„Häusliche Gewalt nimmt zu, um die Feiertage steigen die Zahlen leider meist noch mehr. Umso wichtiger ist es, zu sensibilisieren und vor allem zu vermitteln: Gewalt ist kein Tabuthema, es ist ein gesellschaftliches Problem. Unter Gewalt sind dabei nicht nur körperliche Übergriffe zu verstehen, Gewalt kann auf vielen Ebenen stattfinden, etwa auch auf psychischer oder ökonomischer Ebene. Zögern Sie bitte nicht, wenn Sie Gewalt erfahren oder beobachten. Es gibt Wege aus der Gewalt, es gibt Anlaufstellen, die kostenlos und anonym, schnell und unkompliziert helfen“,
Es braucht mehr Gewaltschutz
„Im Rahmen der Landesfrauenreferentinnen-Konferenz vergangene Woche wurde erneut ein Antrag zum Thema Gewaltschutz einstimmig beschlossen, in dem zum einen in Abstimmung zwischen Bund und Ländern Prävention als Querschnittsmaterie verstärkt in allen politischen Feldern verankert wurde und Sensibilisierung bereits in jungen Jahren in Bildungseinrichtungen erfolgen soll“,
Bilanz der Frauenhäuser
„In den vier Kärntner Frauenhäusern wurden 2022 in den ersten drei Quartalen 103 Frauen mit 76 Kindern betreut. 2021 waren es im Vergleichszeitraum 93 Frauen mit 79 Kindern. Das entspricht einer Steigerung von 10,7 Prozent. Dennoch gibt es bei Bedarf immer freie Plätze. Zögern Sie nicht, sich an die Einrichtungen zu wenden“,
„In das Projekt, dessen Baubeginn im April 2021 erfolgte, wurden insgesamt 1,7 Millionen Euro investiert“,
Beratungshotline auf SPAR-Kassabons
Aus der Praxis
„Die Eskalationsstufen reichten von extrem kontrollierendem Verhalten über lautstarke verbale Attacken bis hin zu körperlichen Gewalthandlungen. Die Auswirkungen werden für uns oft erst jetzt sichtbar, nachdem sich die (Wohn-)Situation durch die Aufhebung der Lockdowns, lange Quarantänezeiten, Homeschooling wieder mehr entspannt hat und mehr Freiraum für die Betroffenen zur Verfügung steht. Die bewusste Wahrnehmung der Geschehnisse kommt oft erst dann, wenn die Betroffenen für sich aus der Gewaltsituation aussteigen konnten.“
Frauen stärken
„Eine der Hauptursachen für Partnergewalt und das Verbleiben in einer Gewaltbeziehung ist Abhängigkeit. Wir müssen umdenken, uns als Gesellschaft von alteingesessenen Strukturen und Rollenklischees lösen. Männer und Frauen sind gleichwertig, dass muss sich auch bei der Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit und gleichen Löhnen für gleichwertige Arbeit widerspiegeln“,
„Sensibilisierung ist ein wichtiger Schlüsselfaktor. Deshalb fördern wir Projekte zu Gewaltprävention und finanzieller Unabhängigkeit und setzen das ganze Jahr Maßnahmen, um stereotype Rollenbilder aufzulösen und Frauen in einem unabhängigen, selbstbestimmen Leben zu stärken.“
Aktivitäten des Frauenreferates
Investitionen in Gewaltschutz
„Es gibt Hilfe – und die Perspektive auf ein gewaltfreies, angstloses Leben!“
- 24/7-Beratungshotline für Frauen* und Mädchen*: 0660/244 24 01
- Gewaltschutzzentrum Kärnten: 0463/590 290 oder info@gsz-ktn.at
- Alle Informationen zu den Initiativen des Referates für Frauen und Gleichstellung des Landes Kärnten, Termine, Infos und Anmeldung HIER
- Anlaufstellen im Überblick: frauen.ktn.gv.at/service/links
- Gewaltschutzfolder zum Download HIER