Der weltweit und auch in Österreich wiedererstarkende Antisemitismus muss uns allen, Politik und Gesellschaft, zu denken geben.
Mich als Landeshauptmann und auch ganz persönlich erfüllt er mit größter Sorge. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, als Politik, als solidarische Gemeinschaft alles zu tun, dem wie einen gefährlichen Virus um sich greifenden Judenhass geschlossen zu begegnen und unmissverständlich und mit aller Härte entgegenzutreten.
Ob es das Verbrennen israelischer Fahnen, Vandalenakte und Anschläge auf jüdische Einrichtungen, wie zuletzt auf den jüdischen Teil des Zentralfriedhofes in Wien, verhetzende oder verharmlosende Postings sind – es gilt dagegen unmissverständlich Haltung und Flagge zu zeigen.
Das beginnt in unseren Schulen und reicht bis in Arbeits- und Freundeskreise, in Familien und natürlich ist hier auch die Politik gefordert.
Antisemitismus, der Hass auf jüdische Menschen, aber auch der von manch politischer Seite aus purem Eigennutz forcierte Fremdenhass dürfen weder toleriert noch akzeptiert werden. Ich appelliere an alle politischen Verantwortungsträger, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein oder zu werden. Hass bringt das Schlechteste im Menschen zum Vorschein. Hass, Hassparolen, Hassattacken gefährden unsere friedliche Solidargemeinschaft. Wer Hass schürt, begeht ein Verbrechen an dieser, an unserer solidarischen, friedlichen Gemeinschaft – und gefährdet damit auch die Zukunft unserer Kinder und von Österreich als Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort.
Österreich hat insbesondere im Kampf gegen Antisemitismus und der Folgen dessen auf unsere Gesellschaft eine historische Verantwortung wahrzunehmen.
Peter Kaiser, 1.11 2023