Sensationelle und einmalige historische Entdeckungen in Mühldorf: Im Sommer wurden in der Mölltaler Gemeinde Gebäudeteile freigelegt, die auf 1500 v. Chr. datiert wurden. Imposantestes Fund ist das rund 800 Quadratmeter große römische Badehaus. Gestern, Dienstag, besichtigte Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser gemeinsam mit u.a. Bürgermeister Erwin Angerer, Vizebürgermeister Helmut Fürstauer, Archäologe Stefan Pircher und Kulturabteilungsleiter Igor Pucker die Ausgrabungen.
„Die Ausgrabungen haben wichtige Forschungsergebnisse zu Tage gebracht, die uns einen Blick in eine Zeit erlauben, aus der wir nur ein sehr bruchteilhaftes Wissen haben. Die Grabungen sollten daher jedenfalls weitergeführt werden“,
betonte Landeshauptmann Peter Kaiser. In weiterer Folge sollen Möglichkeiten erarbeitet werden, wie die archäologischen Ausgrabungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnten.
„Das Museum Argentum hat bereits jetzt eine Vorreiterrolle eingenommen. Nun gilt es genau zu prüfen, inwieweit sich Synergien mit anderen Ausgrabungsstätten – wie beispielsweise Teurnia – ergeben“,
sagte Kaiser.
„Durch diesen Forschungserfolg fühlen wir uns als Gemeinde in unserem seit 2017 eingeschlagenen Weg bestätigt und sind stolz darauf, auf eine 3.500 Jahre alte Geschichte zurückblicken zu dürfen. Nach der wissenschaftlichen Bearbeitung werden einige ausgewählte Exponate der diesjährigen Ausgrabungen in unserem Museum Argentum zu bewundern sein“,
hielt Bürgermeister Angerer fest.
An den Grabungen, die von Archäologen Stefan Pircher (Archäologisches Forschungsnetzwerk Innsbruck (AFIN) geleitet werden, waren auch Studenten aus Basel und Köln beteiligt. Die Grabungen werden auch über ein AMS-Projekt unterstützt. Hinzu kommen noch viele Touristen, die die Wissenschaftler tageweise freiwillig unterstützen.
Das Museums-Projekt „Argentum – Auf den Spuren von Kelten und Römern“, das vergangenen Oktober gestartet ist, erzählt nicht nur die Geschichte der Kelten und Römer in der Oberkärntner Region, sondern macht sie auch zu einem Erlebnis. So werden etwa auf einem Erlebnis-Rundwanderweg nachgebaute Objekte präsentiert. Ein besonderer Fokus wird auf die zielgruppengerechte Vermittlung der wissenschaftlichen Erkenntnisse gelegt. Im Zuge des Projektes wurden auch drei Radwege angelegt.