Pflegenahversorgung ist ein Kärntner Vorzeige-Modell, das eine niederschwellige und hochqualitative Pflegeversorgung direkt in den eigenen vier Wänden ermöglicht. Vielfältige Angebote zur Entlastung pflegender Angehöriger.
Die Pflege der Zukunft beginnt bei der Prävention.
Das Ziel muss es sein, früh mit entsprechenden Angeboten präventiv zu wirken und durch gesundheitsfördernde Maßnahmen Pflegebedarf hinauszuzögern, stellt SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser heute angesichts der Aktuellen Stunde im Kärntner Landtag klar.
„Kärnten hat sich klar zu diesem Kurs bekannt und im Rahmen der Pflegenahversorgung ein breitgefächertes Angebot bereitgestellt. Tritt allerdings Pflegebedarf auf, ermöglicht es das von Gesundheitsreferentin Beate Prettner erarbeitete Konzept, dass man optimal gepflegt in den eigenen vier Wänden alt werden kann“, so Seiser. „Mit der Pflegenahversorgung haben wir also eine niederschwellige und hochqualitative Pflegeversorgung direkt vor Ort, die auf die individuellen Bedürfnisse maßgeschneidert wird.“
Mit diesem Modell können bereits mehr als die Hälfte der Kärntnerinnen und Kärntner erfasst werden. Durch die steigende Zahl an teilnehmenden Gemeinden wächst der Ausbreitungsgrad der Pflegenahversorgung stetig.
„Dezidierten Vorbildcharakter hat Kärnten auch bei der Entlastung pflegender Angehöriger: Neben dem Urlaub für pflegende Angehörige gibt es die Möglichkeit von 28 Tagen Kurzzeitpflege pro Jahr und auch die mobilen Dienste können in Anspruch genommen werden, die die Pflege der Angehörigen in den eigenen vier Wänden übernehmen“, hebt Seiser hervor.
„Die Weichen für den weiteren Erfolg dieses Modells hat Kärnten insofern gestellt, da wir durch die gesetzten Ausbildungsschwerpunkte auch aktiv den Nachwuchs an Fachkräften sichern. Dafür steht auch das Entlohnungsniveau in der Pflege, das kurz gesagt besser ist, als sein Ruf. Nach einer einjährigen Ausbildung zur Pflegeassistenz liegt das Einstiegsgehalt bei 2.300 Euro, nach der zweijährigen Ausbildung zur Pflegefachassistenz bei 2.450 Euro, diplomierte Pflegefachkräfte verdienen 2.600 Euro – wobei es sich hierbei nur um die reinen Grundgehälter ohne entsprechende Zuschläge für eine 38-Stunden-Woche handelt,“ rechnet Seiser vor.
Verbesserungsbedarf ortet Seiser hingegen auf Bundesebene. „Koordiniertes Vorgehen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden wäre längst gefordert, auch um vom Kärntner Know-How zu profitieren. Das Sozialministerium ist hier in der Ziehung“, schließt Seiser.