Ein starker gesellschaftlicher Zusammenhalt lebt vom Generationen-Dialog. Und auch um Generationengerechtigkeit zu fördern, brauchen wir diesen Dialog. Mehr Miteinander und vor allem mehr Füreinander, mehr Generationengerechtigkeit: Dafür stehen wir in Kärnten! Damit ist gemeint, dass wir alle bei unserem heutigen Handeln auch die Folgen für die Zukunft mitdenken müssen, um künftigen Generationen ein Kärnten zu hinterlassen, in dem sie gut leben können – nicht nur, wenn es um den Klimawandel oder unser Pensionssystem geht. Generationengerechtigkeit bedeutet für mich allerdings auch Fairness zwischen den Geschlechtern und zwischen Arm und Reich.
Doch wie gelingt Generationengerechtigkeit? In Kärnten setzen wir hierbei auf mehreren Ebenen an, wobei hier nur einige Beispiele genannt sind:
Bildungspolitik:
Kärnten steht für beste Bildung, denn Bildung ist der Schlüssel dafür, sich ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen zu können. Wissen ist die Basis für Teilhabe. Es geht vor allem darum, jungen Menschen in Kärnten diese Teilhabe zu ermöglichen. Hier setzen wir bereits sehr früh an – mit dem Kärntner Kinderstipendium. 100 Prozent der durchschnittlich vorgeschriebenen Elternbeiträge werden vom Land übernommen. Das heißt, Eltern ersparen sich bis zu 3000 Euro pro Jahr und pro Kind! Damit ermöglicht das Kärntner Kinderstipendium allen Familien in Kärnten eine leistbare Kinderbildung und -betreuung. Es bedeutet nicht nur eine nachhaltige finanzielle Entlastung, sondern auch sicheren Zugang zu Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Das Kärntner Kinderstipendium ermöglicht Chancengleichheit.
Arbeitsmarkt:
Mit dem Territorialen Beschäftigungspakt (TEP) sorgen wir gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) Kärnten dafür, in Enkelverantwortung generationengerechte Arbeitsmarktchancen zu schaffen. Das Budget 2023 beträgt 54,56 Millionen Euro, der Fokus liegt dabei auf Maßnahmen für Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre, für bildungsbenachteiligte und niedriger qualifizierte Personen, für Langzeitarbeitslose, Mindestsicherungsbeziehende, Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger, Personen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Benachteiligung, Beeinträchtigung oder Behinderung und für ältere Personen. Mit dem TEP schaffen wir gute Beschäftigungschancen in jedem Erwerbsalter.
Auch mit EU-Mittel, zum Beispiel über den ESF (Europäischer Sozialfonds), die wir jährlich nach Kärnten holen, sorgen wir für gezielte Hilfestellung für vom Arbeitsmarkt ausgegrenzte Personen sowie für Familienfreundlichkeit, Generationengerechtigkeit und Gleichstellung.
Übergeordnetes Ziel ist es, die jüngere und ältere Generation nicht gegeneinander auszuspielen. Schließlich sind ihre sozialen Interessen dieselben: eine gerechte Verteilung von Arbeit und Einkommen. Mit treffsicheren arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen sorgen wir in Kärnten dafür, dass Jüngere Chancen auf dem Arbeitsmarkt vorfinden und Älteren ihre hart erarbeitete Pension garantiert wird.
Klimapolitik:
Kärnten steht für ehrliche, solidarische, gerechte und chancengleiche Klimapolitik. Das bedeutet konkret, dass wir alles dafür tun, um alle Menschen in Kärnten bei der Bewältigung der Klimakrise mitzunehmen. Über zielgenaue Förderungen schaffen wir für alle Möglichkeiten, Teil der Lösung zu sein. Diese Möglichkeiten schaffen wir im Heute, damit wir kommenden Generationen eine intakte Umwelt bieten können. Dabei geht es nicht nur um die Eindämmung des Klimawandels, sondern auch um den Erhalt der Artenvielfalt, um einen ausreichenden Bestand an natürlichen Ressourcen oder um eine Reduktion der Treibhausgase. Mit der Klima-Agenda Kärnten arbeiten wir referatsübergreifend an konkreten und machbaren Maßnahmen, um unser gemeinsames Ziel – Klimaneutralität 2040 – zu erreichen.
Jugendpolitik:
Generationengerechtigkeit heißt auch, Entscheidungen vor dem Hintergrund der langfristigen Auswirkungen auf nachfolgende Generationen zu treffen. Interessen und Bedürfnisse von jungen Menschen finden leider zu wenig Fürsprache. Oft wird ÜBER Jugendliche und nicht MIT ihnen gesprochen. In Kärnten gehen wir einen anderen Weg: Wir geben der Jugend Raum, Politik aktiv mitzugestalten. Wir geben der Jugend eine Stimme! Ein Instrument dazu ist das Schüler -Parlament. Dieses tagt einmal im Semester im Kärntner Landtag. Und es ist kein „zahnloses Instrument“: Kärnten ist das einzige Bundesland, das das Schüler -Parlament in der Landesverfassung verankert hat. Die politischen Entscheidungsträger:innen in Kärnten sind dazu verpflichtet, die Anträge des Schüler -Parlaments auch zu behandeln.
Auch innerhalb des Landesjugendreferates bauen wir die Mitbestimmungsmöglichkeiten von Jugendlichen laufend aus. Ziel zahlreicher Initiativen und Projekte ist es, Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche zu schaffen, in ihre Lebens- und Entwicklungsbedingungen aktiv eingreifen zu können. Wir nehmen ihre Anliegen und Sorgen ernst! Kinder- und Jugend-Beteiligungsformen auf Gemeinde- und Landesebene tragen dazu bei, langfristige und zukunftsorientierte Politik im Sinne des Generationenvertrages gemeinsam mit allen Beteiligten zu entwickeln.
Seniorenpolitik:
Mit dem Kärntner Seniorenbeirat steht der Landesregierung ein wesentliches Gremium beratend zur Seite, das auch Empfehlungen und Anregungen ausspricht und die Interessen der Kärntner Seniorinnen und Senioren vertritt. Durch den regelmäßigen Austausch mit dem Kärntner Seniorenbeirat ist es möglich, rasch auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren.
Die Maßnahmen, die wir in Kärnten gezielt für die ältere Generation setzen, zielen vor allem darauf ab, die „dritte Lebensphase“ zu einem vielfältigen, aktiven und wertvollen Lebensabschnitt zu machen. Dabei geht es um neue Wohnformen, um älteren Menschen ein eigenständiges und doch betreubares Leben in den eigenen vier Wänden zu sichern. In Kärnten forcieren wir solche Wohnformen genauso wie Maßnahmen, die Seniorinnen und Senioren eine aktive Teilhabe am sozialen Leben ermöglichen (z. B. Senior -Erholungsaktion „Aktiv und fit im Alter“).
In Kärnten unterstützen wir auch lebenslanges bzw. lebensbegleitendes Lernen als Beitrag für mehr geistige und körperliche Gesundheit und gegen soziale Isolation sowie gegen Altersarmut (z. B. „Bildungsbonus WIR“ für Weiterbildung im Ruhestand).
Und wir unterstützen ganz gezielt den eingangs erwähnten Generationen-Dialog: Seit Jahren gibt es das Generationen-Projekt „Lebenskunst Altern“, an dem bereits 40 Kommunen in Kärnten teilnehmen. Dabei kommen Kinder und Jugendliche regelmäßig mit älteren Menschen durch kreative Betätigung in Austausch. Dieser gemeinsame kreative Austausch der Generationen ist enorm wichtig für die generationenübergreifende Verständigung. Man lernt voneinander, entdeckt neue Blickwinkel in der Begegnung und dies fördert das Miteinander, das Verständnis und die Empathie der Generationen. In der heutigen Zeit, in der die Unterschiede in den Lebenswelten größer werden und wir oft von sozialer Isolation im Alter hören, ist dies besonders wertvoll.
Gesundheit und Pflege:
In kaum einem anderen Bereich zeigt sich die Verzahnung von Jüngeren und Älteren so augenscheinlich wie in der Gesundheit und Pflege: Erfreulicherweise werden wir immer älter. Älterwerden heißt aber leider auch, anfälliger für Krankheit und Gebrechlichkeit zu werden. Das wiederum bedeutet: Unsere älter werdende Gesellschaft braucht immer mehr jüngere Menschen, die im Gesundheits- und Pflegewesen tätig sind; jüngere Menschen, die ihre berufliche Leidenschaft dabei finden, ältere Menschen zu betreuen; Jüngere, die ihre sinnerfüllende Aufgabe darin sehen, Älteren ein herzliches und liebevolles Umfeld zu schaffen. Die ältere Generation dankt es ihnen mit Erfahrungsschätzen eines langen Lebens, mit Respekt und einem glücklichen Lächeln, das oft mit nichts aufzuwiegen ist… Mit dem Projekt „WIR – Generationen verbinden“ hat Kärnten Jahre vor der Corona-Pandemie (diese hat das Projekt bedauerlicherweise gestoppt) eine Maßnahme gestartet, die österreichweit für (positives) Aufsehen gesorgt hat: Jugendliche haben nach entsprechender Einschulung und laufender Begleitung regelmäßig einige Stunden ihrer Freizeit in Alten- und Pflegeheimen verbracht: Sie haben mit den Menschen in den Heimen geplaudert, sind mit ihnen spazieren gegangen, haben sich mit ihnen ausgetauscht – und umwerfend viel dabei profitiert! Es war eine wechselseitige Bereicherung. Ein Austausch auf Augenhöhe. Ein Geben und Nehmen, das für beide Seiten erfüllend gewesen ist. Ja, auch im Gesundheits- und Pflegebereich sind wir auf keiner „Generationen-Einbahnstraße“, sondern auf einer „Generationen-Verbindungsstraße“ unterwegs.
Die genannten Beispiele stehen plakativ für viele weitere Maßnahmen, um Kärnten für alle Generationen lebenswert zu erhalten – auch für nachfolgende Generationen. Meiner Meinung nach ist der Schlüssel zu mehr Generationengerechtigkeit die Kommunikation miteinander. Reden wir miteinander, hören wir einander zu! Schließlich braucht es für aktuelle wie künftige Herausforderung eine gemeinsame Kraftanstrengung – und auf viele Schultern verteilt wird es einfacher. Das Gemeinsame ist immer auch das Verbindende. In Zeiten wie diesen ist das Gemeinsame und Verbindende wichtiger denn je!
„Einander zur Seite stehen“ lautet das Kärntner Motto!