„Europan“-Wettbewerb: Seit gestern ist das Siegerprojekt für den neuen und innovativen Stadtteil zwischen Bahnhof und altem Hallenbad ausgestellt. Stadträtin Corinna Smrecnik erklärt die Vorzüge des Projekts.
Wie sehen innovative, urbane und klimafreundliche Stadtteile der Zukunft aus? Mit dieser Frage befasst sich der „Europan“-Wettbewerb. Dabei handelt es sich um den europaweit größten Wettbewerb für innovative Architektur, der im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgeschrieben wird (siehe unten). Im Vorjahr war auch die Stadt Klagenfurt Teil dieser europaweiten Ausschreibung, nämlich mit dem zwischen sechs und sieben Hektar großen Areal zwischen Bahnhof (Südbahngürtel) und altem Hallenbad (Lastenstraße). In diesem Bereich befinden sich die Berufsschule, der Makerspace und gewerbliche Flächen.
Areal als Zukunftsquartier der Stadt
„Klagenfurt hat mit der Teilnahme an diesem Wettbewerb Weitsicht im Bereich der Stadtentwicklung gezeigt. Das gegenständliche Areal ist eines der großen Zukunftsquartiere der Landeshauptstadt. Einerseits liegt es zwischen dem Hauptbahnhof und der Innenstadt, andererseits wird es durch die Errichtung der Hochleistungsstrecke, die bereits in drei Jahren in Betrieb geht, enorm an Bedeutung gewinnen“,
fasste Stadträtin und Stadtplanungsreferentin Corinna Smrecnik bei der gestrigen Prämierung des Siegerprojekts zusammen.
Städtebaulichen Potentiale ausschöpfen
Umso wichtiger ist es, so die Stadträtin, hier die städtebaulichen Potentiale voll auszuschöpfen:
„Es vereint viele Aspekte, die mir als Stadtplanungsreferentin wichtig sind. Die Mischung aus Wohnen, Lernen und Arbeiten, die hier entstehen soll, verleiht dem Viertel einen fußgängerfreundlichen und offenen Charakter, mit einem hohen Anteil an Begrünung und hoher Aufenthaltsqualität.“
Das Siegerprojekt passt genau in die Strategie des neuen Konzepts zur Stadtentwicklung, das heuer erarbeitet wird.
„5 Squares of New Learning“
Das Projekt, das von der Fachkommission und der international besetzten Jury für die Stadt Klagenfurt prämiert wurde, trägt den Titel „5 Squares of New Learning“. Es stammt von der Architektengemeinschaft „Kosmos Architects“. Die drei aus Russland stammenden Architekten Dmitrii Prikhodko, Artem Kitaev und Leonid Slonimskiy, die sich ausdrücklich vom Angriffskrieg Russlands in der Ukraine distanzieren, nehmen in ihrem Konzept für das Areal Anleihen bei der polyzentrischen Anordnung Klagenfurts und entwickeln aus dem Gefüge mit neun Gebäuden fünf Platzsituationen. Die Plätze haben dabei jeweils unterschiedliche Funktionen und Qualitäten. Die Fachjury bewertete vor allem die lebendige Erdgeschoß-Zone und den Wechsel von Plätzen mit vernetzten Höfen, Boulevards und Gärten positiv.
Ausstellung bis 7. April 2022
Das Siegerprojekt ist seit gestern bis 7. April 2022 in der Remise-West am Südbahngürtel 25 ausgestellt (Montag bis Freitag von 13 bis 17 Uhr). Zu sehen sind auch die prämierten Projekte der beiden weiteren Städte in Österreich (Graz und Linz).
Wissenswert
Die Organisation rund um den „Europan“-Wettbewerb unterstützt Städte dabei, ihre urbanen Potentiale bestmöglich auszuschöpfen. Junge Planer und Architekten können ihre Ideen für die Städte einbringen und erarbeiten diese gemeinsam mit den Entscheidungsträgern von der Planung bis zur Umsetzung.