„Als Kind hätte ich gerne studiert“,
sagt Gabi Dörflinger, die in bescheidenen Verhältnissen aufwuchs war dies nicht möglich. Bürgermeisterin der Marktgemeinde Klein St. Paul im Görtschitztal ist sie geworden. Der Weg bis dorthin war echt eine Herausforderung. 2015 im Wahlkampf war gerade der HCB-Vorfall landesweit in allen Medien präsent. Die Folge waren Abwanderung und zahlreiche Leerstände.
„In kürzester Zeit gingen uns rund 100 Arbeitsplätze (Hobas) abhanden“,
berichtet die leidenschaftliche Bäuerin, die dieser fordernden Zeit aber auch Positives abgewinnen kann.
Sicherheits-Ausbau brachte Vorteile
Der Görtschitztal-Fonds, der damals ins Leben gerufen wurde, hat nämlich einige zukunftsträchtige Projekte mit sich gebracht wie etwa die „Terrassenbad-Sanierung , Bau von Genusshütten, private Projekte aber auch der Glasfaserausbau. In Sachen Glasfaser-Ausbau ist die 1800-Seelen-Gemeinde auf einem guten Weg.
„Wer sich rechtzeitig im Förderzeitraum angemeldet hat, bekam den Anschluss zum halben Preis!“
Auch von Bevölkerungsschwund ist Dank des im Wahlkampf versprochenen und umgesetzten Biomonitorings keine Rede mehr. Viele Investitionen in die Sicherheit wurden bei der Wietersdorfer Gruppe getätigt, gerade werden 42 Millionen Euro in die CO2 Reduzierung getätigt.
„Fünf Gasthäuser, Pizzeria, Kaffees und Buschenschenke“
Mit anderen Worten: Das Leben in Klein St. Paul ist wieder lebenswert. Mit dazu beigetragen hat der flächendeckende Ausbau der Infrastruktur: gute Anbindung des öffentlichen Verkehrs, Bildungseinrichtungen von der Kindertagesstätte bis zur Mittelschule, mehrere Ärzte, Banken und Geschäfte.
„Wir haben sogar fünf Gasthäuser, eine Pizzeria und zwei bewirtschaftete Almhütten“,
schmunzelt die 61-Jährige, die ihr Mandat im Landtag nicht angenommen hat.
„Ich möchte mich mit noch mehr Elan den Menschen im Görtschitztal widmen können“,
sagt sie. Vor allem die ältere Generation liegt ihr dabei ganz besonders am Herzen. Hier hat sie etwa das Programm „Fit im Alter“ ins Leben gerufen. Und ihr Tun kommt an:
„Mittlerweile gibt es bei uns fast keine leerstehenden Mietwohnungen“.
Akzente im Bereich „leistbares und barrierefreies Wohnen“
Der schönste Moment für die Bäuerin, die seit 1998 politisch aktiv.
„Wenn ein Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde“.
So hat sie davon auch schon ein neues gemeinsam mit Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig in Planung. Vorab verraten will man nur so viel:
„Es geht um leistbares, barrierefreies Wohnen für Jungfamilien“.
Visionen für die Zukunft
Was sie der Bundesregierung mitgeben möchte?
„Beim Ausbau des Pflege- und Gesundheitsbereichs darf nicht gespart werden“.
Auch für die Marktgemeinde Klein St. Paul will sie Akzente in Sachen ökologischen Fußabdruck setzen:
„Etwa, dass die Eisenbahn ausgebaut wird und Frachten auf Schiene kommen, aber auch die Umsetzung des Go-Mobils liegt mir am Herzen“.
Dörflinger, die das Betreuungsdilemma aus eigener Erfahrung kennt, freut sich dass es eine Tagesstätte im Ort gibt. Hobbys abseits der Politik?
„Ein Spaziergang in freier Natur mit meinem Schäferhund „Remy“, Schwimmen im Sommer und Skifahren im Winter.“