Die Europäische Union hat 2022 zum Jahr der Jugend erklärt. Im Zuge eines EU-Talks diskutierte heute, Dienstag, Landeshauptmann Peter Kaiser im Spiegelsaal der Landesregierung, mit Landesschulsprecherin Judith Zedrosser, Matthias Ortner (Frontman der Band Matakustix) und Influencer Ian Jules. Moderiert wurde die Veranstaltung, an der auch Schulen aus Hermagor und St. Andrä im Lavanttal online teilnahmen, von Marc Germeshausen, Geschäftsführer des Europahaus Klagenfurt. Im Fokus der Diskussion stand das politische Engagement der heutigen Jugend.
„Die jungen Menschen sind politisch sehr interessiert. Sie agieren außerhalb der traditionellen Organisationen und setzten sich für regionale und globale Problemstellungen ein“,
betonte Kaiser in seinem Eingangsstatement. Ian Jules brachte die Rolle der sozialen Netzwerke ins Spiel.
„Ein Großteil der politischen Bildung findet außerhalb des Schulunterrichtes statt“,
sagte Jules. Für Matakustix-Frontman Matthias Ortner beginnt politisches Engagement bereits im Alltag.
„Wenn man gegen eine Ungerechtigkeit auftritt, ist dies schon ein politischer Akt – auch wenn es nur im Klassenverband ist“,
betonte Ortner und verwies darauf, dass die heutige Jugend gerade in diesem Bereich sehr engagiert sei.
Bildungsreferent Kaiser hob hervor, dass es gerade jetzt wichtig sei, die Werte der europäischen Gemeinschaft zu verteidigen.
„Europa ist mehr als ein Traum – es ist greifbar und unsere Aufgabe ist es, Grundwerte wie Frieden und Freiheit zu verteidigen“,
sagte Kaiser und weiter:
„Die jungen Menschen sind die Zukunft Europas – deshalb ist es wichtig eine europäische Identität zu entwickeln und die Lehrinhalte im Bereich der politischen Bildung länderübergreifend abzustimmen“.
Im letzten Ausschuss der Regionen in Brüssel wurde ein entsprechendes Arbeitsprogramm mit dem Titel „European Citizenship“ diskutiert.
„Ziel ist es die sprachliche Vielfalt als Zukunftschance zu sehen und Europa als Friedensprojekt weiter zu entwickeln. Wir brauchen engagierte junge Menschen, die Grundwerte leben und die Welt hinaustragen“,
betonte Kaiser.
Wie gern die Programme der Europäischen Union von den Kärntner Schülerinnen und Schülern in Anspruch genommen werden, belegen auch die Zahlen der Erasmus-Programme.
„Im Verhältnis zu den Schülerzahlen hat Kärnten die meisten Erasmus-Nutzer und es erfüllt mich immer wieder mit Stolz, wenn Kärnten in diesem Zusammenhang als Vorzeigeregion genannt wird“,
berichtete Kaiser und verwies auf die Kooperationsmöglichkeiten, des Verbindungsbüros in Brüssel und des Europahaus Klagenfurt, die von Schulen in Anspruch genommen werden können.