Landesrätin Sara Schaar blickt auf das Jahr 2021 im Umwelt- und Gesellschaftsreferat zurück und gibt einen Ausblick auf 2022: Gebot der Stunde sei der Erneuerbaren-Ausbau, die Klima- und Energiewende voranzutreiben sowie weitere Schritte auf dem Weg zur kinder- und familienfreundlichsten Region Europas zu gehen.
Im Rahmen einer Pressekonferenz vom 5.1.2022, blickte Landesrätin Sara Schaar auf das Jahr 2021 im Umwelt- und Gesellschaftsreferat zurück und informierte über ihre Pläne für 2022. Für die Energie-Referentin ist der Erneuerbaren-Ausbau und damit das Vorantreiben der Klima- und Energiewende oberstes Ziel. Kärnten konnte seine Vorreiterrolle in diesem Bereich erneut ausbauen. „Der Gesamtanteil der erneuerbaren Energieträger am Endverbrauch konnte von 55 auf nun 58,8 Prozent erneut gesteigert werden. Damit sind wir bundesweit Spitzenreiter. Wir dürfen uns aber nicht ausruhen, wir müssen weiter alles daran setzen, die Menschen in Kärnten auf unserem Weg in eine klimafreundliche Zukunft mitzunehmen“, so Schaar.
Ausbau der Erneuerbaren geht mit Volldampf weiter
Städte und Gemeinden spielen dabei als Partner und direkter Draht zu den Bürgerinnen und Bürgern eine zentrale Rolle. Beim Umstieg von fossilen auf alternative Energieträger werden sie mit attraktiven Förderprogrammen wie für Photovoltaik-Anlagen auf bzw. an kommunalen Gebäuden (138 Förderzusagen für 62 Gemeinden) oder mit dem Programm „Ölkesselfreie Gemeinden und Städte“ (bereits 81 Gemeinden an Bord) unterstützt. „Geht man von einer 100-prozentigen Ausschöpfung jener Mittel aus, die bisher durch das Ölkesselfrei-Programm ausgezahlt wurden, so werden pro Jahr etwa 5,75 Millionen Liter Heizöl in Kärnten eingespart. Das entspricht umgerechnet rund 16.700 Tonnen CO2 jährlich.“ Erfolgreich läuft auch die Alternativenergieförderung, über welche u. a. auch PV-Stromspeicher gefördert werden – 2021 waren es bisher ca. 1.000 Stromspeicher. All diese Förderschienen werden 2022 fortgeführt und sogar noch ausgebaut.
Nachhaltig mit Ressourcen umgehen
„Durch unsere vier Klimaschutz-Landesprogramme e5, KEM, KLAR! und Klimabündnis gelingt es uns, das Klimabewusstsein in der Bevölkerung zu steigern und die Energiewende auf lokaler Ebene weiter voranzutreiben. 2022 werden 128 von 132 Gemeinden in Kärnten in mindestens einem der Programme vertreten sein“, freut sich Schaar. Besonders erfolgreich lief 2021 der Kärntner Reparaturbonus mit rund 88 Anträgen pro Woche, insgesamt waren es 2021 4.584 genehmigte Anträge. Da der Reparaturbonus des Bundes weiter auf sich warten lässt, wird das Kärntner Vorzeigeprojekt 2022 verlängert. Im Naturschutz-Bereich gab es außerdem Förderzusagen und Projektaufträge in der Höhe von fast 3,7 Millionen Euro. „Ein Beispiel ist unsere Hochstamm-Pflanzaktion, durch welche wir zahlreiche Kärntnerinnen und Kärntner motiviert haben, einen Beitrag zur Erhaltung der Streuobstwiesen und der Kärntner Natur- und Kulturlandschaft zu leisten“, so Schaar. Durch den Ankauf des Auwald-Komplexes Gurkmündung soll zukünftig Kärntens größtes Vogelschutzgebiet entstehen.
Pläne für 2022
Für 2022 nennt sie beispielhaft einige Schwerpunkte wie die Fertigstellung der überarbeiteten Klimastrategie mit wissenschaftlicher Begleitung (u. a. unter Beteiligung von Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb), die Ausarbeitung des Nationalpark-Plans mit allen relevanten Stakeholdern der Region oder zahlreiche Projekte, die im Rahmen des ersten europäischen Klima- und Umweltbildungszentrums (EKUZ) in Mallnitz durchgeführt werden. Zudem geht die Arbeit am Regionalentwicklungsprogramm Hohe Tauern weiter.
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle
Auch im Gesellschaftsbereich ist das Ziel klar: „Kärnten soll die kinder- und familienfreundlichste Region Europas werden. Alle Generationen sollen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, unabhängig von den finanziellen Mitteln. Ein Erfolgsinstrument, um dieses Ziel zu erreichen, ist die kostenlose Kärntner Familienkarte mit mittlerweile über 55.000 Bezieherinnen und Beziehern“, so die Gesellschaftsreferentin. Ende 2019 waren es 17.000 Inhaberinnen und Inhaber. 2021 wurde das Angebot nochmals kräftig ausgebaut, z. B. mit günstigen Feriencamps (erstmals auch im Herbst), durch das neue Sommer- und Wintergutscheinheft oder die Aufstockung der Gratis-Nachhilfe von zehn auf 20 Stunden, die 2021 über 300 Schülerinnen und Schüler in Anspruch genommen haben. „2022 arbeiten wir erneut an einer Angebotserweiterung der Kärntner Familienkarte und an deren Digitalisierung, damit die Karte noch interessanter, intelligenter, zielgruppengerechter und zielsicherer wird.“
Gemeinsam gewinnen alle
Weiters erwähnt seien rückblickend das 2021 abgeschlossene Projekt „Digital fit für die Schule zuhause“ für Schülerinnen und Schüler aus Familien mit weniger Einkommen, wobei insgesamt 550 Laptops, 303 Drucker und 50 LTE-Sticks ausgegebene sowie 372 Schulungseinheiten im Umgang mit Computer und Internet durchgeführt wurden. „Erfolgreich lief auch unsere Senioren-Erholungsaktion, die 240 Plätze für die einwöchigen Erholungsurlaube für einkommensschwache Seniorinnen und Senioren waren alle ausgebucht. Für Jugendzentren wurde 2021 eine coronabedingte Sonderförderung gewährt, weil Jugendliche durch Covid-19 besonders getroffen wurden. Um Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu stärken, haben wir unsere Kooperation mit dem AMS intensiviert – das ,Frauen in Technik‘-Programm ausgebaut und ein Pilotprojekt in der Region Oberkärnten ins Leben gerufen“, berichtet Schaar. „Ganz im Sinne des Integrationsleitbildes ,Gemeinsam in Kärnten‘ konnten wir 2021 auch den Integrationspreis gleich an vier tolle Initiativen übergeben.“
Pläne für 2022
Neben dem Fokus auf die Kärntner Familienkarte ist es 2022 geplant, frauenspezifische Förderschwerpunkte zu setzen, für Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit gibt es erneut eine Corona-Sonderförderung für Aktivitäten. Selbstverständlich wird auch die Seniorenerholungsaktion – wie die Feriencamps für Kinder und Jugendliche – ausgebaut, schließt Schaar.