Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner und Landesrätin Sara Schaar bei der Sitzung des Kärntner Seniorenbeirates: Karl Bodner wurde erneut zum Vorsitzenden gewählt. Die Angebote des Landes für die ältere Generation werden laufend ausgebaut.
Bei der gestrigen Sitzung des Kärntner Seniorenbeirates wurde der Vorsitzende Karl Bodner wiedergewählt, neu gewählt wurden auch seine Stellvertreterinnen und Stellvertreter – Thomas Richler und Elisabeth Scheucher-Pichler. Als erste Gratulantinnen waren Gesundheits- und Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner und Senioren-Referentin LR.in Sara Schaar anwesend. „Karl Bodner, Thomas Richler und Elisabeth Scheucher-Pichler sind verlässliche Partner für uns, wenn es um die Interessen der Kärntner Seniorinnen und Senioren geht. Mit ihnen an der Spitze ist der Seniorenbeirat ein essenzieller Partner für die Landespolitik, deren Aufgabe es ist, es umfangreich zu unterstützen, damit die ,dritte Lebensphase‘ der Kärntnerinnen und Kärntner eine besondere und wertvolle wird, geprägt von Gesundheit, Vielfalt und Aktivität“, dankten Prettner und Schaar.
Mobile Dienste werden laufend ausgebaut
„Mit dem Älterwerden der Gesellschaft muss die Landespolitik auch die Rahmenbedingungen laufend anpassen. Vor allem die Wohnformen für die ältere Generation sind nach den Lebenssituationen der Menschen auszurichten“, zeigte sich Prettner überzeugt. „Deshalb forcieren wir in Kärnten seit Jahren den Ausbau des betreuten Wohnens. Ausgebaut werden aber auch mobile Betreuungsdienste: Jedes Jahr werden die so genannten Mobile Dienste aufgestockt. Mittlerweile halten wir bereits bei mehr als eine Million Stunden pro Jahr“, informierte die Referentin. Außerdem habe Kärnten als erstes und einziges Bundesland die Mobilen Dienste stundenweise zu den „Mehrstündigen Mobilen Diensten“ gebündelt und dabei den Selbstbehalt halbiert. „Das Angebot wird extrem gut angenommen. Andere Bundesländer wollen diese Form der Betreuung nun auch übernehmen“, sagte Prettner.
Pflege-Nahversorgung nach Kärntner Vorbild
Auch mit einem anderen Projekt war Kärnten Vorbild für Rest-Österreich – nämlich mit der Pflege-Nahversorgung. „Der Bund hat unser Modell ab heuer übernommen. Er nennt es Community Nurse. Während der Bund mit diesem Pflegeangebot in den Starlöchern ist, hat Kärnten bereits 73 seiner 132 Gemeinden mit an Bord. Elf weitere Kommunen sind kurz vor dem Start, sodass wir vor dem Sommer schon in 84 Gemeinden die Pflege-Nahversorgung umgesetzt haben werden“, berichtete Prettner. In einem weiteren Schritt werden aktuell in den Gemeinden mit Pflege-Nahversorgung ehrenamtliche Tätigkeiten unter der Schirmherrschaft des Landes ausgebaut:
„Wir wollen Menschen gewinnen, die ein paar Stunden pro Woche für jemanden anderen da sind, mit ihm Zeit verbringen, ihn unterstützen.“
Genau in diesem Punkt seien die Senioren- und Pensionistenrunden ein Paradebeispiel: „Sie verbringen Zeit miteinander! Gemeinsam verbrachte Zeit ist ein Jungbrunnen“, so Prettner.
Seniorenerholungsaktion geht heuer weiter
Trotz Corona-Pandemie konnten 2021 zahlreiche Aktionen und Projekte durchgeführt werden, zeigte sich Landesrätin Sara Schaar erfreut: „So war die Seniorenerholungsaktion ,Aktiv und fit im Alter‘ möglich und restlos ausgebucht. Mit diesem Angebot unterstützen wir Seniorinnen und Senioren dabei, ein möglichst langes und aktives Leben zu führen, wir fördern gesellschaftliches Miteinander, soziale Kontakte und machen Lust auf gesunde Bewegung.“ Auch in diesem Jahr gibt es den einwöchigen Erholungsaufenthalt mit Fokus auf gesundheitserhaltende Aktivitäten, kreative und kulturelle Angebote und Experten-Vorträge wieder – mit Terminen im April, Mai September und Oktober. 2022 stehen insgesamt 240 Plätze zur Verfügung.
Neu: Bildungsbonus WIR
Schaar berichtete auch über ein neues Angebot des Seniorenreferates, den Bildungsbonus WIR. Gefördert wird die Weiterbildung in einer Kärntner Einrichtung für Erwachsenenbildung, welche den Ö-Cert-Qualitätsrahmen erfüllt. Es handelt sich um einen Einmalzuschuss pro Person und Jahr in Höhe der tatsächlichen Kurskosten – maximal sind es 100 Euro.
„Mit dem Bildungsbonus WIR – Weiterbildung im Ruhestand – fördern wir lebenslanges Lernen und damit auch die geistige und körperliche Gesundheit und die Selbstbestimmung. Gleichzeitig wirkt der Zuschuss der Altersarmut entgegen.“
Apropos Altersarmut: Schaar wies angesichts der aktuellen Teuerungswelle auf die finanzielle Unterstützung des Landes hin, welche Seniorinnen und Senioren mit geringerem Einkommen über die Gemeinden beantragen können. Maximal 400 Euro an Zuschuss sind etwa bei Zahlungsrückständen (Miete, Strom, Heizkosten) möglich.
Weichenstellung für die Zukunft
„Die Seniorenbeiratssitzung mit der Neuwahl war wieder eine Weichenstellung für die Zukunft. Eine Weichenstellung für die Lösung von Problemen, die uns in Kärnten und bundesweit bewegen – etwa die Pensionsanpassung, Altersarmut und Altersdiskriminierung etc. Im Beirat sind wir bemüht, diese Probleme gemeinsam mit dem Land Kärnten anzugehen“, sagte Bodner.
Was ist der Seniorenbeirat?
Der Kärntner Seniorenbeirat vertritt die Interessen der Kärntner Seniorinnen und Senioren, forciert ihre gesellschaftliche Teilhabe und ihre Einbindung in allen Lebensbereichen. Er berät die Landesregierung in Fragen, die Seniorinnen und Senioren betreffen, und kann auch Empfehlungen sowie Anregungen aussprechen. Im Seniorenbeirat sitzen neun Vertreterinnen und Vertreter der drei großen Seniorenorganisationen (Pensionistenverband Kärnten, Kärntner Seniorenbund, Kärntner Seniorenring).