Gemeinsam gegen Gewalt an Mädchen und Frauen

Seit Monaten überschatten Mordfälle, Mordversuche und Fälle von häuslicher Gewalt gegen Frauen und Mädchen die landesweite Berichterstattung. Während der Corona bedingten Lockdowns sind die Zahlen körperlicher Gewalt gegen Frauen zudem weiter angestiegen.
Die Landeshauptstadt Klagenfurt, Villach, Ferlach und St. Kanzian am Klopeinersee treten gemeinsam mit dem Mädchenzentrum Klagenfurt im Juli gegen Sexismus und Gewalt an Mädchen und Frauen auf. Im Rahmen der Aktion „Yes we do!“ werden in Geschäftsauslagen, Fenstern sowie am Boden vor Beratungseinrichtungen und spezifischen Institutionen, Sprechblasen mit sexistischen und gewaltvollen Erfahrungen aus dem Lebensalltag von Kärntnerinnen aufgeklebt. Die Sprechblasen ermutigen Betroffene, eigene Erfahrungen anonym zu teilen und im geschützten Rahmen das Ausmaß der Gewalt an Mädchen und Frauen in Kärnten öffentlich zu machen.
Die Sprechblasen erzählen aber auch wie Kärntnerinnen und Kärntner bereits Zivilcourage gezeigt, und betroffene Mädchen und Frauen unterstützt haben. Zahlreiche Betriebe und Institutionen der Stadt nehmen an der Aktion teil, unter anderem das Bürgerservice im Rathaus. Unterstützt werden die Sprechblasen mit einer interaktiven Veranstaltung in jeder Stadt und Gemeinde.
Vor Ort informieren Stadt- und Gemeindevertreter, lokale Institutionen und das Team des Mädchenzentrums interaktiv, laden zum Gespräch ein und ermutigen dazu, sich hilfreiche, zivilcouragierte Anregungen zu holen. Der Aktionstag in Klagenfurt findet am Freitag, den 16. Juli von 10 bis 15 Uhr in den City-Arkaden statt.

Statement Frauenreferentin Stadträtin Mag.a Corinna Smrecnik

Die Gewalt an Frauen und Mädchen ist ein strukturelles Problem, welches noch immer zu oft denunziert wird. Sie beginnt schon mit sexistischen Sprüchen und Witzen und endet häufig in physischer Gewalt. Mit der Aktion „Yes we do!“ möchte ich auf dieses Problem aufmerksam machen. Zusammen mit dem Frauenbüro und dem Mädchenzentrum ist ein gelungenes Projekt entstanden, um die unterschiedlichen Arten von Gewalt aufzuzeigen und zeitgleich ein Statement zu setzen. Sprechblasen an Fenstern und Bodenaufkleber vor Eingängen sorgen mit markanten Sprüchen für Öffentlichkeits- und Bewusstseinsarbeit sowie dafür, dass nicht länger weggesehen werden kann.

Statement Mag.a Christine Erlach, Geschäftsführerin Mädchenzentrum Klagenfurt.

„Sexismus und Gewalt an Mädchen und Frauen findet mitten in der Gesellschaft statt – es geht uns alle an! Deshalb gehen wir mit dem Projekt in den Alltag der Menschen und suchen das Gespräch. Nur wenn wir alle gemeinsam nicht mehr wegschauen, sexistische und frauenverachtende Wortmeldungen boykottieren und Mädchen und Frauen, die bedrängt werden, zivilcouragiert unterstützen, kann sich auch nachhaltig was ändern.

Statement Landesrätin Mag.a Sara Schaar

„Gewalt ist kein privates Problem, sondern ein gesellschaftliches. Ich danke dem Mädchenzentrum Klagenfurt und dem Frauenbüro der Stadt Klagenfurt für diese öffentlichkeitswirksame Aktion, die wachrüttelt. Denn das ist es, was wir müssen: hinschauen, wachrütteln und sensibilisieren! Während der Corona-Krise haben wir rasch eine kostenlose und anonyme Frauen- und Mädchen-Beratungshotline unter 0660/244 24 01 ins Leben gerufen. Sie ist weiterhin rund um die Uhr verfügbar.“

Statement Mag.a Astrid Malle, Leiterin Büro für Frauen, Chancengleichheit und Generationen

„Gewaltprävention ist wichtig, jeder jede kann etwas tun, in unserem Büro und im Rathaus kann man sich schlau machen und hilfreiche Tipps zur Zivilcourage einholen – Nichts tun und schweigen schützt die Täter!“
Weitere Infos und Termine gibt es unter: www.maedchenzentrum.at
Quelle: StadtKommunikation Stadt Klagenfurt
Bildbeschreibung: Frauenreferentin Stadträtin Corinna Smrecnik mit Mag.a Astrid Malle (Leitung Frauenbüro) und Dominique Pipal (Mädchenzentrum Klagenfurt) vor dem Rathaus mit den Sprechblasen zur Aktion „Yes We Do!“