Konferenz „Gemeinsam-skupno“ zu Volksgruppenidentitäten

Foto: LPD Kärnten/Stein
Bereits zum sechsten Mal organisiert die Hermagoras/Mohorjeva die Konferenz „Gemeinsam-skupno“. Heuer geht es dabei vor allem um Volksgruppenidentitäten. Von Donnerstag bis Samstag wurden Diskussionen, Konferenzen, ein Runder Tisch und eine grenzüberschreitende Wanderung organisiert. Volksgruppenreferent Landeshauptmann Peter Kaiser nahm am Freitag Abend an einer Podiumsdiskussion bei Hermagoras Klagenfurt/Mohorjeva Celovec teil. Der Fokus dabei lag auf dem Sichtbarmachen der slowenischen Sprache und insbesondere auf entsprechenden Maßnahmen im Bildungsbereich.
Kaiser betonte die Wichtigkeit der Volksgruppensprache und hob hervor, dass sich „Volksgruppenpolitik in Kärnten in allen politischen Bereichen, in der gesamten Regierungstätigkeit wiederfindet“. Er verwies unter anderem auf das Dialogforum, die viersprachige Präambel des Regierungsprogrammes, die Erwähnung der Volksgruppe in der Landesverfassung, den Volksgruppenkongress und den Bericht zur Lage der slowenischen Volksgruppe in Kärnten.

„Es liegt in unserer Verantwortung als Politik, alles vorbildhaft einzusetzen, was wir an Instrumenten haben“,

so Kaiser. In seinen elf Jahren als Volksgruppenreferent habe es gesamtheitlich gesehen eine positive Weiterentwicklung gegeben.

„Es darf keinen Rückfall in Nationalismen geben.“

Wesentlich für ihn ist, dass für eine positive Veränderung „jede und jeder etwas beitragen kann und soll“.
Kaiser sagte, dass das Land Kärnten viel zur Förderung der slowenischen Sprache mache und dabei auch den Weg über die Förderung von Sport, Kultur oder anderen Bereichen gehe.

„Entscheidend ist, dass die Sprache gesprochen wird und sichtbar ist“,

betonte der Landeshauptmann. Ein wesentlicher Punkt ist für Kaiser der Spracherwerb in der Elementarpädagogik.
Weiters hob Kaiser hervor, dass sich in Volksgruppenfragen sehr viel im Rahmen des europäischen Ausschusses der Regionen (AdR) tue, in dem er selbst Mitglied ist. Weiter vorantreiben will er auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Slowenien, aufbauend auf Erfolgsgeschichten wie dem Geopark Karawanken. So solle dann auch der Zugang Sloweniens zur Euregio mit Friaul-Julisch Venetien und dem Veneto erreicht werden. Schritte dazu will Kaiser ebenso in der Alpen-Adria-Allianz setzen. Auch die Zusammenarbeit mit der Steiermark, wo auch die slowenische Volksgruppe lebe, solle weiter intensiviert werden. Dabei eröffne vor allem die Koralmbahn neue Chancen. Mit dem Semmeringbasistunnel würden sich diese Chancen auch auf Wien erweitern.

„Gerade in Wien und Graz gibt es sehr viele Slowenisch sprechende Studierende. Auch für sie sollte es mehr zwei- und mehrsprachige Einrichtungen geben“,

meinte Kaiser.
Die Diskussion wurde von Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle moderiert. Mit dem Landeshauptmann am Podium saßen die politischen Vertreter Hannes Mak, Franz Josef Smrtnik und Gabriel Hribar. Im Publikum waren unter anderem Diözesanbischof Josef Marketz, der slowenische Generalkonsul Anton Novak, Hermagoras/Mohorjeva-Direktor Karl Hren und Landesamtsdirektor-Stellvertreter Markus Matschek.
Informationen unter: www.mohorjeva.at/druzba_verein
Quelle: LPD Kärnten