Die nachhaltige Entwicklung und Verbesserung familiärer Lebenssituationen stehen im Mittelpunkt der Venice Declaration, die am 1. November 2018 von der IFFD (Internationale Föderation für Familienentwicklung) gemeinsam mit dem EU-Netzwerk ELISAN und weiteren Vertretern im UNO-Hauptquartier präsentiert wurde und dessen Beitritt das Bundesland Kärnten im September 2019 unterschrieben hat. Mit der Unterschrift hat sich Kärnten auch verpflichtet, alljährlich einen Bericht über die Arbeit im Sinne der Declatation vorzulegen. Dem kommen LH Peter Kaiser, LHStv.in Beate Prettner, LHStv.in Gaby Schaunig, LR Daniel Fellner, LR.in Sara Schaar, LR Martin Gruber und LR Sebastian Schuschnig in der nächsten Regierungssitzung morgen, Dienstag, nach.
„Wir haben die Venice Declaration unterzeichnet, um damit einen weiteren Schritt in Richtung familienfreundlichste Region Europas zu setzen, um entsprechende Maßnahmen und Weichenstellungen zu setzen, um die familiäre Lebenssituation der Kärntnerinnen und Kärntner zu verbessern, um Kärntens Lebensqualität vor den Vorhang zu holen und sie auch international präsentieren zu können. Umgekehrt können wir aus Berichten anderer Länder und Regionen neue Maßnahmen kennen lernen und auch umsetzen, wenn sie in unsere Gesamtstrategie passen“,
fasst Landeshauptmann Peter Kaiser zusammen. Um die genannte Lebenssituation zu verbessern, sind 10 Arbeitsschwerpunkte festgelegt, die die Themen Wohnraum, Neue Technologien, Bildung, Gesundheitswesen, Sicherheit, saubere Luft, Verkehrswesen, Bezahlbarkeit, Freizeit und Tourismus sowie gefährdete Familien umfassen und im Land abteilungsübergreifend bearbeitet werden.
Als Beispiele nennt Kaiser das Kinderstipendium, für das im Herbst der nächste Schritt zur Beitragsfreiheit für Eltern gesetzt werden wird, das neue in Ausarbeitung befindliche Kinderbetreuungsgesetz, Maßnahmen zum leistbaren Wohnen, die neue Wohnbauförderung, das neue Raumordnungsgesetz, das den schonenden Umgang mit der Ressource Boden im Auge hat, die neuen Ausbildungsschwerpunkte, beginnend im elementarpädagogischen Bereich bis hin zum tertiären Bildungssektor, wie der Schaffung der Gustav Mahler Privatuniversität, oder die neue Ausbildungsmöglichkeiten für Pflegeberufe, die Bildungszentren, die die Ausbildung der Kinder vor Ort in den Regionen sicherstellen, der Ausbau der Ganztagsschulen.
„Jedes Kind muss Zugang zur Bildung haben, von kleinsten Beinen an, unabhängig von Herkunft und sozialer Stellung. Dazu gehört, dass wir die Eltern finanziell unterstützen, aber auch ausreichend Betreuungsplätzen, damit Beruf und Familie besser vereinbar sind“,
hält Kaiser fest.
LHStv.in Beate Prettner betont als Gesundheits- und Sozialreferentin:
„Kinder- und Familienfreundlichkeit bedeutet auch, dass wir ein besonderes Augenmerk auf jene Menschen legen, die die Hilfe der Gesellschaft brauchen, die Unterstützung benötigen. Wir haben in den vergangenen Monaten mehrere neue Maßnahmen umgesetzt, um Betroffene wohnortnahe, schnell und wenn gewünscht auch anonym unterstützen zu können. Laufend weiterentwickelt und den neuen Herausforderungen angepasst werden auch unsere Gesundheitsversorgungs- und Pflegesysteme“,
betont LHStv.in Beate Prettner. Sie nennt exemplarisch den Ausbau sozialer Angebote, der Familien-, Partner- und Jugendberatungsstellen oder der sozialpädagogischen Familienbetreuung, die verstärkte Prävention von psychischen Erkrankungen, die Realisierung von (psychiatrischen) Gesundheitszentren, Investitionen in die Kabeg-Spitäler oder neue Beschäftigungsplätze in der Inklusion.
Für LHStv.in Gaby Schaunig ist insbesondere die Schaffung und Sicherstellung von leistbarem Wohnraum zentrales Anliegen, wofür mit den Förderungen im Wohnbaubereich und den gemeinnützigen Wohnbauten Vorsorge geleistet wird.
„Darüber hinaus gilt es den in Kärnten lebenden Menschen mit gezielten Vermittlungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sinnstiftende Beschäftigungsmöglichkeiten zu eröffnen“,
so Schaunig. Auch mit dem flächendeckenden Glasfaserausbau unterstütze man chancengerechte Lebensverhältnisse.
Für Daniel Fellner sind Gemeinden als Lebensmittelpunkt der Menschen von zentraler Bedeutung. „Vom Ausbau von Hochwasser- und Lawinenschutz, damit sich Familien sicher und geschützt fühlen, über eine gesicherte Trinkwasserversorgung bis hin zur neuen Kinderspielplatzoffensive – wir setzen zahlreiche Initiativen, die unmittelbar zur Verbesserung der Lebenssituation beitragen.“
Auf die Bedeutung von Maßnahmen im Klima- und Umweltschutz macht LR.in Sara Schaar aufmerksam:
„Kärnten ist mit der Klimastrategie, welche sich gerade in Ausarbeitung befindet, mit Klima-Agenda und Energiemasterplan Vorreiter in Sachen Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen. Seitens des Landes tun wir alles, damit unsere Familien und Kinder sowie nachkommende Generationen ein Lebensumfeld mit intakter Umwelt vorfinden, in dem sie saubere Luft einatmen und reines Wasser aus jedem Wasserhahn des Landes trinken können. Auch die erfolgreiche Kärntner Familienkarte bringt uns dem Ziel näher, Kärnten zur kinder- und familienfreundlichsten Region Europas zu machen.“
Landesrat Martin Gruber ist es ein Anliegen, insbesondere auch im ländlichen Raum zur Schaffung von Basisinfrastruktur beizutragen, die für Familien wichtig ist. „Das bedeutet mehr Lebensqualität vor Ort und kann damit auch dazu beitragen, der Abwanderung aus ländlichen Gemeinden entgegenzuwirken.“ Der Orts- und Regionalentwicklung komme hier als Querschnittsmaterie eine wichtige Funktion zu, entsprechende Projekte zu ermöglichen. „Von der Errichtung sowie Neuausstattung von Kinderspielplätzen bis hin zum Ausbau von Betreuungseinrichtungen wurden und werden aus der Orts- und Regionalentwicklung zahlreiche Initiativen unterstützt“, so Gruber. Besonders in den ländlichen Gegenden müsse man sich weiter dafür einsetzen, die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie noch weiter zu verbessern.
Wirtschafts- und Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig betont: „Familienfreundlichkeit ist auch für die Wirtschaft in Kärnten ein zentrales Element. Denn mehr denn je muss Beruf und Familie vereinbar sein. Aber auch der Öffentliche Verkehr wird immer mehr zu einem wichtigen Standortfaktor. Wir investieren daher so viel wie noch nie in den Öffentlichen Verkehr sowie in klimaneutrale Antriebstechnologien, um dadurch den Klimaschutz für die nächsten Generationen voranzubringen. Allein in den vergangenen Jahren wurde das Bahnangebot um 56 Prozent ausgebaut und das Busangebot um bis zu ein Viertel gesteigert. Ab 2023 wird der gesamte Personenverkehr auf der Schiene komplett dieselfrei und emissionsfrei sein.“