Warum ich die COVID-Impfpflicht auf Grund der (leider negativen) Entwicklungen für unausweichlich halte?

Wer nun aber glaubt dass eine Impfpflicht gegen das COVID-Virus dieser DNA widerspricht, der irrt. Warum? Wer das verstehen will nehme sich die Zeit und lese folgende Zeilen…
Vorweg: ich bin selbst 2-fach geimpft, hole mir demnächst die dritte Impfung und bin überzeugt davon, dass das ein wichtiger solidarischer Beitrag von mir ist. Ja, mein Körper hatte auch mit bekannten Nebenwirkungen zu kämpfen (1. Impfung: 5 Tage Grippesymptome, 2. Impfung: 2 Tage Grippesymptome), aber auch das nehme ich gerne in Kauf wenn es hilft, dass ich im Falle einer COVID-Erkrankung einer intensivmedizinischen Behandlung entgehe, damit also keinen ICU-Aufenthalt benötige und „das Bett“ anderen zur Verfügung steht, die es zum Überleben bitter nötig haben. Das ist also auch mein solidarischer Beitrag! Ich nehme es aber auch in Kauf da niemand sagen kann, ob ansonsten eine COVID-Infektion eventuell bei mir einen tödlichen Verlauf nimmt. Mit der Impfung bin ich zu 90%iger Wahrscheinlichkeit sicher, dass ich eine COVID-Infektion ohne schwersten Verlauf überlebe.
Nun aber ein anderer Aspekt – die Sichtweise ua als Bürger Österreichs, die Erfahrungen aus dem persönlichen Umfeld sowie Überlegungen als 2-facher Familienvater.
Ich kenne immer mehr Menschen, die an den Langzeitfolgen der COVID-Erkrankung leiden – mit LONG-COVID kämpfen. Eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme, uvwm. Jetzt können Erwachsene damit noch – manche auch besser, manche schwerer – irgendwie „leben“ und umgehen. Für Kinder, vor allem die Kleinsten und jene im Schulalter, ist das aber wohl eine mittlere bis große Katastrophe und ein riesiger Schaden für Ihr ganzes Leben (zB Konzentrations- und damit Lernprobleme auf Grund von COVID). Denn: Sie befinden sich im Wachstums- und Entwicklungsstadium, in welchem das Fundament für Ihr weiteres Leben gebaut wird. In dieser Phase wird der Weg, den diese jungen Menschen einschlagen, richtungsentscheidend festgelegt. Nachträgliche Änderungen erfordern meist einen Kraftakt, den viele dann nicht mehr vollbringen können…
Meine beiden „Mäuse“ erleben eingebettet in unsere Familie, Oma und Opa die (geimpft) immer für Sie da sind wenn wir (Eltern) es beruflich bedingt nicht können, eine „halbwegs normale Kindheit“. Es gibt aber natürlich auch für Sie bereits Dinge, die „nicht normal sind“. Im Kindergarten müssen immer wieder Veranstaltungen (zB Laterndl-Fest -> Martini) abgesagt werden, das pädagogische Programm auf Grund von einschränkenden Vorgaben „abgespeckt“ oder umgebaut werden. Freundinnen und Freunde können oft nicht zum Spielen besucht werden oder fehlen auf Grund von Quarantäne im Kindergarten. Das sind Dinge die „noch akzeptabel“ sind, aber auch bereits vieler Erklärungen und breitem Verständnis bedürfen.
Was Tanja und mich aber sehr beschäftigt: tun wir das Richtige? Ist es richtig, dass wir unseren Großen weiter in den Kindergarten lassen? Er liebt den Kindergarten, er liebt den Kontakt mit seinen Freundinnen und Freunden, die er dort kennen gelernt hat. Er liebt es, dort zu spielen, zu basteln, Kind sein zu dürfen. Ist es aber richtig zu riskieren, dass er dort doch einer höheren Gefahr ausgesetzt ist, mit COVID infiziert zu werden? Was wäre dann? Hat er dann eventuell einen schweren Verlauf? Wir wissen ja auch, dass auf Grund der Mutationen das Virus nun auch bei Kleinstkindern zu schwersten Verläufen führt. Wird er, sollte er infiziert werden, dann eventuell mit LONG-COVID-Symptomen zu kämpfen haben? Wird es seiner „normalen Entwicklung“ dann schaden…?
Fragen wie diese bringen uns auch auf eine weitere, die uns auch eine wichtige Entscheidung abringt: Sollen wir unsere Kids dann impfen lassen? Vor allem auch unter dem Aspekt, dass der Impfstoff, wie er es auch für uns Erwachsene vor rund einem 1 Jahr war, etwas ganz Neues und noch nicht breitest erprobt ist…???
Unsere Entscheidung ist definitiv JA! Ja weil wir überzeugt sind davon, dass die Impfung im Sinne unserer menschlichen Grundwerte ist (und auch nach aktuellstem Wissen von Medizin und Wissenschaft empfohlen wird): 
🗽 Die Impfung sorgt für Freiheit: alle Menschen können dann wieder freier vor Angst vor diesem Virus leben!
📕 Die Impfung sorgt für Chancen-Gleichheit: alle können wieder „normal“ in die Schule gehen und „normal“ zusammen arbeiten! Niemand wird zurück gelassen, weil er zB mit den digitalen Kommunikationsmedien nicht so gut zurecht kommt!
⚖️ Die Impfung sorgt für Gerechtigkeit: Ungerechtigkeiten durch die (zum Schutz der Bevölkerung notwendigen!) einschränkenden Maßnahmen können wieder zurück genommen werden!
♥️ Die Impfung ist auch ein Akt der Solidarität: geimpfte Menschen schützen und impfen sich für jene, die sich – aus welchen Gründen auch immer – nicht impfen lassen können!
Ich weiß, dass „im Netz“ viele Darstellungen, Meinungen, Zahlen oder „vermeintliche Beweise“ kursieren die uns glauben lassen sollen, dass die Impfung schlecht, nicht wirksam, unnötig, eine reine Pharma-Gewinn-Aktion, oder was auch immer, sein soll. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Mein Wunsch, meine Bitte, mein Appell aber an Dich, wenn Du für solche Darstellungen oder Meinungen eine Aufklärung brauchst: informiere Dich – denn es gibt sie, die Erklärungen! Es gibt für jede dieser FakeNews, verkürzten Falschdarstellungen oder „Verschwörungen“ oft ganz banale Erklärungen oder rationale Gegenargumente. Das wichtigste Argument aber schlichtweg lautet (bei all den Fehlern die von der Politik in der Kommunikation und Argumentation begangen wurden): es gibt Sie nicht, die „große Verschwörung“, dass Ärztinnen und Ärzte, Expertinnen und Experten, Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger, allesamt mit „Schweigegeld“ bezahlt werden, um „uns zu vergiften“ oder uns was einzureden das nicht stimmt. Es gibt sehr wohl – und auch das ist ganz normal – in der Wissenschaft unterschiedliche Meinungen, die gut und richtig sind, um auch erkennen zu können, wenn etwas falsch läuft. In dieser Fragestellung zeigt aber eine Zahl (und es gibt viele weitere solcher Zahlenvergleiche) ganz klar auf, wo definitiv eher „die Wahrheit zu suchen ist“ bzw. was eher stimmt: > 90% der Ärztinnen und Ärzte in den Kärntner Krankenanstalten sind geimpft. Auch in dieser Berufsgruppe meinen also manche, dass die Freiheit der Entscheidung gegen die Impfung wichtiger sei, als der solidarische Schutz der Patientinnen und Patienten bzw. unserer Gesellschaft. Im Umkehrschluss zeigt diese Zahl aber auch, dass 90% der Ärztinnen und Ärzte wohl auch darauf vertrauen, dass das, was Sie seit Jahrhunderten in der Wissenschaft der Medizin erlernt haben und propagieren sowie praktizieren, nicht ganz falsch sein kann: nämlich eine Impfung, die gegen Tod und schwersten Verlauf sowie zu einem gewissen Grad auch gegen Infektion vor einem Virus schützt…
Liebe Leserin, lieber Leser meines Beitrages: ich weiß, dass ich damit auch nicht jedes triftige Argument, jede FakeNews oder jede Verschwörung aufklären kann. Das sehe ich auch nicht als meine Aufgabe. Ich hoffe aber sehr, dass ich Dir – solltest Du noch kritisch der Impfung gegenüber stehen – einen Ruck dafür geben konnte, Dich noch einmal tiefgründig damit auseinander zu setzen, Dich auf offiziellen Seiten und Stellen der Behörden zu informieren, Dich mit Deinem Arzt Deines Vertrauens mit dem Thema auseinander zu setzen. Sollte Dein Arzt Deines Vertrauens ein Impfgegner sein so bitte ich auch da zu hinterfragen, wie das mit dem Eid des Arztes, den er geschworen hat, zusammen passt. Impfaufklärung ist gut, generelle Impfablehnung im Jahr 2021 ehrlich gesagt grob fahrlässig!
Abschließend auch eine Klarstellung: diese Zeilen sollen keine Kluft schaffen oder uns trennen oder spalten sondern helfen, dass wir aufeinander zugehen, sachlich diskutieren, Brücken schlagen. Ich wünsche mir, dass WIR als Menschen – wie wir es gelernt haben – gesittet miteinander diskutieren, nicht ausgrenzen, sondern zusammen führen. Denn: wir sind als Gesellschaft immer nur dann stark, wenn wir niemanden zurück lassen. Die Qualität unserer solidarischen Gemeinschaft zeigt sich im Umgang mit unseren Schwächsten! Und das sind in diesem Fall nun unsere Kinder sowie die ältesten und kranke Menschen! Sie haben (noch) nicht die Möglichkeit sich durch die Impfung zu schützen – also müssen ALLE anderen das übernehmen. Aus Solidarität! Aus Liebe zum Menschen! Für die Freiheit! Für Gerechtigkeit! 
Wer das nicht verstehen kann oder will, der muss mit staatsbürgerlicher Pflicht dazu „überredet werden“: mit der Impfpflicht für alle, bei denen medizinisch nichts dagegen spricht. Mit der staatsbürgerlichen Impfpflicht für alle, die sich impfen lassen können. Die jetzige Durchimpfung zeigt, dass das Risiko gering ist, der Nutzen für unsere Solidargemeinschaft aber ein gewaltig GROSSER, ja ein ESSENTIELLER!! DANKE!
Andreas Sucher, 20.11.2021