Kärntens Landeshauptmann zeigt sich besorgt, dass angesichts der aktuellen Entwicklungen die Menschen in Österreich noch tiefer und gefährlich gespalten werden. Der Grund dafür sei nicht zuletzt die in den vergangenen 48 Stunden undiplomatische und gefährliche Verschärfung der Rhetorik von Teilen der Bundesregierung.
Mit Parolen wie „Die Zeit der Solidarität mit den Ungeimpften ist vorbei“, werde die Bundesregierung kaum Menschen von der eigenen, geschweige denn der gesellschaftlichen Notwendigkeit der Schutzimpfung überzeugen. „Im Gegenteil: Diese rhetorische Scharfmacherei verstärkt den Spalt in Österreich, und ist zur Vermittlung schwierigster Situationen ungeeignet. Mehr noch, sie provoziert möglicherweise unnötige Eskalationen. Dabei werden wir diese Pandemie nur gemeinsam schultern können“, appelliert der Landeshauptmann. Er gibt auch zu bedenken, dass viele Menschen aus medizinischen Gründen gar nicht geimpft werden können.
Gerade jetzt brauche es eine wohlüberlegte, differenzierte Kommunikation, die die Menschen zusammenführt. Oberste Priorität müsse es sein, Menschenleben zu schützen.
Für die für Sonntag avisierte Videokonferenz der Landeshauptleute mit der Bundesregierung erwartet sich Kaiser ein klares Bekenntnis zu einer ziel- und lösungsorientierten Sprachregelung sowie ebenso gemeinsam wohlüberlegte und für die Bevölkerung nachvollziehbar argumentierbare weitere Schritte, um die dramatisch steigenden Infektionszahlen und die Zahl der belegten Intensivbetten in den Griff zu bekommen.
Klagenfurt (LPD).