit Stolz auf das Erreichte und vielen Zukunftsvisionen das zehnjährige Bestandsjubiläum gefeiert. Unter den Festgästen waren Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser und der für Naturressourcen und den Naturraum zuständige slowenische Minister Uroš Brežan.
Kaiser sagte, dass er mit Brežan schon im europäischen Ausschuss der Regionen (AdR) sehr gut zusammengearbeitet habe und dies auch im Sinne des Geoparks fortsetzen wolle. Seinen Dank richtete er an das engagierte Geoparkteam.

„Man konnte im Geopark eindrucksvoll mitverfolgen, wie die Zusammenarbeit schnell gewachsen ist und Grenzfreiheit bei Kooperationen, Denken und Miteinander entstanden ist“,

so Kaiser. Wesentlich, um das gemeinsame Potential des Parks zu heben, war auch, dass man den Geopark 2019 zum Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) gemacht habe.

„Die Geoparks sind beispielgebend für Naturbewahrung, Enkelverantwortung, Arbeitsformen, Natur und Kultur“,

so Kaiser. Eine Vision sei auch die vermehrte Vernetzung von Nationalparks oder Biosphärenparks bis hin zu den Geoparks, um deren gemeinsame Anliegen auf europäischer Ebene voran zu bringen.
Minister Brežan sagte, dass ihm die positive Stimmung im Geopark gefalle. Wichtig sei, dass man hier auch auf Identitäten, insbesondere die sprachliche im gemeinsamen Raum, aufbaue. Ebenso verwies er auf die enge grenzüberschreitende Kooperation und die Wichtigkeit der Bildung des EVTZ.

„Hier wird nicht nur die Historie gezeigt, es wird auch visionär gedacht und der Weg der europäischen Entwicklung gegangen“,

sagte der Minister.
Nikos Zouros vom Global Geoparks Network war online zugeschaltet und sagte, dass dieses Netzwerk 177 Geoparks in 46 Ländern umfasse – nur vier davon, inklusive dem Karawanken UNESCO Global Geopark, seien grenzüberschreitend. Ziel sei es, im Sinne von Schutz, Forschung, Bildung und Nachhaltigkeit die „Schönheit der versteckten Schätze“ zu promoten. Online gratuliert hat auch Sophie Justice, die europäische Koordinatorin des Global Geoparks Network.
Die „Gründungsväter“ des Karawanken Geoparks, der frühere Vorsitzende Gerhard Visotschnig und der frühere stellvertretende Vorsitzende Dušan Krebel, gingen auf die Entstehungsgeschichte des Projektes ein. Die beiden Exbürgermeister haben gestern auch ihre Funktionen im Geopark niedergelegt. Visotschnig verwies auf die 2004 gegründete ARGE PETZENLAND, auf die vieles zurückgehe. 2012 habe es dann eine Sitzung zur Geopark-Gründung in den Petzenstollen gegeben, erfolgt sei die Gründung schließlich 2013.

„Besonders wichtig sind uns Projekte mit Schulen und auch die Sprache, daher bieten wir auch Sprachkurse an“,

erklärte Visotschnig. Eines der neuesten Projekte sei der 265 Kilometer lange Karawankentrail. Krebel bedankte sich beim „phänomenalen Team und allen Wegbegleitern“.
Gestern neu zum Vorsitzenden und zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurden der Bürgermeister von Ravne na Koroškem, Tomaž Rožen, und die Bürgermeisterin von Bad Eisenkappel/Železna Kapla, Elisabeth Lobnik. Rožen und Vorstandsmitglied Hermann Srienz gaben einen Ausblick auf zukünftige Projekte. Darunter sind u.a. eine bilaterale Mobilitätslösung, ein Buchungssystem oder ein Naturkatastrophenvorwarnsystem. Dem Vorstand gehe es um Schutz, Tourismus und regionale Wertschöpfung sowie um Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung.
Die Geopark-Gemeinden in Kärnten sind Bad Eisenkappel/Železna Kapla, Zell/Sele, Bleiburg/Pliberk, Feistritz ob Bleiburg/Bristrica pri Pliberku, Sittersdorf/Žitara vas, Gallizien/Galicija, Lavamünd/Labot, Globasnitz/Globasnica, Neuhaus/Suha und in Slowenien Črna na Koroškem, Mežica, Prevalje, Ravne na Koroškem und Dravograd. Partnerorganisationen sind Podzemlje Pece D.O.O. und die Obir Tropfsteinhöhlen GmbH. Im Geopark kann man u.a. mit Fahrrad oder Kajak die spannende Unterwelt der Petzen entdecken, die Obir Tropfsteinhöhlen besuchen, auf den Hemmaberg pilgern, die interaktive Ausstellung auf der Petzen erkunden, auf der Zipline von „Europa nach Afrika“ über Črna na Koroškem fliegen, oder auf dem Draufloß die Grenze zwischen Österreich und Slowenien auf dem Wasser überschreiten.
Quelle: LPD Kärnten