Im Rahmen des kärntenweiten Leader-Projekts „Naturerleben für ALLE“ werden noch bis Ende 2022 im ganzen Bundesland elf barrierefreie Naturerlebnisse geschaffen, die für alle Menschen – auch für jene mit Behinderung, Familien mit Kinderwägen oder für ältere Personen – uneingeschränkt nutzbar sind. Eine solche barrierefreie Infrastruktur wurde nun auch im Beisein von Biosphärenpark-Landesrätin Sara Schaar und Regionalentwicklungsreferent Landesrat Martin Gruber im Biosphärenpark Nockberge, auf der Grundalm, eröffnet. Extra adaptiert wurden dafür der Naturbegegnungspark „Silva Magica“ und die Ausstellung „Bäume als Überlebenskünstler“. Es wurden barrierefreie Stellflächen errichtet, der gesamte Rundweg verbreitert sowie rollstuhl- bzw. kinderwagentauglich befestigt, die Zugänge zu den Ausstellungsräumlichkeiten angepasst, die Sanitäranlagen umgebaut und ein Rollstuhl-Zuggerät installiert, mit dem auch Menschen im Rollstuhl komplett unabhängig den Weg erkunden können. Rund 210.000 Euro wurden in das Projekt investiert.
Biosphärenpark für alle zugänglich
„Barrierefreiheit im Alltag ist für viel mehr Menschen als man vielleicht denkt unentbehrlich. Solche Adaptierungen sind für ca. 40 Prozent der Bevölkerung notwendig. Die ARGE Naturerleben, die Nockalmstraße sowie der Biosphärenpark Nockberge nehmen hier eine absolute Vorreiterrolle ein. Der Biosphärenpark Nockberge soll zur Erholung und Wissensvermittlung über die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft für wirklich alle zugänglich sein“,
betont Biosphärenpark-Landesrätin Sara Schaar.
Barrierefreiheit wird immer wichtiger
„Naturerleben für ALLE“ wurde im Zuge des Leuchtturm-Fördercalls des Tourismusreferates des Landes Kärnten zum Siegerprojekt gekürt. Die dazugehörigen Projekte fördert Tourismus-Landesrat Sebastian Schuschnig mit insgesamt 500.000 Euro. „Gerade auch im Tourismus nimmt Barrierefreiheit einen immer größeren Stellenwert ein. Dadurch eröffnen sich nicht nur ganz neue Wege, unsere Naturlandschaft hautnah erleben zu können, sondern macht Kärnten zum Vorreiter für inklusive Naturerlebnis-Angebote mit großen saisonunabhängigen Wachstumspotenzialen“, sagt LR Martin Gruber.
30 Betriebe zertifiziert
In ganz Kärnten wird aber nicht nur die Infrastruktur in der Natur barrierefrei, sondern es wurden auch Hotels, Campingplätze und Gastronomie-Betriebe geprüft, 30 Betriebe wurden bisher zertifiziert. Die ersten Urkunden des ÖZIV (Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen) überreichte ÖZIV-Präsident Rudolf Kravanja im Rahmen der Eröffnung auf der Grundalm. „Kärnten leistet auf diesem Gebiet Pionierarbeit und stärkt damit auch die Regionen. Die Ausweisung und Bewerbung dieser zertifizierten Infrastrukturen und Betriebe ist österreichweit einzigartig. Wir hoffen, dass sich dem Thema noch viele weitere Institutionen und Betriebe annehmen“, sagt LR Martin Gruber, der für Orts- und Regionalentwicklung zuständig ist.
Neue Gästegruppen ansprechen
Auch Johannes Hörl, Geschäftsführer der Nockalmstraße, ist begeistert:
„Die Nockalmstraße bietet mit der Grundalm nun auch ein ganzes Gebiet als zertifiziertes, barrierefreies Erlebnis für ALLE an: angefangen bei barrierefreien Parkplätzen über barrierefreie Sanitäranlagen bis hin zu für alle zugängliche Themenwege und Ausstellungen. Durch diese Maßnahmen werden neue Gästegruppen angesprochen, die nun die Nockalmstraße und den Biosphärenpark Nockberge mit allen Sinnen erleben können.“
Im Zuge der feierlichen Eröffnung genossen die Gäste Köstliches aus dem Biosphärenpark Nockberge und machten sich bei einer Führung durch einen Biosphärenpark-Ranger selbst ein Bild von diesem besonderen Projekt.
Neue Biosphärenpark-Partnerschule Lieserhofen
Bekannt ist der Biosphärenpark Nockberge auch für seine großartige Bildungsarbeit an Schulen in und um den Park. Neueste Partnerschule ist die Volksschule Lieserhofen, der Partnerschaftsvertrag wurde diese Woche unterzeichnet. Die Biosphärenpark-Rangerinnen und -Ranger werden nun öfter in der Schule anzutreffen sein, um mit eigens erarbeiteten Unterrichtsmaterialien den Lebensraum Nockberge zu vermitteln. Geplant sind auch Exkursionen und Wandertage.