Mit dem Brass-Ensemble der Alt-Lavanttaler Trachtenkapelle St. Paul wurde vergangenen Freitag der 43. St. Pauler Kultursommer im Beisein von Kulturreferent LH Peter Kaiser in der Stiftskirche der Benediktiner feierlich eröffnet. Zu erwarten ist bis Maria Himmelfahrt mit 19 Veranstaltungen wieder ein kulturelles Highlight, das weit über die Grenzen des Landes strahlt. Kulturreferent LH Peter Kaiser dankte den ehrenamtlichen Organisatoren des „Kuso“ im Zuge der würdevollen Eröffnungsfeier mit einem „herzlichen Vergelt’s Gott“.
Kaiser betonte in seiner Rede die Wichtigkeit von Kunst und Kultur für die Gesellschaft.
„Kunst und Kultur sind unverzichtbar und müssen frei sein. Das gilt nicht überall auf der Welt. Wo Menschen nicht in Demokratien leben, ist keine freie, kritische Auseinandersetzung durch Kunst und Kultur möglich. Demokratie ist ein hohes Gut. Daher darf die freie Kunst- und Kulturausübung als solche niemals eine reine Gewohnheit werden. Sie ist hoch zu schätzen und stetig weiter zu entwickeln!“,
hielt der Landeshauptmann fest mit dem Hinweis darauf, dass 45 % der Weltbevölkerung, nicht in demokratischen Verhältnissen leben dürfe.
Der Kulturreferent bezeichnete den St. Pauler Kultursommer als Erfolgsgeschichte abseits des Zentralraumes.
„Das Zusammenwirken von Geistlichkeit, Ehrenamt und künstlerischem Engagement haben diese Erfolgsgeschichte geschrieben. Klang, Wort und Licht – gemäß dem heurigen Veranstaltungs-Spektrum sind Einmaligkeiten, die sich prinzipiell verflüchtigen. Durch den Kultursommer aber hinterlassen sie einen bleibenden Eindruck. Als fixer Bestandteil der Kulturszene Kärntens erhält der Kuso aus der Kulturförderung auch einen Dreijahresvertrag, womit Planungssicherheit gewährleistet wird und die Wertschätzung des Landes zum Ausdruck kommen soll“,
so Kaiser.
Begrüßt wurden die Ehrengäste wie Nationalrat Johann Weber, Bundesrätin Claudia Arpa, Bürgermeister Stefan Salzmann, ORF-Kärnten Direktorin Karin Bernhard, Monika Kircher von der Kulturstiftung und Kulturabteilungsleiterin Brigitte Winkler-Komar von Stiftsadministrator Marian Kollmann, der auch der Vorsitzende des Vereins der Freunde des St. Pauler Kultursommers ist.
Der künstlerische Leiter des Kuso, Siegi Hoffmann, verwies auf den besonderen Kraftort, die Strahlkraft des Programms mit internationalen wie regionalen Künstlerinnen und Künstlern sowie auf die Leistungen des ehrenamtlich tätigen 20-köpfigen Kuso-Teams und stellte das umfangreiche Programm vor.
„Durch den Kultursommer wird Musikgeschichte lebendig gemacht“,
sagte Hoffmann. Die aktuelle Sonderschau „Wortspektrum“ erläuterte Pater Gerfried Sitar. Die Ausstellung widmet sich den Lebensgeschichten zweier Lavanttaler Autorinnen: Gertrud Schmirger (1900-1975), bekannt als Gerhart Ellert und Christine Lavant (1915-1973).
Bürgermeister Stefan Salzmann hielt fest, dass es immer „eine große Ehre ist, den Kultursommer zu eröffnen“, und verwies darauf, wie nah Kultur und Wirtschaft beieinanderliegen.
„Die Koralmbahn wird für einen Aufschwung sorgen, auch in Kunst und Kultur, weil sie Kulturschaffende wie Zuseher und Zuhörer einander noch schneller näherbringen wird.“
Die Festrede unter dem Titel „Wirtschaft braucht Kultur braucht Demokratie“ hielt heuer Monika Kircher in ihrer Funktion als ehrenamtliche Vorständin der Kärntner Kulturstiftung. Kircher dankte allen, die für den Kuso verantwortlich zeichnen für ihr qualitätsvolles, nachhaltiges Kultur-Engagement und ihrem Beitrag für das Kulturland Kärnten, aber auch für das Tourismusland Kärnten. Kircher ging aber auch auf die Geschehnisse durch den Angriffskrieg in der Ukraine ein und hielt fest, dass Kunst und Kultur noch immer zu wirken vermögen, wenn Politik und Diplomatie es nicht mehr können. „Die Kultur lehrt uns aber auch Demut vor den großen Werken, die über Jahrtausende strahlen“, so Kircher.
Schülerinnen und Schüler des Stiftsgymnasiums St. Paul präsentieren ihr spezielles Projekt mit dem Kärntner Lichtdesigner Georg Stampfer nach der Eröffnungsfeier und ließen das gesamte Benediktinerstift in ungewohntem Licht erscheinen. Untermalt wurde das Lichtspektrum von einem Klangspektrum, der Uraufführung des KUSO-Kompositionsauftrages durch Carolin Anna Pichler von der Gustav Mahler Privatuniversität.
Seit über 40 Jahren liegt die Verantwortung des St. Pauler Kultursommers beim „Verein der Freunde des St. Pauler Kultursommers“ und seinem ehrenamtlichen Kuratorium. Bekannte Genres und Nischenmusik werden geboten von Barock und Klassik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen, Jazz, und Crossover-Projekten reicht das Spektrum. Im Vorjahr konnte der Kuso 3268 Besucher verzeichnen.
Quelle: LPD Kärnten