Kärntens Landeshauptmann empfing slowenische Staatspräsidentin 25 Jahre Julius-Kugy-Klassen

Foto: LPD/Erich Varh
Deutsch, Slowenisch, Italienisch, Englisch: Dass viele Sprachen viele Chancen eröffnen, stellen die Julius-Kugy-Klassen am slowenischen Gymnasium/slovenska gimnazija in Klagenfurt seit 25 Jahren eindrucksvoll unter Beweis. Das Jubiläum wurde am Donnerstag Abend in der Neuen Burg in Völkermarkt gefeiert. Landeshauptmann Peter Kaiser traf im Vorfeld mit der slowenischen Staatspräsidentin Nataša Pirc Musar zu einem Arbeitsgespräch im Trauungssaal der Stadtgemeinde zusammen. Dabei ging es um die gute bilaterale Zusammenarbeit sowie um die  weitere Entwicklung der slowenischen Volksgruppe in Kärnten und der deutschsprachigen Minderheit in Slowenien. Die traditionelle „Schulakademie/Šolska akademija“ des Gymnasiums wurde auch genutzt, um sich von Schulleiterin Zalka Kuchling zu verabschieden. Sie wurde vom Elternverein mit dem Volbank-Preis ausgezeichnet.
 
Kaiser sagte nach dem Gespräch mit der Staatspräsidentin, dass diese die Fortschritte um die Entwicklung der slowenischen Volksgruppe in Kärnten gewürdigt habe. Weitere Initiativen werde es zur Sprachförderung, insbesondere in Bezug auf die Kindergartenpädagogik geben. Auch die slowenische Musikschule Glasbena šola wolle man laufend weiterentwickeln.

„Wir haben schon viel erreicht und wollen alles tun, um das Zusammenleben weiter zu intensivieren und weiter zu verbessern. Es geht uns dabei um nachhaltige Maßnahmen“,

betonte Kaiser.
 
Bei der Festveranstaltung zu 25 Jahre Kugy-Klassen bezeichnete er diese als Leuchtturmprojekt der Bildung sowie der Pflege regionaler Identität. Als solches habe es sich europaweit einen Namen gemacht.

„Vielfalt fördert und die Investition in Sprachen ist eine Investition in den Frieden“,

betonte Kaiser. Namenspatron Julius Kugy sei beispielgebend für dieses Zusammenführen der Sprachen und Kulturen gewesen. Der Landeshauptmann hob hervor, dass die Julius Kugy-Klassen wissenschaftlich begleitet werden und dass das Konzept auf Internationalität, Austausch und das Kennenlernen anderer Kulturen setzt. Auch sein Sohn Luca habe die Julius Kugy-Klassen besucht:

„Als stolzer Vater kann ich sie nur weiterempfehlen.“

 
Staatspräsidentin Musar hob die Wichtigkeit einer Kultur des Akzeptierens und Akzeptiertwerdens hervor. Die EU habe Länder zusammengeführt, die durch die Lasten ihrer Vergangenheit und Misstrauen getrennt waren.

„Vielfalt verleiht uns Aufschwung“,

so Musar. Slowenien und Österreich seien wirtschaftlich und infrastrukturell eng verflochten, aber auch durch die slowenische Minderheit in Österreich und die deutschsprachige Gemeinschaft in Slowenien. Die Staatspräsidentin hob die Bedeutung zweisprachiger Bildungseinrichtungen ebenso hervor wie der slowenischen Vereine und Kulturschaffenden.

„Sprache muss ihre öffentliche Dimension bewahren“,

betonte sie. Julius Kugy bezeichnete sie als Völkervereiniger.
 
Schulleiterin Zalka Kuchling wurde für ihre Leistungen um das slowenische Gymnasium/slovenska gimnazija auch von Sabine Sandrieser und Miha Vrbinc von der Bildungsdirektion für Kärnten sowie von Elternvereins-Obfrau und Vertreterin der Kugy-Gemeinschaft Gitti Neuwersch gewürdigt. Martin Kuchling sprach für den slowenischen Kulturverein Lipa/PD Lipa, der heuer Partnerverein des Gymnasiums ist.
 
Der Feier wohnten unter anderem auch Österreichs Botschafterin in Slowenien, Elisabeth Ellison-Kramer, der slowenische Generalkonsul Anton Novak und Völkermarkts Bürgermeister Markus Lakounigg bei. Für die musikalische Umrahmung sorgten der Oberstufenchor/Zbor višje stopnje unter Leitung von Roman Verdel, der Unterstufenchor/Zbor nižje stopnje unter Leitung von Sandra Lampichler sowie der Gemischte Chor Lipa/Mešani pevski zbor Lipa.
 
Die Julius-Kugy-Klassen am slowenischen Gymnasium/slovenska gimnazija haben eine (über-)regionale (Sprachen-)Ausbildung im Fokus. Es gibt Bildungsaufenthalte in Österreich, Slowenien und Italien, Projekte, Sprachwochen, Exkursionen, Praxiserfahrungen vor Ort. Auch die Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer sowie die wissenschaftliche Begleitung sind wesentliche Bestandteile. Namenspatron ist der aus Görz/Gorizia/Gorica stammende Bergsteiger und Schriftsteller Julius Kugy. Die Julius-Kugy-Klassen starteten unter dem damaligen Direktor Reginald Vospernik. 23 Jahre hindurch war Olga Gallob verantwortliche pädagogische Projektleiterin. Aktuelle pädagogische Projektleiterin ist Michaela Dobnig-Prasenc.
 
Quelle: LPD Kärnten