Kreditvergabe: Erleichterungen für Häuslbauer gefordert

stock.adobe.com - contrastwerkstatt
Den überhitzten Immobilienmarkt sollten sie abkühlen und die Banken vor Kreditausfällen schützen: Die seit Mitte des Vorjahres geltenden strengeren Regeln für Immobilienkredite sehen unter anderem höhere Eigenmittel und eine ans Einkommen angepasste maximale Kreditrate vor. Doch was vor allem der Regulierung des Anlegermarktes dienen sollte, machte auch den Häuslbauenden und Wohnungs-Erstkäuferinnen und -käufern zu schaffen. Denn auch sie müssen gemäß der Richtlinie mindestens 20 Prozent der Immobilienkosten durch Eigenkapital finanzieren. Landeshauptmann Peter Kaiser und Wohnbaureferentin LHStv.in Gaby Schaunig appellieren vor der heutigen Sitzung des Finanzmarktstabilitätsgremiums einmal mehr, die Regelung abzuändern.

„Es braucht realitätsnahe Rahmenbedingungen, damit sich möglichst alle jungen Menschen den Traum vom eigenen Dach über dem Kopf verwirklichen können, und nicht nur ein paar wenige, die besonders begütert sind. Junge Menschen sollen dabei unterstützt und nicht behindert werden“,

erklärt Landeshauptmann Peter Kaiser. Denn die Verordnung der Finanzmarktaufsicht (FMA)

„stellt vor allem junge Menschen, die sich zum ersten Mal Eigentum aufbauen möchten, vor Probleme“,

erläutert Schaunig.
Über die Kärntner Wohnbauförderung erhalten Häuslbauerinnen und Häuslbauer und Personen, die eine Wohnung zur Deckung des eigenen Wohnbedürfnisses erwerben möchten, zwar große finanzielle Unterstützung – aber diese Direktzuschüsse, die bis zu 45.000 Euro betragen können, werden nicht als Eigenmittel bewertet, da sie erst nach Rechnungsvorlage auch tatsächlich fließen.

„Das muss unbedingt umgestellt werden, sodass der Förderzuschuss bzw. das Förderdarlehen schon beim Zeitpunkt der Förderzusage von Banken als Eigenmittel bewertet werden kann“,

so Schaunig, die diese Sichtweise auch in einem Schreiben an die FMA detailliert dargelegt hat. 
Schon im November haben die Finanzreferentinnen und -referenten aller Bundesländer Finanzminister Magnus Brunner dazu aufgefordert, sich bei der FMA für eine Änderung der Eigenmittelvorschriften einzusetzen.

„Die Signale, die wir erhalten haben, waren positiv. Daher hoffen wir nun auf eine sinnvolle und rasche Abänderung der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung“,

schließen Kaiser und Schaunig. (Schluss)
Quelle: LPD Kärnten