SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Oberrauner: Frauenthemen haben keine Stimme in dieser Regierung!

Für die Kärntner SPÖ-Frauenvorsitzende Petra Oberrauner ist Frauenministerin Raab in der Pressestunde am Sonntag wichtige Antworten zur Altersarmut, zum Gewaltschutz und zur Lohntransparenz schuldig geblieben:

„Teilzeitarbeit ist z.B. ein entscheidender Faktor der bei vielen Frauen später direkt in die Altersarmut führt. Ich habe mir von Ministerin Raab eine Antwort darauf erwartet, warum Österreich trotzdem bei der Teilzeitarbeit mit 71 Prozent den zweithöchsten Frauenanteil in der EU vorweist – weit über dem EU-Durschnitt – und was sie dagegen unternehmen wird.“

Der viel geringere Anteil in den übrigen EU-Ländern zeige schließlich, dass man hier mit guter Politik gegensteuern kann, so Oberrauner.
Eine Reaktion hätte sich Oberrauner auch auf die Kritik des Rechnungshofes gewünscht. Dieser hatte im August kritisiert, dass in Österreich eine langfristig angelegte, gesamthafte Strategie zum Schutz von Frauen vor Gewalt fehlt.

„Auch hier gibt es keine klare Ansage, der Ministerin, wie sie vorhat, diesen Missstand zu beheben“,

erklärt Oberrauner.
Insgesamt fehle es der Ministerin an der richtigen Einstellung, um sich in der Regierung für die Belange der Frauen ein- und durchzusetzen, so Oberrauner weiter. Das zeige sich auch bei der Lohntransparenzrichtlinie, die im Frühjahr in der EU verabschiedet wurde und nun national umgesetzt werden muss.

„Da geht es um gerechte Löhne. Das ist ein dringliches Thema für Frauen. Wenn die Frau Ministerin dann aber in der Pressestunde sagt, dass diese Richtlinie sofort oder auch erst in den nächsten Jahren umgesetzt werden könne, gewinne ich nicht den Eindruck, dass sie hier bereits aktiv ist und sich mit Druck am Regierungstisch für eine rasche Umsetzung einsetzt.“

Oberrauners Fazit:

„So lange diese Ministerin für die Interessen der Frauen zuständig ist, werden Frauen keine starke Stimme in der Regierung haben!“