Am heutigen Dienstag (11. Juni 2024) fanden sich zahlreiche Mitglieder des Kärntner Klimabeirates im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung ein, um Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrätin Sara Schaar, Referentin für Klimaschutz-Koordination, die fertige Stellungnahme zur Klima-Agenda Kärnten zu überreichen. Der Kärntner Klimabeirat wurde im Oktober 2023 auf Initiative von Landesrätin Schaar gegründet, um die in der Klima-Agenda Kärnten enthaltenen aktuell 126 kurz- bis mittelfristig geplanten Maßnahmen zu reflektieren, Lücken aufzuzeigen und neue Ideen einzubringen. Er besteht aus 26 Mitgliedern, u. a. aus unterschiedlichen Organisationen, die allesamt eine hohe Expertise mit verschiedenen Blickwinkeln auf die Themen Klimaschutz, Klimawandel-Anpassung und Nachhaltigkeit mitbringen. Das Leitungsteam des Klimabeirates besteht aus Franz Zlanabitnig – er war 2022 Mitglied des Österreichischen Klimarates der Bürgerinnen und Bürger – und Karoline Angermann (Umweltbüro Klagenfurt).
Ziel: Klimaneutralität bis 2040
„Als Nachhaltigkeitskoalition haben wir uns der Verpflichtung verschrieben, Kärnten im Sinne unserer Kinder und deren Nachkommen weiterzuentwickeln. Dazu gehört unter anderem die Klimaneutralität bis 2040 – ein Ziel, das wir mit Hilfe der Klima-Agenda erreichen wollen“,
so Kaiser.
Die darin festgelegten Klimaschutz-Maßnahmen sind Leitlinien, die ständig neu bewertet und den sich ändernden Bedingungen angepasst werden.
„Mein Dank und mein großer Respekt gilt daher den Mitgliedern des Kärntner Klimabeirates, die sich ehrenamtlich in den Dienst unseres Landes und seiner Bevölkerung gestellt haben. Acht Monate hat das Team um Franz Zlanabitnig und Karoline Angermann die Klimaagenda von allen Seiten beleuchtet und neue Ideen miteingebracht. Engagement wie dieses macht mich als Landeshauptmann stolz und stimmt mich zuversichtlich. Denn Kärnten kann die Klimaprobleme nicht alleine lösen – mit unseren gemeinsamen Bemühungen leisten wir aber einen wichtigen und notwendigen Beitrag dazu“,
betont Kaiser.
Vielfältige Außensicht ist essenziell
Seit November 2023 arbeitete der Klimabeirat – u. a. auch in Kleingruppen – an der Stellungnahme zu den aus den einzelnen Fachabteilungen des Landes Kärnten eingebrachten Maßnahmen im aktuellsten Zwischenbericht zur Klima-Agenda.
„Uns ist eine vielfältige Außensicht auf die Maßnahmen innerhalb der Klima-Agenda wichtig“,
betont Schaar, die dem Klimabeirat für seine ehrenamtliche Tätigkeit ihren herzlichsten Dank ausspricht.
„Denn diese Außensicht des Klimabeirates trägt dazu bei, die Qualität, Effektivität und breite Akzeptanz der Klimaschutz-Maßnahmen zu verbessern, indem sie eine umfassendere und kritischere Bewertung ermöglicht.“
Auch Empfehlungen enthalten
Kritisch bewertet und überprüft wurden die 126 Einzelmaßnahmen, der Klimabeirat gibt der Kärntner Landesregierung allerdings auch inhaltliche und prozesshafte Empfehlungen mit auf den Weg: Konkret empfiehlt der Klimabeirat, Indikatoren zur Messung der Zielerreichung zu implementieren (daran wird derzeit auf Bundes- und EU-Ebene gearbeitet) oder ein Bewertungstool zur Bewertung der Wirksamkeit der Maßnahmen zu installieren, um diese auch priorisieren zu können. Da ein Bundes-Klimaschutzgesetz immer noch fehlt, lautet eine weitere Empfehlung, ein solches auf Landesebene zu verabschieden. Gesetze, Verordnungen und auch Förderungen sollten laut Klimabeirat hinsichtlich ihrer klimarelevanten Auswirkungen geprüft werden. Betont wird, dass klimarelevante Förderungen für alle Bevölkerungsschichten zugänglich sein müssen und dass noch stärkeres Augenmerk auf Bewusstseinsbildung der Bevölkerung gelegt werden sollte.
Miteinander aller Kräfte
Zlanabitnig und Angermann betonen die Dringlichkeit der Umsetzung von Klimaschutz-Maßnahmen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens:
„Eine lebenswerte Umwelt und so die Zukunft nachfolgender Generationen zu schützen und zu gewährleisten, kann nur durch ein gutes und verantwortungsvolles Miteinander aller gesellschaftlichen Kräfte gelingen. Zivilgesellschaft und Politik müssen einander unterstützen!“
Dass Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft in politische und Verwaltungsvorgänge im Rahmen der Klima-Agenda miteinbezogen werden, sieht der Klimabeirat als „ermutigendes Zeichen“. Kaiser und Schaar versprechen, diese Vorgangsweise auch weiterhin zu verfolgen.
Wie geht es weiter?
„Es ist unser Ziel, die 2022 veröffentlichte Kärntner Klimastudie auf den aktuellen Stand zu bringen, mit der aktuellen Klima-Agenda samt Inputs des Klimabeirates zusammenzuführen und in eine Klimastrategie für Kärnten münden zu lassen“,
so Kaiser und Schaar zu weiteren Schritten.
Die Klimastrategie soll – wie schon die Klimastudie, in der Kärnten als erstes Bundesland die sektoralen Zielerreichungspfade skizziert hat – wissenschaftlich begleitet erarbeitet werden. Auch die Klimastrategie ist als laufender Prozess zu verstehen, der regelmäßig evaluiert werden muss.
Die Stellungnahme zur Klima-Agenda Kärnten findet man online hier!
Quelle: LPD Kärnten