Im Rahmen einer Pressekonferenz wagte der 2022 gegründete Verein „ponto“ (Verein zur Förderung ganzheitlicher Burschen*- und Männer*arbeit) mit Sitz in Klagenfurt heute, Montag (13. November 2023), den Sprung in die Öffentlichkeit. Was die neue Anlaufstelle für Burschen und Männer in Kärnten bietet und welche Zukunftsperspektiven es gibt, präsentierten Gesellschaftslandesrätin Sara Schaar sowie Roland Jaritz und Dominique Pipal vom Verein „ponto“, was in der Weltsprache Esperanto Brücke bedeutet. „ponto“ versteht sich als Brücke zwischen verschiedenen Formen von Männlichkeiten und bietet ganzheitliche, partizipative, gleichstellungsorientierte, intersektorale, präventive und vor allem friedensstiftende Burschen- und Männerarbeit.
Klassische Rollenbilder aufbrechen
„Der Weg zu tatsächlicher Gleichstellung ist immer ein gemeinsamer Weg“,
so Schaar.
Über das Referat für Frauen und Gleichstellung wird die Arbeit des Vereins „ponto“ unterstützt.
„Denn Frauenpolitik isoliert gibt es nicht, es ist immer Gesellschaftspolitik. Es geht darum, gemeinsam klassische Rollenbilder aufzubrechen und sinnvolle Rahmenbedingungen zu schaffen. ,ponto‘ setzt genau hier an und ist ein wichtiges neues Angebot für Burschen und Männer in Kärnten. Denn Burschen- und Männerarbeit, die bereits in jungem Alter ansetzt, trägt dazu bei, stereotype Geschlechterrollen aufzubrechen und Burschen und Männer aktiv in den Gleichstellungsprozess einzubinden.“
Reflexionsprozesse anregen
Gesellschaftliche Erwartungen und Normen oder persönliche Unsicherheiten brechen auf viele Burschen und Männer herein. Die Reaktionen darauf sind oft Sucht, Risikoverhalten oder Gewalt.
„In meiner persönlichen Arbeit mit Männern in unterschiedlichsten Beziehungen und Kontexten habe ich bemerkt, dass Männer zu wenig selbst spüren und reflektieren. Doch gerade dadurch könnten viele Konflikte schon im Vorhinein verhindert werden“,
betont „ponto“-Mitbegründer Roland Jaritz.
Daher ist es das Kernanliegen von „ponto“, bei Burschen und Männern Reflexionsprozesse anzuregen. Dies gelingt durch kostenlose Einzel- und Gruppenberatungen von Burschen und Männern (on- und offline), durch gewaltpräventive Workshops an Schulen und Jugendeinrichtungen oder auch durch spezielle Angebote für Väter (z. B. Väterküche oder Väterwerkstatt). Der Fokus liegt auf präventiven Maßnahmen.
„Wir bekommen Anfragen ohne Ende. Das zeigt uns, wie notwendig unsere Arbeit ist. Der Bedarf ist riesig“,
so Jaritz.
Gleichstellung fördern
„ponto“ will Frieden und Gleichstellung in der Gesellschaft fördern.
Mitbegründer Dominique Pipal dazu:
„Wir kommen mit unserem Angebot konkret in die Schulen, beraten unkompliziert und direkt persönlich, im Chat oder plaudern über mehr oder weniger belastende, ernste oder alltägliche Themen in lockerer Atmosphäre im Männercafé. Unsere Arbeit ist nicht nur männlichkeits- oder gesellschaftsrelevant, sondern auch familienrelevant.“
Ein weiterer Fokus liegt auf dem Aufbau eines kärntenweiten Männer- und Väternetzwerks und einer partizipativen Online-Plattform. Ebenso laufen Kooperationen mit der Männerinfo (24-Stunden-Hotline) oder dem Extremismus-Präventionschat. Im eigenen Blog auf der Website des Vereins findet man außerdem eine Vielzahl an Artikeln zu relevanten Themen.
„Ich freue mich, dass es neben dem breiten Angebot für Mädchen und Frauen in Kärnten nun auch eine weitere wichtige Bereicherung für Burschen und Männer gibt. ,ponto‘ ist auch mit frauenspezifischen Einrichtungen, Kinderschutz-Einrichtungen sowie mit Opferschutzeinrichtungen gut vernetzt und will dies auch weiter forcieren. Von Seiten des Landes Kärnten sind wir bestrebt, diese wichtige Arbeit langfristig zu unterstützen“,
so Schaar abschließend.