Sucher, Blatnik: Wann kommt die Bundesregierung endlich ins Handeln und setzt konkrete Maßnahmen?
16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen ist eine internationale Kampagne, die jedes Jahr von 25. November bis 10. Dezember stattfindet. Auf der ganzen Welt nützen Fraueninitiativen den Zeitraum vom Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) bis zum Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember), um auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam zu machen und setzen Aktionen dazu. Unter dem Motto „Diese Hände schlagen nicht“ weisen SPÖ Kärnten Landesgeschäftsführer Andreas Sucher und SPÖ Kärnten Frauenvorsitzende Ana Blatnik auf die Säumigkeit der Bundesregierung beim Gewaltschutz von Frauen hin und fordern umgehend Maßnahmen – gerade im Bewusstsein einer erhöhten Gefährdungslage für häusliche Gewalt, bedingt durch den 4. Lockdown.
„Die Bundesregierung kommt nicht aus ihren alten Mustern heraus. Anlässlich der internationalen 16 Tage gegen Gewalt an Frauen, fällt Frauen, – und Integrationsministerin Raab nicht mehr ein als Selbstlob und Schuldzuweisungen. Eigenlob für eine intransparente Budgeterhöhung im Gewaltschutzbereich von der niemand weiß wer davon profitiert und Schuldzuweisungen gegenüber den üblichen Verdächtigen – Gewalt gegen Frauen sei ein rein kulturell bedingtes Problem – also Schönsprech für: die Ausländer waren es. Ist das wirklich ein Lösungsansatz anlässlich des 4. Lockdown? Braucht es nicht einfach mehr Angebote, mehr Maßnahmen zum Opferschutz, mehr konkrete Förderungen und weniger Tunnelblick?“,
fragt Sucher.
Im Zeitraum von 1. Jänner 2010 bis 31. Oktober 2020 gab es in Österreich 319 Frauenmorde und 458 Mordversuche. Die meisten Frauen wurden 2019 ermordet – nämlich 43. Überwiegend sind die Täter männlich, in über 80 Prozent der Fälle standen sie dem Opfer nahe oder kannten die Familie. Das Alter der Täter ist niedrig, zum großen Teil waren sie unter 40. Die meisten Morde und Mordversuche gab es Wien, in 33 Prozent der Fälle hatte der Täter eine ausländische Staatsbürgerschaft.
„Das sind die Ergebnisse der Studie, die von Frauenministerin Raab in Auftrag gegeben wurde. Jetzt muss ich ganz ehrlich sagen: ja eh. Täter bei Frauenmorden sind vorwiegend Männer, fast immer gibt es ein Naheverhältnis zwischen Opfer und Täter, fast immer werde Gewalt gegen Frauen im familiären Umfeld verübt und ja, selbstverständlich birgt ein traditionell patriarchal geprägtes Weltbild Potenzial zur Gewalt. Aber das wissen wir doch seit Jahrzehnten, das ist alles andere als neu. Was passierte konkret um dieser Entwicklung entgegen zu steuern?“,
fragt auch Ana Blatnik.
Es gäbe genug politische Möglichkeiten – den kontinuierlichen Ausbau der finanziellen Ressourcen für Prävention und Gewaltschutz, Rechtssicherheit für Frauen und Mädchen in Gefahr gewährleisten und Institutionen und Menschen fördern, die Schutz und Hilfe bieten. Und natürlich: hinschauen, ansprechen und Vorbild sein – im Handeln, im Denken und in der Sprache. Die kommenden 16 Tagen wird die SPÖ Kärnten dazu nutzen, auf dieses immer noch bestehende Tabuthema hinzuweisen, zu informieren und klar fest zu halten, dass die SPÖ gegen jede Form der Gewalt angeht.
„Wir müssen immer hinschauen, auch wenn es hässliche Fratzen der Gewalt sind, wir müssen wachrütteln und sensibilisieren“,
so Sucher und Blatnik abschließend.