7. Forum Anthropozän stellt Wasser in den Mittelpunkt

Landesrätin Sara Schaar (hockend) beim 7. Forum Anthropozän in Heiligenblut - Fotohinweis: Forum Anthropozän/Christian Senger
Seit dem Jahr 2018 geht das Forum Anthropozän interdisziplinär der Frage nach, wie sich Menschen wieder verstärkt als Einheit mit der Natur verstehen können und wie Innovationen eine nachhaltige Entwicklung fördern können. Gestern, Donnerstag (13. Juni 2024), wurde das Forum mit dem heurigen Leitthema „Wasser. Quelle des Lebens in der Klimakrise“ im Haus der Steinböcke im Nationalpark Hohe Tauern in Heiligenblut eröffnet. Es dauert bis 15. Juni an.
Initiatorin und Organisatorin Sabine Seidler durfte zur Eröffnung u. a. Nationalparkreferentin Sara Schaar, Nationalpark-Direktorin Barbara Pucker, Heiligenbluts Bürgermeister Martin Lackner und Christine Muttonen, Vizepräsidentin von AIES (Austria Institut für Europa- und Sicherheitspolitik) und Co-Präsidentin von PNND (Parlamentarisches Netzwerk für nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung), begrüßen. Den Eröffnungsvortrag zur Einführung in die Thematik hielt Antje Boetius, Meeresbiologin und Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven.

Internationalität des Forums

„Das hochkarätige Forum Anthropozän bietet die einzigartige Gelegenheit, sich mit Expertinnen und Experten, Forscherinnen und Forschern sowie Interessierten und der lokalen Bevölkerung auszutauschen, voneinander zu lernen, neue Perspektiven kennenzulernen und konkrete Lösungsansätze zu entwickeln“,

lobte Schaar eingangs das Veranstaltungsformat.
In verschiedenen Aspekten und Formaten – konkret in Vorträgen, Diskussionen, einer Klimawerkstatt und einem Panel zum Thema „Smart Cities – Smart Regions“ – können sich die Teilnehmenden noch bis einschließlich Samstag im Leitthema vertiefen und mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Expertinnen und Experten sowie Künstlerinnen und Künstlern austauschen. Die Internationalität des Forums Anthropozän wird durch die Teilnahme der Botschafter von Usbekistan, Tadschikistan und Aserbaidschan sowie von einem Vertreter Sloweniens untermauert.

ZEIT-Gespräch

In einem von Fritz Habekuß moderierten ZEIT-Gespräch diskutierte Landesrätin Schaar gemeinsam mit Nina Knittel (Volkswirtin und Forscherin, Uni Graz), Christian Skilich (Vorstandsmitglied der Lenzing AG), KELAG-Vorstand Danny Güthlein, Christoph Lüthi (Eidgenössisches Institut für Wasserwirtschaften und Technologie) und Christian Holzer (Sektionschef im Klimaschutz-Ministerium) über die entscheidende Rolle von Wasser in der Bekämpfung der Klimakrise. Wasser ist eine der zentralen Grundlagen des Lebens auf unserem Planeten und der Zugang zu sauberem und sicherem Wasser ist ein fundamentales Menschenrecht. Die Klimakrise stellt dieses Recht jedoch zunehmend in Frage. Dürren mit Wasserknappheit, aber auch Überschwemmungen und der steigende Meeresspiegel bedrohen die Wasserversorgung vieler Regionen weltweit.

Gerechte Verteilung von Wasser

In der Klimakrise ist Wasser nicht nur wichtiger Energielieferant, sondern wird auch immer mehr zu einer knappen und umkämpften Ressource. Diese kostbare Ressource muss gerecht verteilt und nachhaltig sowie ökologisch verantwortungsvoll genutzt werden. Auch die lokalen Nutzungskonflikte im Mölltal wurden dabei mit Fragen aus dem Publikum diskutiert, anwesend dabei waren auch die Teilnehmenden der beiden aktuellen Klimabündnis-Lehrgänge. Wichtig ist es, im Dialog zu bleiben und vor allem im Voranschreiten der Treibhausgasreduktion lokal, regional wie auch weltweit rasch voranzukommen – und zwar mit den Maßnahmen, die prioritär abgestimmt auf das jeweilige Umfeld notwendig sind.

Das diesjährige Forum Anthropozän

Das Forum Anthropozän wird von der Initiative ProMÖLLTAL | ARGE Alpine Nature Campus, dem Nationalpark Hohe Tauern Kärnten, dem EKUZ (1. Europäisches Klima- und Umweltbildungszentrum), dem Klimabündnis Kärnten, der Nationalpark-Gemeinde Heiligenblut am Großglockner, der Paris-Lodron-Universität Salzburg, dem Anthropocene Network Vienna (VAN) an der Universität Wien und der Landschaft des Wissens | Wissenschaftsverein Kärnten durchgeführt. In diesem Jahr neu: die Kooperation mit der „Klima Biennale Wien“. In den Bereichen Wissenschaft und Kunst sollen in den nächsten Jahren gemeinsame Formate, Inhalte und künstlerische Interventionen zu brennenden Fragen unserer Zeit entwickelt werden. Das Kooperationsprojekt „Klima Cantus“ mit Künstlerin Angela Andorrer und den „Red Rebels“ wird beim 7. Forum Anthropozän vorgestellt.
Für die jüngsten Besucherinnen und Besuchern hat der Nationalpark Hohe Tauern übrigens während des gesamten Forums ein spannendes Kinder- und Jugendprogramm mit den Rangerinnen und Rangern zusammengestellt.
Das vollständige Programm unter: www.forum-anthropozaen.com
Quelle: LPD Kärnten