Es bietet wichtige Hilfe für Kinder und Jugendliche, die Opfer von physischer, psychischer und/oder sexueller Gewalt geworden sind: Heute, Mittwoch, eröffneten Landeshauptmann Peter Kaiser und LHStv.in Beate Prettner das neue Kinderschutzzentrum in Spittal. Es ist neben den Standorten Villach, Hermagor, Klagenfurt und Wolfsberg somit das fünfte Kärntner Kinderschutzzentrum und soll für schnelle und niederschwellige Hilfe für Betroffene sorgen.
Das Leistungsangebot dabei ist vielfältig: Von telefonischer Beratung und Information, über psychologische Krisenintervention bei akuten Fällen von Gewalt bis hin zu psychotherapeutischer Behandlung von traumatisierten Kindern und Jugendlichen reicht das Portfolio des Kinderschutzzentrums. Insgesamt wurden in das Projekt in der Körnerstraße 1,7 Millionen Euro investiert, Baubeginn des 500 Quadratmeter großen Zentrums auf dem rund 1.000 Quadratmeter großen Areal war im April 2021. Betrieben wird es vom Verein „Kinderfreunde Kärnten“.
Bei der Eröffnung sagte Kaiser, wenn es um die Zukunftsgestaltung gehe, dann
„sind unsere Kinder jene Generation, die einmal Verantwortung übernehmen wird. Und daher haben wir heute unsere Verantwortung für sie wahrzunehmen.“
Mit dem Ziel, zur kinderfreundlichsten Region Europas zu werden, habe Kärnten eine klare Richtung definiert.
„Wer Kindern Paläste baut, reißt damit Kerkermauern ein“,
zitierte Kaiser Julius Tandler.
„In diesem Sinne soll dieses Kinderschutzzentrum zu einem Schutzpalast für Kinder werden, wenn Gewalt und psychischer Druck überhand nehmen. Ich habe den größten Respekt vor allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in sozialen Institutionen wie diesen. Mögen sie alle jene Stärke und Kraft besitzen, um dieses Haus zu einem Palast werden zu lassen“,
erklärte der Landeshauptmann.
Sozialreferentin Prettner bezeichnete den heutigen Tag als
„wunderschön, denn mit dem neuen Kinderschutzzentrum schaffen wir einen weiteren Meilenstein, wenn es darum geht, Kindern und Familien Perspektive zu geben.“
Derzeit würden sich die Krisen überschlagen, Prettner erinnerte hier etwa an die Corona-Pandemie, die Klima- und Ukraine-Krise.
„Einer solch angespannten Situation können wir nur mit Wissen und Know-How begegnen“,
so Prettner, die im Besonderen auch Kinderfreunde-Geschäftsführer Reinhold Eckhardt für seine Arbeit dankte.
„Reinhold, du bist Zeit deines Lebens auf der Seite der Kinder, durch deinen Einsatz wurde das Projekt schlussendlich zu dem, was es heute ist“,
so Prettner. Mit diesem Kinderschutzzentrum können zukünftig rund 1.500 Kinder in fünf Zentren in Kärnten betreut werden. Prettner appellierte abschließend an alle Kinder und Jugendlichen, aber auch an Eltern:
„Wenn es zuhause zu Problemen kommt, wenden sie sich an ein Kinderschutzzentrum. Hier arbeiten Profis, die ihnen helfen können, hier ist die richtige Anlaufstelle.“
Kinderfreunde-Landesvorsitzende Maria Knauder dankte allen am Projekte Beteiligten.
„Wir werden unserem öffentlichen Auftrag mit vollem Gewissen nachkommen“,
so Knauder.
Aktuell werden rund 1.100 Klientinnen und Klienten (davon rund 460 Kinder und Jugendliche) in den Kärntner Kinderschutzzentren in Villach, Hermagor, Klagenfurt und Wolfsberg betreut – pro Jahr in den rund 6000 Unterstützungskontakte statt. Mit dem neuen Kinderschutzzentrum werden es rund 1.500 Klientinnen und Klienten sein. Zielgruppe der Kinderschutzzentren sind primär von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche (sowie deren Angehörige). Für die Kinder- und Jugendhilfe wird aktuell ein Budget von rund 84 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Rund 1.550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Kärnten in diesem Bereich beschäftigt.
Quelle: LPD Kärnten