Das e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden unterstützt Kommunen bei nachhaltiger Energie- und Klimaschutz-Arbeit mit dem Ziel, langfristige Maßnahmen zu setzen und deren Wirksamkeit zu evaluieren.
„47 Gemeinden sind schon mit an Bord, 18 gelten aktuell als Anwärter, was mich sehr freut. Klimaschutz und Energieeffizienz sind für sie nicht nur Schlagwörter. Sie setzen engagiert zahlreiche Maßnahmen in diesen Bereichen um, nehmen die Bevölkerung dabei mit und sind somit wichtige Unterstützer der Energiewende in Kärnten“,
freut sich Klimaschutz-Landesrätin Sara Schaar. Regelmäßig werden die e5-Gemeinden (re-)zertifiziert, sie müssen also ständig am Ball bleiben und geplante Maßnahmen in die Umsetzung bringen. Kürzlich wurden neun e5-Gemeinden neuerlich zertifiziert, drei davon aus dem Bezirk Klagenfurt Land.
Ebenthal: zwei „e“
Ebenthal erreichte zwei „e“, wobei die ökologischen Nahwärmenetze in Ebenthal und Niederdorf, der Ausbau des Radwegenetzes und das attraktive Öffi-Angebot (Stadtbus-Linien, Mobilitätsknoten, bedarfsorientierter Zubringerverkehr) hervorzuheben sind. „Durch die Errichtung der Nahwärme-Anlagen konnte vor allem die Feinstaub-Belastung stark verringert werden“, bestätigt Schaar. Das neu formierte e5-Team mit Teamleiterin Vizebürgermeisterin Barbara Domes ist motiviert:
„Zukunftsweisend wird unser neues Viertel, das im Bereich des Jamnigweges entstehen und unter ökologischen Aspekten gebaut werden soll. Dazu gibt es ein städtebauliches Konzept, mittelfristig sollen 1.500 Bewohnerinnen und Bewohner angesiedelt werden. Weil das Land Kärnten Photovoltaik auf gemeindeeigenen Gebäuden so gut fördert, werden wir auch hier einen Schwerpunkt setzen und wir wollen am Ölkesselfrei-Programm teilnehmen.“
Köttmannsdorf: vier „e“
Köttmannsdorf, seit 2012 e5-Gemeinde, konnte sich bei der dritten Zertifizierung von 65,4 auf 68,5 Prozent (Umsetzungsgrad) verbessern und das vierte „e“ eindrucksvoll bestätigen. „Köttmannsdorf ist Pionier im Photovoltaik-Ausbau und arbeitet in diesem wie auch in vielen anderen Bereichen stark an der Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung. Dass dies gut funktioniert, merkt man an der hohen Zahl privater Photovoltaik-Anlagen und in Anspruch genommener Energie-Beratungen“, unterstreicht Schaar. Schon seit 2007 gibt es Fernwärme im Ort Köttmannsdorf, mittlerweile auch in Wurdach auf Basis Biomasse. Schaar:
„Man arbeitet auch ständig an Verbesserungen der alternativen Mobilität. Ich nenne nur die neue Radweg-Anbindung nach Klagenfurt, den Mobilitätsknoten in Lambichl mit S-Bahn-Haltestelle oder das Go-Mobil-Angebot. Die Busanbindung vom Ortszentrum nach Lambichl soll auch noch verbessert werden. Das fünfte ,e‘ lässt also sicher nicht mehr lange auf sich warten.“
Außerdem wurde ein Masterplan zur Ortskernentwicklung mit Bürgerbeteiligung erstellt, bald erfolgt der Spatenstich für ein neues multifunktionales Gemeindezentrum.
Für Bürgermeister Josef Liendl sind das klare Ziel die fünf „e“:
„Fast alle öffentlichen Dachflächen nutzen wir nun bereits für Photovoltaik, wir produzieren als Gemeinde an die 70 Kilowatt selbst. Um hier auch die Bevölkerung mitzunehmen, bieten wir einen Zuschuss für Photovoltaik-Anlagen sowie für den Umstieg von Ölheizungen auf erneuerbare Heizformen durch das Ölkesselfrei-Programm, das von der Umweltabteilung des Landes gefördert wird. Unser Ziel sind weitere Energieeinsparungen und der Ausbau der Produktion von erneuerbarer Energie.“
Krumpendorf: drei „e“
„Krumpendorf erreichte erneut drei ,e‘, wobei der hohe Ausbau-Grad der regionalen Nahwärme – basierend auf Biomasse, Solarenergie und Wärmepumpe – hervorzuheben ist. Die Gemeinde ist sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, die Modernisierung des Bahnhofs samt Mobilitätsknoten wurde ebenfalls abgeschlossen. Außerdem wurde mit drei Nachbargemeinden 2021 die Klima- und Energie-Modellregion Wörthersee-Karolinger gegründet, was wesentliche Fortschritte im Rahmen des e5-Programms erwarten lässt“, blickt Schaar zurück. Laut Bürgermeister Gernot Bürger wird Krumpendorf auch am Programm „Ölkesselfreie Gemeinden und Städte“ teilnehmen und so die Bürgerinnen und Bürgern auf dem Weg hinaus aus dem Öl unterstützen.
„Wir sind Teil des Vereines ,Zentralraum Kärnten+‘ und in Zukunft auch des EU-Programms LEADER zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. So wollen wir viele innovative Projekte, vor allem auch im Klimaschutz- und Energie-Bereich, kreieren“,
sagt Bürger.
Neben den drei Klagenfurt-Land-Gemeinden kürzlich ebenfalls zertifiziert wurden: Gitschtal (3 „e“), Klagenfurt (4 „e“), Reißeck (4 „e“), Spittal (4 „e“), Völkermarkt (3 „e“) und Wolfsberg (4 „e“).