LH Kaiser und LR.in Schaar empfingen Vasyl Khymynets – Austausch über humanitäre Hilfe, Integration der Vertriebenen in Arbeitsmarkt und Bildung, Wiederaufbau in der Ukraine, Städte- und Gemeindepartnerschaften
Den Botschafter der Ukraine, Vasyl Khymynets, begrüßte gestern, Montag, Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser im Amt der Kärntner Landesregierung. Im Gespräch sicherte Kaiser den Menschen in der Ukraine die humanitäre Unterstützung seitens des Landes zu. Außerdem wolle man alles für eine schnelle Integration der aus der Ukraine Vertriebenen in Kärnten tun – also insbesondere auch am Arbeitsmarkt, in den Schulen sowie in den Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen. Helfen wolle Kärnten bei einem Wiederaufbau in der Ukraine, vor allem auch unter Einbindung der heimischen Wirtschaft. Der Botschafter appellierte außerdem für die Bildung von Städte- und Gemeindepartnerschaften als wichtiges Zeichen der europäischen Verbundenheit.
Ukrainischen Kinder und Jugendlichen einbinden
„Das Wichtigste ist, dass alles getan wird, damit es rasch zu einem Waffenstillstand, zur Bildung von Sicherheitskorridoren und zu einer Beendigung des Krieges kommt“, betonte Kaiser. Hier in Österreich wolle man den Vertriebenen dabei helfen, möglichst rasch in den Arbeitsmarkt eintreten zu können. Dafür seien Ausnahmeregelungen bei der Nostrifizierung zu schaffen, forderte der Landeshauptmann. Kärnten wolle jedenfalls, sobald dies möglich sei, Vertriebene mit pädagogischer Erfahrung in die Betreuung der ukrainischen Kinder und Jugendlichen einbinden.
2.200 aus der Ukraine Vertriebene in Kärnten
Der Landeshauptmann dankte dem Botschafter für die Möglichkeit des Austausches in dieser schlimmen Zeit. Gemeinsam mit Landesrätin Sara Schaar und Landesrat Daniel Fellner habe er schon im Vorfeld zwei Videokonferenzen mit Khymynets gehabt. In Kärnten seien bisher rund 2.200 aus der Ukraine Vertriebene registriert. Die Community der hier schon länger lebenden Ukrainerinnen und Ukrainer umfasse 420 Personen. Kaiser machte auf das Benefizkonzert „Hilfe für die Ukraine“ am 19. April um 20.00 Uhr im Stadttheater Klagenfurt aufmerksam. Außerdem verwies er auf die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Kärnten und Czernowitz.
Arbeitsmöglichkeiten
Botschafter Khymynets dankte Kärnten für die Hilfe und Unterstützung und dem Landeshauptmann für das wichtige Gespräch. „Das Land Kärnten leistet Enormes und diese Hilfe wird auch weiter benötigt. Bitte helfen Sie uns weiter, die Menschen sind darauf angewiesen“, sagte er. Es gehe um die humanitäre Hilfe für die Menschen in der Ukraine und um die Aufnahme von Vertriebenen in Österreich. Es seien vor allem Frauen mit Kindern, die hierherkommen würden, so der Botschafter, der die starke Solidarität der Österreicherinnen und Österreicher hervorhob. Jetzt gehe es um Arbeitsmöglichkeiten für diese Menschen, die über sehr gute Ausbildungen verfügen. Khymynets dankte dem Landeshauptmann auch dafür, dass Kärnten alles für die Integration der ukrainischen Kinder und Jugendlichen in den Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen mache. Beim Neuaufbau der ukrainischen Städte – einige seien fast vollständig zerstört – erbittet der Botschafter einen konstruktiven Austausch.
„Wichtig sind auch Städte- und Gemeindepartnerschaften, weil sie eine sehr direkte Form der Zusammenarbeit ermöglichen“,
so der ukrainische Botschafter.
Sammelstelle für Hilfsgüter
Beim Gesprächstermin waren auch Landesrätin Sara Schaar, Honorarkonsul Nils Grolitsch und Landesamtsdirektor Dieter Platzer anwesend. Im Anschluss besuchte der Botschafter gemeinsam mit Schaar die Sammelstelle für Hilfsgüter in der Klagenfurter Messehalle 2. Dort trafen sie unter anderem auf Caritas-Direktor Ernst Sandriesser.