17 Milliarden Euro: Der hohe Preis der Kinderarmut in Österreich

„Es ist erfreulich, dass Bundesminister Johannes Rauch nun der Forderung der SPÖ mit Andi Babler, Peter Kaiser und Gaby Schaunig zustimmt und erkennt, dass seine Bundesregierung gefordert ist, die Kinderarmut in Österreich endlich abzuschaffen. Wir nehmen BM Rauch beim Wort: Lassen Sie uns gemeinsam die Kinderarmut in Österreich abschaffen! Mit der SPÖ-Kärnten haben Sie einen verlässlichen Partner an Ihrer Seite. Noch mehr: LHStv.in Gaby Schaunig hat auf Initiative von Peter Kaiser und Andi Babler bereits damit begonnen, ein eigenes Kärntner Modell zur Sicherung der Kindergrundversorgung unter Einbeziehung aller Landtagsparteien zu erarbeiten. Herr Rauch kann gerne auf unsere Expertise zurückgreifen. Zunächst jedoch muss er seinen Koalitionspartner, die ÖVP, überzeugen“, so der Landesgeschäftsführer der SPÖ Kärnten, Andreas Sucher, in Bezug auf die heute veröffentlichte OECD Studie die vor den Auswirkungen und Gefahren von Kinderarmut in Österreich warnt.
 
Die Studie der OECD zum Thema “Sozioökonomische Benachteiligung in der Kindheit in Österreich” hebt die enormen negativen Auswirkungen von Kinderarmut hervor. Diese wirken sich sowohl auf die betroffenen Kinder aus, die oft ihr ganzes Leben lang unter den Folgen der Armut leiden, als auch auf den sozialen Zusammenhalt und die österreichische Wirtschaft, da Folgekosten in Milliardenhöhe entstehen.
 
„Kinder, die in Armut aufwachsen, haben im Leben schwerwiegende Nachteile: Ihre Bildungs- und Erwerbschancen im Erwachsenenalter sind geringer, sie sind als Erwachsene häufiger prekär beschäftigt oder arbeitslos. Auch gesundheitliche Benachteiligungen begleiten sie oft für den Rest ihres Lebens“, erläutert Die OECD bestätigt, dass neben dem individuellen Leid und den gesellschaftlichen Folgen auch finanzielle Folgeschäden entstehen: Kinderarmut kostet jährlich mehr als 17 Mrd. Euro, das sind 3,6 Prozent des BIP. „Daher sollte die Frage nicht lauten, ob wir uns die Abschaffung der Kinderarmut leisten können, sondern im Gegenteil, ob wir uns Kinderarmut leisten können?“, so Sucher.
 
In Kärnten wurden bereits konkrete Modelle angedacht, wie eine Kindergrundsicherung zu finanzieren wäre. LHStv.in Sozialreferentin Gaby Schaunig hat dem Bund bereits einen konkreten Vorschlag unterbreitet: Abhängig vom Familieneinkommen wird zusätzlich zur Familienbeihilfe ein monatlicher Fixbetrag für jedes Kind ausbezahlt. Die Gesamtkosten einer solchen Kindergrundsicherung werden auf rund 50 Millionen Euro geschätzt und wären bei einer Kostenteilung zwischen Bund und Land – auch bei einem engen Budgetrahmen – finanzierbar.
 
„Um es noch einmal zu wiederholen: Es gibt keinen rationalen Grund, warum Kinder in Österreich arm sein müssen. Wir wissen und bekommen es heute erneut bestätigt – die individuellen Konsequenzen, aber auch die volkswirtschaftlichen Auswirkungen, werden enorm sein – wenn wir jetzt nicht anfangen in unsere Kinder zu investieren“, so Sucher.
 
Das Land Kärnten hat das über die vergangenen zehn Jahre konsequent und unermüdlich getan – alleine durch den Gratis-Kindergarten für alle Kinder Kärntens wurden viele Familien finanziell erheblich entlastet. Die größte Reform in der Kärntner Elementarbildung entlastet nicht nur die Familien finanziell, sondern bringt eine spürbare Gehaltsverbesserung bei den Pädagoginnen und Pädagogen. Flexiblere Öffnungszeiten der jeweiligen Einrichtungen und die schrittweise Senkung der Gruppengrößen, sollen darüber hinaus allen zu Gute kommen – den Kindern, den Eltern und den Pädagoginnen und Pädagogen.
 
„Diese Studie sollte von der Bundesregierung als dringende Aufforderung zum Handeln gesehen werden. Es ist höchste Zeit, denn abgesehen von den sozialen und wirtschaftlichen Implikationen von Kinderarmut, haben wir als Gesellschaft eine politische und moralische Verpflichtung, kein einziges Kind in Österreich zurückzulassen“, so Sucher abschließend.
Rückfragehinweis:
SPÖ Kärnten
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