Ausstellung „Wege zur Gleichbehandlung“ eröffnet

Eröffnung der Ausstellung „Wege zur Gleichbehandlung“: Susanne Ebner, Claudia Lugger (Gleichbehandlungsanwältin für Kärnten), LAbg. Ruth Feistritzer, Landesrätin Sara Schaar, Sandra Konstatzky und Elke Lujansky-Lammer (von links) - Fotohinweis: Büro LR.in Schaar
Im Verwaltungszentrum des Landes Kärnten wurde gestern, Donnerstag, die Ausstellung „Wege zur Gleichbehandlung“ im Beisein von Landesrätin Sara Schaar, Landtagsabgeordneter Ruth Feistritzer, Susanne Ebner (Leiterin der Gleichbehandlungsstelle des Landes), Elke Lujansky-Lammer (Anwaltschaft für Gleichbehandlung, Regionalbüro Kärnten und Steiermark) sowie Sandra Konstatzky (Leiterin der Gleichbehandlungsanwaltschaft) eröffnet. Gezeigt werden Fälle der Gleichbehandlungsanwaltschaft in Form von Comic-Strips, gleichzeitig sind Informationen zum Gleichbehandlungsgesetz und rechtlichen Möglichkeiten Inhalt. In den dargestellten Fällen ist Diskriminierung passiert und Gleichbehandlung wurde erkämpft.

Gleichbehandlungsgesetz ausweiten

„Aktuell gibt es nur auf Landes- bzw. Gemeinde-Ebene und in der Privatwirtschaft einen umfassenden Diskriminierungsschutz. Darüber hinaus fehlt dieser noch, etwa beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen. Ein Beispiel aus der Gastronomie: Wenn Angestellte, also etwa Kellnerin oder Kellner, aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden, können sie dagegen vorgehen und sich an die Gleichbehandlungsanwaltschaft wenden. Als Kundin oder Kunde gibt es diese Möglichkeit nicht. Ein Lokal-Besitzer bzw. eine Lokal-Besitzerin kann beispielsweise zwei Männer, die sich küssen, aus dem Lokal werfen“,

so Schaar.

„Das Gleichbehandlungsgesetz in Österreich muss über den Arbeits- und Geschäftsalltag hinaus ausgeweitet werden“,

fordert die Landesrätin.

„Und jeder Fall, in dem wir Betroffene nicht schützen können, ist zu viel!“,

so Konstatzky.

Ausstellung tourt durch Österreich

„Wege zur Gleichbehandlung“ entstand in Kooperation zwischen der Gleichbehandlungsanwaltschaft, zuständig bei Diskriminierung in einem Arbeitsverhältnis in der Privatwirtschaft, und der Gleichbehandlungsstelle des Landes, zuständig bei einem Dienstverhältnis zu Land oder Gemeinde. Das Original der Ausstellung wurde bereits von Dezember 2021 bis Juli 2022 im Volkskundemuseum in Wien erstmals anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Gleichbehandlungsanwaltschaft gezeigt. Für das Kärntner Pendant wurden Inhalte und Design überarbeitet. In den nächsten Jahren soll die Ausstellung ausgehend von Kärnten auch durch andere Bundesländer touren. Es geht dabei vor allem um die regionale Sichtbarkeit der Gleichbehandlungsstellen in Österreich und dass das Thema vor Ort diskutiert wird.

Hinschauen und handeln

„Diskriminierung ist ein gesellschaftliches Problem und gefährdet den sozialen Zusammenhalt. Schauen wir hin! Handeln wir! Die nun eröffnete Ausstellung ist ein wichtiger Beitrag zur Bewusstseinsbildung in diesem Bereich“,

dankte Schaar allen Mitwirkenden.  
Die Vernissage wurde durch eine künstlerische Performance zum Thema durch Katrin Ackerl Konstantin und Amalia Contarini untermalt und von Marco Tscharnig moderiert.
„Wege zur Gleichbehandlung“ ist nun bis 10. Dezember 2022 im Verwaltungszentrum in Klagenfurt, Mießtaler Straße 1, zu sehen. Während der Ausstellungsdauer finden auch Führungen für Kleingruppen und Workshops mit unterschiedlichen Schwerpunkten für Interessierte statt.