Das Projekt „#nohate – So geht Respekt!“ wird auch im Schuljahr 2024/25 fortgesetzt. Initiiert wurde es von der Gleichbehandlungsstelle des Landes Kärnten in Kooperation mit der Bildungsdirektion und unter der pädagogischen Leitung des Vereins EqualiZ. Die Nachfrage an dem Peer-to-Peer-Projekt war im letzten Jahr sehr groß.
„Ziel ist es, die Jugendlichen unter pädagogischer Anleitung über das Thema Hass im Netz aufzuklären und sie zu sensibilisieren. Durch den partizipativen Ansatz und die selbst gestalteten medialen Inhalte, die im Projektzeitraum erarbeitet werden, gelingt es, nachhaltig Verantwortungsbewusstsein zu schaffen und über die Gefahren, die Kommunikation im Netz mit sich bringt, zu informieren – das Projekt fördert einen bewussten Online-Umgang“,
fasst Jugend-Landesrätin Sara Schaar zusammen.
Ernüchternde Statistik
Beleidigungen, Bedrohungen, Beschimpfungen oder das Bloßstellen einer Person in digitalen Medien gehören mittlerweile zur Lebenswelt junger Menschen. Laut Statistik Austria berichten 45,5 Prozent der 16- bis 24-Jährigen (2023), auf feindselige oder erniedrigende Inhalte im Internet gestoßen zu sein.
„Jugendliche sind ständig mit digitalen Herausforderungen konfrontiert und daher ist es wichtig, ihnen einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln – die Auseinandersetzung mit Möglichkeiten und Herausforderungen des Internets anhand von Sensibilisierungs- und Aufklärungsmaßnahmen ist daher von großer Bedeutung“,
erklärt Susanne Ebner, Leiterin der Gleichbehandlungsstelle des Landes Kärnten.
Partizipativer Ansatz
Im Schuljahr 2023/24 beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der MS Moosburg im Rahmen von themenspezifischen Workshops und weiteren Angeboten intensiv mit dem Thema Hass im Netz. Durch den partizipativen Ansatz konnten die Jugendlichen mitentscheiden, welche Inhalte im Projekt intensiver behandelt werden sollen. Ebenso war es ihnen wichtig, auch andere Jugendliche und die Öffentlichkeit zu erreichen. So gestalteten die Schülerinnen und Schüler der MS Moosburg Postkarten und Sticker mit positiven Botschaften als klare Gegenstimmen zu Hass im Netz. Bei der Ergebnispräsentation im Mai 2024 organisierten und veranstalteten die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen einen Workshop für jene der 1. Klassen und setzten sich mit den Themen Cybermobbing und Hass im Netz auseindander.
„Wir haben gelernt, Hass und Diskriminierung ernst zu nehmen und nicht wegzuschauen. Egal ob online oder offline, Hassverbrechen sind keine Kleinigkeit“,
sind sich die Schülerinnen und Schüler der MS Moosburg einig.
Hilfe holen
„Kinder und Jugendliche müssen frühzeitig auf bestärkende Art und Weise für das Thema Hass im Netz sensibilisiert werden. Sie sollen erkennen, welche Risiken die Kommunikation im Netz mit sich bringt und wie sie ihr Onlineverhalten entsprechend anpassen können. Mit diesem Projekt werden die Jugendlichen ermutigt, auf ihr Bauchgefühl zu hören, und bestärkt, sich im Anlassfall auch Hilfe zu holen“,
fügt die Bildungsdirektorin des Landes Kärnten Isabella Penz hinzu.
Schulen können sich melden
Christine Erlach, Geschäftsführerin des Vereins EqualiZ, meint zum Projekt:
„Hier arbeiten die teilnehmenden Jugendlichen gemeinsam und über einen längeren Zeitraum an einem Produkt zum Thema ,Hass im Netz‘, das in der Folge Gleichaltrigen als Sensibilisierung und Unterstützung dienen soll. Die Teilnehmenden entscheiden selbst über Schwerpunktsetzungen und das Ergebnis des Projektes, denn sie sind die Expertinnen und Experten ihrer Lebenswelten. Dies ermöglicht Reflexion und eröffnet neue Handlungsräume.“
Ab sofort können sich wieder Schulen für das Schuljahr 2024/25 melden. Das Projekt #nohate wird ab der 8. Schulstufe angeboten.
Quelle: LPD Kärnten