Die jüngsten Aussagen von FPÖ-Politiker Harald Vilimsky, in denen er europäische Spitzenpolitikerinnen als “Hexen” bezeichnete und Gewaltfantasien äußerte, haben scharfe Kritik seitens der SPÖ-Frauen Kärnten hervorgerufen. "KLiCK"-Kärnten hat SPÖ-Abgeordnete im Nationalrat Petra Oberrauner interviewt.
„KLiCK“-Kärnten: Frau Oberrauner, wie haben Sie auf die Aussagen von Harald Vilimsky reagiert, als Sie sie zum ersten Mal gehört haben?
Oberrauner: Die Gewaltfantasien und Beleidigungen von FPÖ-Politiker Harald Vilimsky haben keinen Platz in einem sachlichen und respektvollen politischen Diskurs. Sie untergraben das Vertrauen in die Politik und zeigen einen tiefen Mangel an Respekt gegenüber Frauen in Führungspositionen.
„KLiCK“-Kärnten: Welche Maßnahmen sollten Ihrer Meinung nach ergriffen werden, um solche verbalen Entgleisungen in der Zukunft zu verhindern?
Oberrauner: Es ist dringend notwendig, dass es klare Konsequenzen für solche Entgleisungen gibt. Dazu gehören Disziplinarmaßnahmen innerhalb der Parteien, aber auch eine stärkere Sensibilisierung und Schulung von Politikerinnen und Politikern in Bezug auf respektvollen Umgang und Kommunikation. Auch der Druck von Öffentlichkeit und Medien kann dazu beitragen, dass solche Äußerungen nicht toleriert werden.
„KLiCK“-Kärnten: Wie reagieren Sie auf die Behauptung, dass Vilimskys Aussagen einen Rückfall in alte Muster darstellen?
Oberrauner: Diese Behauptung ist völlig zutreffend. Das Bild der “Hexe”, die man bestrafen möchte, ist ein tief verwurzeltes, misogynes Klischee aus vergangenen Jahrhunderten. Es zeigt, dass bestimmte Politiker immer noch in alten, überholten Denkmustern verhaftet sind und starke Frauen als Bedrohung empfinden, statt ihre Leistungen anzuerkennen und zu respektieren.
„KLiCK“-Kärnten: Was erwarten Sie konkret von Vilimsky und der FPÖ als Reaktion auf diesen Vorfall?
Oberrauner: Ich erwarte eine klare und öffentliche Entschuldigung von Harald Vilimsky für seine beleidigenden und gewaltverherrlichenden Äußerungen. Zudem erwarte ich, dass die FPÖ sich deutlich von solchen Aussagen distanziert und Maßnahmen ergreift, um sicherzustellen, dass sich so etwas nicht wiederholt. Respekt und Anstand müssen für alle gelten, unabhängig von der politischen Zugehörigkeit.
„KLiCK“-Kärnten: Wie kann die SPÖ in Kärnten und auf Bundesebene dazu beitragen, ein respektvolleres politisches Klima zu schaffen?
Oberrauner: Die SPÖ kann durch Vorbildfunktion und klare Positionierung gegen Hass und Hetze ein Zeichen setzen. Wir müssen uns konsequent gegen jede Form von Diskriminierung, Hetze und Gewalt, sei sie verbal oder physisch, aussprechen. Zudem sollten wir Plattformen und Programme fördern, die den Dialog und das gegenseitige Verständnis stärken. Indem wir selbst respektvoll und sachlich argumentieren, können wir einen positiven Beitrag zu einem respektvolleren politischen Klima leisten.