Familien- bis Heizzuschuss: Informationen des Landes in „einfacher Sprache“ verfügbar

Informationen des Landes gibt es nun in einfacher Sprache: Oliver Kascelan & Armin Lorbek (Lebenshilfe), Landesrätin Sara Schaar, Daniel Miskulnig, Martina Sattler (Lebenshilfe; von links) und Rita Koder (vorne) - Fotohinweis: Büro LR.in Schaar

„Informationen von Behörden stellen für viele Menschen eine Barriere dar. Deshalb sollen den Menschen in Kärnten schrittweise die wichtigsten Erstinformationsbroschüren des Landes zusätzlich in ,einfacher Sprache‘ zur Verfügung stehen“,

erklärt Landesrätin Sara Schaar den Hintergrund einer neuen Initiative.

„Komplizierte Sachverhalte werden besser verständlich aufbereitet. Gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention müssen alle Vertragsstaaten barrierefreie Kommunikation ermöglichen“,

betont Susanne Ebner, Leiterin der Gleichbehandlungsstelle des Landes Kärnten.

Alle Menschen informieren

Die „einfache Sprache“ setzt auf dem untersten Lesekompetenzniveau an, was dem Inklusionsgedanken am nächsten kommt. Die neuesten wissenschaftlichen Studien zeigen, dass knapp 20 Prozent der Erwachsenen in Österreich, Deutschland und der Schweiz Schwierigkeiten beim Lesen und Verstehen von Texten haben. Diese Menschen informiert und erreicht man am besten in „einfacher Sprache“. Die Umsetzung bzw. Vereinfachung erfolgt nach bestimmten Regeln und bezieht sich auf Grammatik, Wortschatz, Zeichensetzung und Darstellung. „Einfache Sprache“ ist eine gute Möglichkeit, um alle Menschen – mit und ohne Beeinträchtigungen oder Personen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist – gut und einfach zu informieren.

„Der Zugang zu Informationen für alle Personen in Kärnten ist wichtig, um Entscheidungen treffen zu können, Rechte wahrzunehmen und über Pflichten Bescheid zu wissen“,

so Schaar.

Erste Broschüren bereits übersetzt

„Die Gleichbehandlungsstelle hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2024 Informationsbroschüren des Landes Kärnten in einfache Sprache zu übersetzen und als barrierefreie PDF-Dokumente zur Verfügung zu stellen. Bereits verfügbar sind Erstinformationen zum Familienzuschuss, Wohnbeihilfe und Energiecheck. Weitere Übersetzungen zum Heizzuschuss, Hilfe für Menschen in besonderen Lebenslagen, Mehrlingsgeburtenzuschuss oder Kärnten-Bonus folgen im Herbst“,

erklärt die Projektleiterin Gerda Irschitz.

Kooperation mit der Lebenshilfe

Das Team der Lebenshilfe, das sich auf Übersetzungen in einfache Sprache spezialisiert hat, übernimmt die Übersetzungstätigkeit. Das Team übersetzt bereits seit 2016 für die „Kleine Zeitung inklusiv“ Artikel in einfache Sprache. Im Land Kärnten besteht das Projektteam aus Daniel Miskulnig (Abteilung 8), Rita Koder (Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung) und Projektleiterin Gerda Irschitz (Gleichbehandlungsstelle). Um auch Gemeinde-Informationen, etwa Texte für Gemeindezeitungen oder Websites, allen Menschen barrierefrei zugänglich zu machen, bietet die Verwaltungsakademie des Landes Kärnten für Bedienstete ab Herbst entsprechende Kurse an.