Sie markieren eines der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte: Novemberpogrome. In der Nacht vom 9. auf den 10. November kam es in ganz Österreich zu gewaltsamen Übergriffen auf jüdische Bürgerinnen und Bürger. Synagogen wurden in Brand gesteckt, Geschäfte zerstört und tausende Jüdinnen und Juden misshandelt, verhaftet und getötet. Was in der „Reichskristallnacht“ begann, fand in den Tagen danach seine Fortsetzung. Wer konnte, ergriff die Flucht. Die Novemberpogrome waren der Beginn der gezielten Judenverfolgung im Dritten Reich. Im Rahmen ihrer traditionellen Mahnwache am Dr.-Arthur-Lemisch-Platz in Klagenfurt gedachte die SJG Kärnten auch heuer wieder der Opfer des Novemberpogroms und der Nazi-Diktatur.
„Es ist wichtig, an Tagen wie diesen innezuhalten und zu erinnern. Gerade in einer herausfordernden Zeit wie heute, in der viele den Halt verlieren und Werten wie Menschlichkeit und Solidarität immer weniger Bedeutung beigemessen wird, kann man nicht oft genug aufzeigen, wie schnell Worte zu Taten werden, wenn Hass, Neid und Vorurteile in einer Gesellschaft Fuß fassen. Es ist eine Mahnung wach zu bleiben, damit sich solche grausamen Taten niemals wiederholen“,
betonte SPÖ-Landesparteivorsitzender LH Peter Kaiser.
Die Erinnerung an diese abscheulichen Verbrechen sei nicht nur eine Verpflichtung gegenüber den Opfern, sondern heute mehr denn je, auch ein dringender Appell an die nachfolgenden Generationen. Angesichts welt- und europapolitischer Tendenzen, jüngst durch die antisemitischen Gewaltübergriffe in Amsterdam sichtbar werdend, hin zu immer stärker radikalisierenden Nationalismen gelte besondere Vorsicht.
„Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Menschlichkeit sind unersetzlich, und es ist die Aufgabe jeder einzelnen und jedes einzelnen, gegen jede Form von Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus einzutreten und die Würde aller Menschen zu schützen“,
so Kaiser. Hass, Menschenverachtung und Hetzerei müsse man sich gemeinsam heute und in zukunft mit aller Kraft entgegenstellen.