Dialogforum verabschiedete Anträge an Bundesregierung

Foto: LPD Kärnten/Stein
Das neubestellte Dialogforum trat gestern, Donnerstag, unter der Leitung von LH Peter Kaiser zu seiner ersten Sitzung in der laufenden Regierungsperiode zusammen. Zentrales Thema war die Sicherstellung und Förderung des zweisprachigen Spracherwerbes in allen Bildungseinrichtungen. Insgesamt wurden bei der Sitzung im Konzerthaus Klagenfurt neun Tagesordnungspunkte behandelt.
LH Kaiser betonte, dass dieses regelmäßig tagende Gremium ein elementarer Bestandteil einer verbindenden, modernen Volksgruppenpolitik sei, die auf einen Dialog auf Augenhöhe setzt. „Laut einer Befragung nehmen 70 Prozent der Bevölkerung eine deutliche Verbesserung beim Zusammenleben der Volksgruppen wahr“, rief Kaiser gleich zu Beginn des Dialogforums in Erinnerung.
Ein zentrales Anliegen der Volkgruppenvertreterinnen und Volksgruppenvertreter ist die Sicherstellung und Förderung des Spracherwerbes in allen Bildungseinrichtungen. Das Dialogforum beschloss einen Antrag an die Bundesregierung, in dem die rasche Einrichtung einer Arbeitsgruppe gefordert wird, die die bundesrechtlichen und inhaltlichen Grundlagen für eine qualitativ hochwertige zwei- und mehrsprachige Bildung in den Volksgruppensprachen in allen Bildungseinrichtungen erarbeiten soll.
LH Kaiser berichtete, dass das neue Kärntner Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz, mit Anfang dieses Monats in Kraft getreten ist.

„Diese Novelle garantiert nicht nur den kostenlosen Besuch einer elementarpädagogischen Einrichtung, sondern sieht auch eine schrittweise Reduktion der Gruppengröße vor“,

führte Kaiser aus und erwähnte, dass zudem der Schulbaufonds in einen Bildungsfonds umgewandelt wurde. Um die zweisprachige Ausbildung in den elementarpädagogischen Einrichtungen sicherzustellen, werden von der Bildungsabteilung des Landes Rahmenbedingungen erarbeitet, die eine Beschäftigung von Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen aus den Nachbarländern ermöglichen sollen. Zusätzlich wurde eine Resolution beschlossen, in der die Bundesregierung aufgefordert wird, ein Curriculum für die zweisprachige Ausbildung an der Bundes-Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) zu erstellen.
Weitere Tagesordnungspunkte waren der Bericht über die Lage der slowenischen Volksgruppe, die Sicherung der zweisprachigen Gerichtsbarkeit und ein Bericht über die Tätigkeiten des Volksgruppenbüros.
Die Einrichtung des Dialogforums für die Entwicklung des gemischtsprachigen Gebietes wurde am 26. April 2011 mit der Unterzeichnung des Memorandums betreffend „zweisprachige topographische Aufschriften“ festgeschrieben. Dem regelmäßig tagenden Gremium gehören die Regierungsmitglieder, jeweils eine Vertreterin oder ein Vertreter der im Landtag vertretenen Parteien, jeweils eine Vertreterin oder ein Vertreter der slowenischen Organisationen und sechs Bürgermeisterinnen bzw. Bürgermeister aus den Bezirken Völkermarkt, Klagenfurt Land, Villach Land und Hermagor an
Quelle: LPD Kärnten