Kaum zu glauben, aber wahr: Die 2.400-Seelen-Gemeinde Keutschach verfügte noch nie über einen angesiedelten praktischen Kassenarzt. Karl Dovjak (SPÖ), von 2015 bis 2021 Bürgermeister und nun Vizebürgermeister, setzte alle Hebel in Bewegung: Er machte in Gesprächen mit Verantwortungsträgern der Ärztekammer und der Kärntner Gebietskrankenkasse (heute ÖGK) darauf aufmerksam, dass die Bewohner der Gemeinde zumeist Ärzte in Reifnitz, Schiefling und Klagenfurt aufsuchen müssen, was vor allem für Langzeitkranke eine enorme Erschwernis mit sich bringt.

Diese Beharrlichkeit zahlte sich aus. Von Beginn an große Unterstützung gab es vor allem von seinem Gemeinderatskollegen Georg Tazoll. Die Ausschreibung für die neue Planstelle erfolgt seit gestern, Montag, in der Kärntner Ärztezeitung und im Internet auf der Website der Kärntner Ärztekammer. Der Bewerber mit den meisten Bewerbungspunkten hat der Ärztekammer und der Gesundheitskasse innerhalb eines Monats ab Beschlussfassung des Vorstands der Kammer über die Vergabe der Kassenarztstelle mitzuteilen, ob er die Kassenplanstelle annimmt oder nicht.

Danach soll die Praxis so rasch wie möglich eröffnet werden. Mögliche Standorte sind bereits vorhanden: jener der Familie Kaufitsch zwischen den beiden Kreisverkehren, der Standort der Familie Robas neben dem Schlossteich und der ehemalige Kirchenwirt gegenüber dem Gemeindeamt. „Mit den Eigentümern der genannten Standorte wurden bereits erste erfolgsversprechende Gespräche geführt“, verrät Dovjak. Wo sich der künftige Keutschacher Arzt ansiedeln möchte, bleibt natürlichihm überlassen. „Entscheidend ist nur eines: Wir haben bald auch in unserer Gemeinde eine ärztliche Ordination mit Hausapotheke“, freut sich Dovjak.