Ausstellung zeigt Leben und Wirken von Hans Sima

Eröffnung Wanderausstellung zu „ Alt-Landeshauptmann Hans Sima“ Im Bild: Günther Goach, LH Peter Kaiser, Ulli Sima und Günther Albel. Foto: LPD/Höher
Er war von 1965 bis 1974 Kärntner Landeshauptmann und führte das Bundesland durch turbulente Zeiten. Mit seiner Regierungspolitik gilt Hans Sima retrospektiv als Modernisierer, Brückenbauer und Kunstförderer. Auch in seinen restlichen politischen Funktionen – Abgeordneter des Kärntner Landtages, Mitglied des Bundesrates und Landesrat – suchte Sima stets den Dialog, gerade auch in Richtung der slowenischen Volksgruppe. Er war ebenso ein Wegbereiter der Nachbarschaftspolitik in der Alpen-Adria-Region und hat sich besondere Verdienste um die Gründung der Klagenfurter Universität erworben. Auf Grund seiner Standhaftigkeit in der Auseinandersetzung um die Aufstellung von zweisprachigen Ortstafeln musste Sima 1974 schlussendlich als Landeshauptmann zurücktreten und zog sich aus der Politik zurück.
In einer Fotoausstellung – organisiert vom Museum Villach, der Universität Wien, der Arbeiterkammer Kärnten und der Hans-Sima-Privatstiftung – wird nun das Leben und politische Wirken des Altlandeshauptmannes, der 1918 in Saifnitz geboren wurde und 2006 in Klagenfurt verstarb, beleuchtet. Die zeitgeschichtliche Sonderschau ist bis zum 31. Dezember in der AK-Bibliothek Villach zu sehen.
Vergangenen Freitag erfolgte die Eröffnung durch Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser im Beisein von zahlreichen Ehrengästen, so unter anderen Simas Enkelin und Wiener Stadträtin Ulli Sima, Villachs Bürgermeister Günther Albel, Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser, Arbeiterkammerpräsident Günther Goach, Historiker Oliver Rathkolb, der ehemalige EU-Parlamentarier Eugen Freund sowie der Leiter des Villach-Museums, Andreas Kuchler.
In seiner Eröffnungsrede strich Kaiser die Verdienste Hans Simas als Landeshauptmann von Kärnten hervor.

„Er war seiner Zeit voraus, nicht nur im Zusammenhang mit der Ortstafelfrage, in der bei ihm ein gewisses Trauma geblieben ist. Heute ist es an der Zeit, Hans Sima offiziell danke zu sagen. Er war ein großer Landeshauptmann und hat für unser Bundesland wichtige Weichenstellungen gesetzt. Er ist zeit seines Lebens für seine Überzeugungen und Einstellungen eingetreten“,

so Kaiser, der im Rahmen der Eröffnung allen Verantwortlichen für die Organisation und Durchführung der Ausstellung dankte.
Albel betonte die Bedeutung Simas für Villach. Er habe die Geschichte und die Entwicklung der Stadt entscheidend mitgeprägt.

„Es ist eine große Ehre, dass diese Ausstellung hier in Villach stattfindet. Hans Sima legte immer sehr viel Wert auf eine aktive Standortpolitik in Kärnten und davon hat auch Villach sehr profitiert, ich erinnere etwa nur an die Ansiedlung von Siemens. Auch durch sein Wirken ist Villach heute einer der wichtigsten Hightech-Standorte Österreichs“,

sagte Albel.
AK-Präsident Goach verlieh seiner Freude darüber Ausdruck, dass die Arbeiterkammer die Hans-Sima-Ausstellung ausrichten dürfe.

„Hans Sima hat in seiner Amtszeit Kärnten für die Zukunft entwickelt und dabei auch immer den Fokus auf Arbeitsplätze gelegt“,

erklärte Goach.

„Hans Sima hat sich immer nach Rehabilitation gesehnt, bis zu seinem Tod. Diese heutige Veranstaltung hätte ihm sehr gut gefallen und die Ausstellung zeigt, dass es in seiner Arbeit nicht nur um den Ortstafelkonflikt gegangen ist. Er war visionär, aber auch traumatisiert“,

sagte Enkelin Ulli Sima bei der Eröffnung.
Historiker Oliver Rathkolb gab einen wissenschaftlichen Überblick über das Wirken Hans Simas. Für ihn stelle Sima eine „Modernisierer-Persönlichkeit“ dar. Die Ausstellung würde das Bild von Hans Sima breiter streuen und dies sei auch historisch korrekt, so Rathkolb.
Quelle: LPD