LH Kaiser und LHStv.in Prettner: Informationen zu Hilfestellungen, Beratungen, Kontakte kompakt auf 200 Broschürenseiten – Hilfe auch durch Verein LOTSE auf wohin.or.at – Forderung an Bund, für leistbare Mieten zu sorgen
„Wo bekomme ich Hilfe und Unterstützung in schwierigen Bereichen des Lebens?“ – Diese Frage beantwortet der „Sozialratgeber Kärnten 2022“, der heute, Mittwoch, von Landeshauptmann Peter Kaiser und Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner in einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Es handelt sich dabei um eine 200 Seiten starke Broschüre, in der erstmalig alle Unterstützungsleistungen, Maßnahmen, Angebote, Hilfestellungen des Landes Kärnten, des Bundes sowie verschiedener Institutionen und Organisationen übersichtlich aufgelistet sind. 10.000 Stück davon wurden gedruckt und liegen unter anderem beim Land Kärnten sowie demnächst in Gemeinden, Ordinationen, Anwaltschaften, Kammern und Sozialeinrichtungen auf. Wesentlicher Partner beim Sozialratgeber ist „LOTSE Verein zur Förderung der Sichtbarkeit Sozialer Arbeit“, der seit rund einem Jahr auf wohin.or.at als kostenfreie Anlaufstelle für Ratsuchende fungiert.
Kaiser und Prettner betonten beide, dass die Situation für die Menschen momentan so schwierig und herausfordernd wie seit Jahrzehnten nicht mehr sei
„Hilfestellungen, Beratungen, Kontakte sind gerade jetzt immens wichtig. Daher haben wir sie alle gesammelt und wollen Informationen dazu aus einer Hand bieten – und das auch haptisch in Buchform, damit auch jene Menschen Zugang haben, die digital nicht so affin sind“,
sagte der Landeshauptmann. Der Sozialratgeber sei in drei Teilen aufgebaut: Soziale Richtsätze, Geld und Sachleistungen; Beratungs- und Betreuungsangebote; Adressen. Er führte beispielgebend die „Hilfe in besonderen Lebenslagen“ an sowie das Kärntner Kinderstipendium und den Kärnten Bonus, der laut Landeshauptmann auch nächstes Jahr fortgesetzt wird.
Als einen ganz wesentlichen Punkt hob Kaiser noch hervor, dass sich Menschen ein Dach über dem Kopf leisten können müssen. Kärnten setze gerade um, dass durch eine Valorisierung künftig mehr Menschen Zugang zur Wohnbeihilfe erhalten.
„Ich appelliere an den Bund, unserem Beispiel zu folgen und zum Beispiel über ein Moratorium Mieterhöhungen einzubremsen und die Mehrwertsteuer auf Betriebskosten zu reduzieren oder auszusetzen“,
so Kaiser.
Prettner sagte, dass es eine Fülle an Unterstützungsmöglichkeiten gebe, von denen aber viele Menschen gar nicht wissen würden. Daher sei in 1.000 Arbeitsstunden innerhalb von 14 Wochen der Sozialratgeber entstanden.
„Der Sozialratgeber soll Orientierung geben“,
so Prettner. Die Sozialreferentin bedankte sich bei den Abteilungen des Landes, allen mitwirkenden Trägern und insbesondere beim Verein LOTSE. Prettner verwies ebenfalls auf die unbürokratische „Hilfe in besonderen Lebenslagen“ sowie auf die 27 Mio. Euro für die Wohnbeihilfe.
„2023 wird erstmalig der Wert der Berechnungen valorisiert, dann werden mehr Menschen Anspruch auf Leistungen aus der Wohnbeihilfe haben“,
erklärte sie.
Prettner wies darauf hin, dass „wir ständig um weitere Maßnahmen bemüht sind.“ Mit Blick in die nahe Zukunft führte sie zwei neue Leistungen an: Gemeinsam mit dem Bund werde das Land Kärnten bei der Finanzierung der 24-Stunden-Betreuung nachbessern. Außerdem senke Kärnten die Selbstbehalte für die mobilen Dienste ab 1. Dezember um ein Drittel. Eine Person mit 1.300 Euro Nettoeinkommen und benötigten 12,5 Leistungsstunden werde sich dadurch 76 Euro im Monat und 912 Euro im Jahr ersparen. Als zweites Rechenbeispiel führte die Referentin eine Person mit 1.300 Euro Nettoeinkommen und erhöhtem Pflegebedarf von 32 Stunden an. Diese erspare sich künftig 200 Euro pro Monat und 2.400 Euro pro Jahr. Die Senkung der Selbstbehalte für die mobilen Dienste um ein Drittel koste das Land Kärnten insgesamt 6,6 Mio. Euro pro Jahr.
Quelle: LPD Kärnten