Immer noch viel zu oft landen noch genießbare Lebensmittel im Müll – in Privathaushalten, vor allem aber auch in Gastronomie, Hotellerie, Kantinen oder Krankenhäusern.
„Gemessen am Anteil der Einwohnerinnen und Einwohner sind das alleine in der Kärntner Gemeinschaftsverpflegung, Gastronomie und Hotellerie Schätzungen zufolge rund 8.300 Tonnen an genießbaren Lebensmitteln pro Jahr“,
weist Umwelt-Landesrätin Sara Schaar angesichts des „Welttags gegen Lebensmittelverschwendung“ am 29. September auf ein globales Problem hin.
Mit dieser Menge (ca. 8.300 Tonnen) könnten ein Jahr lang rund 13.000 Menschen ernährt werden, was einer Stadt etwas kleiner als Spittal an der Drau entspricht.
Kooperation mit „United Against Waste“
„Im letzten Jahr sind Preise für Lebensmittel und Energie stark gestiegen, während die Dringlichkeit der Klimakrise nie größer war. Angesichts dieser Herausforderungen ist es wichtig, Lebensmittelverschwendung sowohl in Privathaushalten als auch in Betrieben zu minimieren. Selbst mit einfachen Maßnahmen können Küchen-Betriebe erhebliche Fortschritte erzielen. Dank der Zusammenarbeit zwischen dem Land Kärnten und der Initiative ,United Against Waste‘ profitieren Kärntner Betriebe von einem umfassenden Angebot an Beratung und Schulungen in diesem Bereich“,
erklärt Schaar.
Programm „Küchenprofi(t)“
Gastronomie- und Hotel-Betriebe erhalten bei der Lebensmittel-Abfallvermeidung Unterstützung vom Land Kärnten in Kooperation mit „United Against Waste“. Das Programm heißt „Küchenprofi(t)“ und wird über die betriebliche Umweltförderung von der Landes-Umweltabteilung zu 50 Prozent gefördert. Es besteht aus einer individuellen Abfall-Analyse und einer Beratung durch Gastro-Expertinnen und -Experten, die Tipps zur Lebensmittel-Abfallvermeidung geben.
Schaar dazu:
„Die Beraterinnen und Berater sind vor Ort in den Betrieben tätig und prüfen den Weg der Lebensmittel genau – von der Anlieferung über die Lagerung und Zubereitung bis hin zur Entsorgung. Sie zeigen individuelle Einsparungsmöglichkeiten auf. So lässt sich nicht nur der Lebensmittel-Abfall reduzieren, auch Kosten werden gespart und – das Wichtigste: Die Umwelt wird entlastet.“
Hotel City Villach setzt Maßnahmen
Das Hotel City Villach hat bereits am Programm teilgenommen. Hier werden beim Frühstück täglich zwischen 80 und 120 Gäste verköstigt.
Geschäftsführerin Eva Maria Eder über die Beweggründe:
„Wir haben uns für die ,Küchenprofi(t)-Beratung‘ entschieden, weil wir unsere Mitarbeitenden zum Thema sensibilisieren wollen. Denn nur wenn sie an Bord sind, gelingt es, Lebensmittel-Abfälle langfristig zu vermeiden! Außerdem setzen wir auf Bio-Lebensmittel und Produkte von heimischen Landwirtinnen und Landwirten. In diesen Produkten steckt sehr viel Arbeit und Leidenschaft – sie zu verschwenden, tut uns im Herzen weh.“
Im Hotel City Villach wurden bereits einige wirkungsvolle Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung gesetzt, u. a. entstehen aus Resten vom Frühstücksbuffet neue Speisen oder es werden aus überreifem Obst Smoothies bzw. Apfelmus hergestellt. Die Gäste werden mit Aufstellern am Buffet sensibilisiert, sich kleinere Mengen zu holen und dafür öfter nachzuholen.
eLearning-Schulung „Food Waste Hero“
„United Against Waste“ bietet auch eine eLearning-Schulung zur Sensibilisierung von Mitarbeitenden unter dem Titel „Food Waste Hero“ an, wobei niederschwellig, interaktiv, zeit- und ortsunabhängig Hintergründe und Lösungsansätze zur Lebensmittel-Abfallvermeidung vermittelt werden.
Die Aktionstage
Beim Thema Bewusstseinsbildung setzen auch die vom Land Kärnten unterstützten Aktionstage „Nix übrig für Verschwendung“ an, die dieses Jahr zum fünften Mal stattfinden und im Rahmen derer rund 190 Großküchen-Standorte und weitere Partnerbetriebe österreichweit mit einer Informationskampagne informieren, wie sie zur Lebensmittel-Abfallvermeidung beitragen können.
Quelle: LPD Kärnten